Energieeffizient heizen und kühlen - neues Gütezeichen Thermische Bauteilaktivierung
(26.11.2004) Durch steigende Energiekosten und strengere Auflagen der heutigen Zeit ist es immer wichtiger, in der Gebäudetechnik Systeme zu entwickeln, die energieeffizient heizen und kühlen. Die thermische Bauteilaktivierung (Betonkernaktivierung) in Gebäuden ist eine zukunftsorientierte Anlagentechnik, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Mit der Anerkennung des RAL-Gütezeichens "Thermische Bauteilaktivierung" durch das Deutsche Institut für Gütesicherung RAL wurden nun spezifische Gütegrundlagen für die Planung, Projektierung und Montage dieser Anlagen festgelegt.
In Großraumgebäuden kommt dem Kühlen eine ebenso hohe Bedeutung zu wie dem Heizen. Schon bei einer Außentemperatur von 8°C kann beispielsweise in einem Büroraum mit zwei am Computer arbeitenden Personen Kühlbedarf bestehen. Die relativ neue Technologie der thermischen Bauteilaktivierung ermöglicht das Heizen und Kühlen eines Bauwerks, ist zudem kostengünstig zu realisieren und wirtschaftlich zu betreiben. Das System nutzt die thermische Speicherkapazität der Betonkonstruktion. Da es mit Wassertemperaturen nahe der Raumtemperatur betrieben wird, können beispielsweise auch Wärmepumpen, Grundwasser-Wärmetauscher und andere alternative Energiequellen genutzt werden. Massive Bauteile wie Decken, Böden und Wände sind mit Wasser gefüllten Rohren ausgestattet und können je nach Bedarf geheizt oder gekühlt werden. Damit ist die Möglichkeit geschaffen, mit einem vorwiegend im Grundlastbereich arbeitenden System im Sommer zu kühlen und im Winter zu heizen. Zwischen Betondecke und Raum kommt es damit zu einem natürlichen Temperaturaustausch, der von den Nutzern ganzjährig als deutlicher Komfort empfunden wird. Der normale Betrieb ist durch den nächtlichen Wärmeentzug aus dem Bauteil mittels Kaltwasser-Beaufschlagung des Rohrregisters und die anschließende Wärmeaufnahme aus dem Raum am Tage gekennzeichnet. Gerade bei großen Bauprojekten spielt die Anwendung der thermischen Bauteilaktivierung eine immer wichtigere Rolle.
Die Güte- und Prüfbestimmungen gliedern sich in die Bereiche ...
- Erstellung von technischen Unterlagen zur Planung der thermischen Bauteilaktivierung,
- Projektierung von Anlagen zur thermischen Bauteilaktivierung und
- Ausführung (Montage) von Anlagen zur thermischen Bauteilaktivierung.
Die Gütesicherung beinhaltet eine umfangreiche Prüfvorschrift für Systeme der thermischen Bauteilaktivierung. Erwerben kann das RAL-Gütezeichen "Thermische Bauteilaktivierung" nur, wer die Güte- und Prüfbestimmungen der Gütegemeinschaft erfüllt.
siehe auch:
- RAL Deutsches Institut für Gütesicherung
- Gütegemeinschaft Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V. (ggf)
- BINE: Möglichkeiten und Grenzen der Bauteiltemperierung (16.3.2007)
- RAL-Gütezeichen GZ 964 für Systeme der Thermischen Bauteilaktivierung erstmals verliehen (29.9.2005)
- Heizen und Kühlen über die Wand (10.9.2005)
- Rationalisierung bei der Betonkerntemperierung durch vorkonfektionierte Bauteile (9.8.2005)
- Verbundrohr für die Flächenheizung (20.7.2005)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Wandstrahlungsheizung und Gipsputze (13.9.2004)
- xnet Flächenkühlung von Kermi (30.8.2004)
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- Flächenheizung/ -kühlung für individuelles Wohnen (7.4.2004)
- Neues Kompendium "Flächenheizung" und Planungssoftware erhältlich (5.4.2004)
- RAL-Gütezeichen "Systemzusammenstellung von Flächenheizungen und Flächenkühlungen" (4.3.2004)
- Heizen und Kühlen mit Kapillarrohrmatten (28.10.2003)
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Heizung, Klimatechnik, ökologisches Bauen bei Amazon:
- Flächenheizung • Flächenkühlung • Wärmepumpen • Wärmerückgewinnung bei Baulinks