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FIW-/BuVEG-Studie: Energetische Sanierung könnte 215.000 neue Arbeitsplätze schaffen

Wirtschaftliche Bedeutung der Gebäudehülle im Wohnungsbau
  

(26.4.2018) Rund 215.000 zusätzliche Arbeitsplätze könnten im Bauhandwerk entstehen, wenn zur Erreichung der Klimaziele der Gebäudebestand bis 2050 energetisch modernisiert würde - das hat das Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) errechnet.

Bekanntermaßen verbrauchen öffentliche und private Gebäude in Deutschland ca. 40% der Energie. Hier Energie und damit CO₂ einzusparen, ist deshalb geboten - zumal es das erklärte Ziel der Bundesregierung ist, bereits bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu schaffen. Dazu ist allerdings die Erhöhung der Sanierungsquote auf ca. 1,6% jährlich erforderlich - was einer Verdoppelung der aktuellen Quote entspricht. Außerdem müssten ca. 215.000 Arbeitsplätze im Bereich der energetischen Sanierung und weitere 67.000 Arbeitsplätze im Neubaubereich entstehen. Damit könnten insgesamt zur Erreichung der Klimaziele bis 2050 über 280.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden - ob man sie auch besetzen kann, ist allerdings ungeklärt (siehe beispielsweise Beitrag „ifo Beschäftigungsbarometer: Die Arbeitnehmersuche stößt an ihre Grenzen“ vom 26.4.2018).

Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer BuVEG: „Längst ist klar, dass durch Automation und Digitalisierung viele Arbeits- und Ausbildungsplätze in klassischen Berufen verschwinden. Mit der Umsetzung der energetischen Sanierung hat Deutschland jedoch langfristig ein großes, zukunftssicheres Beschäftigungsreservoir in der Bauwirtschaft. Dieses Potential durch eine inkonsequente Politik brach liegen zu lassen, wäre ein arbeitsmarktpolitischer und volkswirtschaftlicher Fehler.“

Jobs werden nur durch verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen

Der Ausbau wird ganz überwiegend von kleinen und mittleren Betrieben gestemmt. Besonders diese Betriebe stellen aber nur dann zusätzliche Mitarbeiter ein, wenn die wirtschaftliche Entwicklung planbar ist. Deshalb ist es wichtig, dass die politischen Rahmenbedingungen stimmen.

Seit Jahren vernachlässige die Bundesregierung die Förderung der energetischen Sanierung. Zudem verhindere eine Vielzahl von unterschiedlichen und sich überschneidenden Kompetenzen eine planvolle und konsequente Politik.

Um einen starken Impuls für die energetische Sanierung zu setzen, fordert der BuVEG, dass die Bundesregierung nun zügig die steuerliche Förderung verbessern und Fördermaßnahmen vereinfachen müsse.

Andererseits wird man sich in vielen Bereichen des Bauwesens die Frage stellen müssen, warum etwas gefördert werden muss, wenn bereits die Nachfrage größer ist an das Angebot: Insbesondere Privatleute und Kommunen müssen derzeit Wochen und Monate lang auf Handwerker warten, die sich ihre Aufträge sogar aussuchen können, und an Sanierungen ein eher untergeordnetes Interesse haben - siehe z.B. Beitrag „SHK-Handwerk in Boom-Stimmung“ vom 12.3.2018.

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