Studie weist auf Probleme bei Einzelmodernisierungen hin
(26.7.2015) Schimmel unter den Fenstern oder an den AußenÂwänden: Solche Bauschadensfälle nach energetischen ModerÂnisierungen sind typisch und haben bei manchen Hausbesitzern das Vorurteil geweckt, dass eine Haussanierung „nur Probleme“ schaffen würde. Tatsächlich sind auftretende Probleme in aller Regel aber auf Fehler in der Planung und Ausführung von MoÂdernisierungsmaßnahmen zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie zu „Mängeln und Schäden bei EinÂzelmodernisierungsmaßnahmen“ vom Bauherren-Schutzbund und dem Institut für Bauforschung (IFB).
„Fehler sind in allen Phasen einer Modernisierung zu finden“
Die untersuchten Fälle reichen von der Außendämmung der Fassade über die DämÂmung des Dachs und der obersten Geschoßdecke bis hin zum Fenstertausch oder eiÂnem Heizungstausch. Fehler und Mängel fanden sich in allen Phasen der Vorbereitung, Planung, Vertragsgestaltung und Bauausführung:
- Beim Einbau von Wärmeschutzfenstern in eine zuvor mit Einscheibenverglasung ausgestattete, unbeheizte Loggia etwa wurde schon in der Bestandsaufnahme nicht beachtet, dass die Kombination von ungedämmter Außenwand und WärÂmeschutzverglasung zu Feuchteproblemen führen muss.
- Ungenaue Vertragsregelungen und eine nicht fachgerechte Ausführung waren ursächlich dafür, dass die Zwischensparrendämmung eines Dachs komplett zuÂrückgebaut werden musste.
- Kosten von 81.000 Euro für Schadensbeseitigung, Gutachter und Prozesse verÂursachte eine fehlerhafte Dämmung der obersten Geschoßdecke in einem MehrÂfamilienhaus. Sie hatte massive Feuchteschäden und erheblichen Aufwand für ihre Beseitigung nach sich gezogen.
Die Studie zieht das Resümee, dass Gebäude vor einer geplanten Einzelmodernisierung einer umfassenden Bestandsaufnahme unterzogen werden müssen. Diese sei VorausÂsetzung, um mögliche Wechselwirkungen zwischen Bauteilen sowie der Anlagentechnik zu erkennen. Außerdem sind bei der Planung von Einzelmaßnahmen auf Basis der VorÂuntersuchungen auch notwendige Anforderungen zum Beispiel aus der EnergieeinsparÂverordnung (EnEV) sowie Möglichkeiten für Förderungen etwa über die KfW FörderÂbank zu berücksichtigen. Die Autoren empfehlen deshalb eine unabhängige Prüfung und Baubegleitung der Maßnahmen und weisen darauf hin, dass diese bei bestimmten Förderungen sogar ausdrücklich vorgeschrieben sei. Nicht zuletzt müssten auch die Bewohner ihr Nutzerverhalten beispielsweise beim Heizen und Lüften an das moderniÂsierte Gebäude anpassen.
Die
Studie ist unter
bsb-ev.de > Analysen und Studien downloadbar (direkter
PDF-Downlad).
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bauherren-Schutzbund e.V.
- Institut für Bauforschung e.V. (IFB)
- EnergieSparRatgeber incl. Heizungssystemvergleich und Heizkostenvergleich
- Förderratgeber von co2online und Fördermitteldatenbank von fe.bis
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siehe zudem:
- SanReMo-Magazin und Dämmstoffe auf Baulinks