Stahlfaserbeton für Industrieboden im „Mercedes-Benz Consolidation Center“ in Speyer
(24.8.2015) Mitte Juli 2015 weihte die Daimler AG in Speyer das „Mercedes-Benz Consolidation Center“ ein (siehe Google-Maps). Es soll die neue Drehscheibe im Südwesten zur Versorgung der Pkw-Werke in China, Südafrika und den USA werden und mit einem Investitionsvolumen von 90 Millionen Euro dazu beitragen, die Arbeitsabläufe des Unternehmens zu optimieren.
Allein 41.000 m³ Beton, davon 32.500 m³ des Typs Steelcrete, hat Heidelberger Beton für das Logistikzentrum geliefert. In den Stahlfaserbeton wurden rund 1.000 t Stahlfasern eingemischt. Während der Bauzeit von Juli bis Dezember 2014 wurden übrigens täglich rund 650 m³ Stahlfaserbeton transportiert, das entspricht etwa 80 Fahrten pro Tag.
Starker Auftritt
Stahlfaserbeton, ein Beton mit eingebauter Bewehrung, hat sich in der Praxis als effizienter Baustoff für viele Anwendungen etabliert. Je nach Belastung des Betons können Stahlfasern teilweise oder ganz die Funktion der traditionellen Bewehrung übernehmen.
Für Industriefußböden ohne bauordnungs- und wasserrechtliche Anforderungen wie beim Consolidation Center in Speyer kann das DBV Merkblatt „Industrieböden aus Stahlfaserbeton“ angewendet werden, das auf Leistungsklassen aufbaut (siehe Fraunhofer IRB). „Wie Büroklammern sehen die siebeneinhalb Zentimeter langen und ein Millimeter dicken Fasern aus, von denen im Lieferwerk Speyer rund 30 Kilo pro Kubikmeter Beton beigemischt wurden“, berichtet Prokurist Ralph Störzer. Menge und Art der Fasern hingen von den Belastungen ab, die der Boden auszuhalten hat. Geplant, koordiniert und überwacht hat das Daimler-Projekt mit 79.000 m² Hallenfläche die Bauunternehmung Markgraf aus Bayreuth, die das gesamte Center nach Vorgaben des Bauherrn schlüsselfertig errichtet hat.
„Der gesamte Industrieboden in den acht ineinander übergehenden Hallen ist stahlfaserbewehrt. Nur um die Stahlstützen herum haben wir mit Zulageeisen ergänzt“, schildert Projektleiter Gerald Etterer den Ablauf. Sein Unternehmen hat den Stahlfaserbeton nach Leistungsklassen berechnet und bei Heidelberger Beton bestellt. Der 18 cm dicke Boden liegt direkt auf einer Schotterschicht. Die Felder in den Hallen sind 27 mal 29 m groß und werden von Stahlprofilen eingefasst. Innerhalb dieser Bereiche ist der Boden fugenfrei. B & T Betonbodenbau aus Frankenthal hat den Industrieboden maschinell geschwabbelt und mit Flügelglättern geebnet. Ein frisch in frisch aufgestreuter Hartstoff soll für die geforderte Abriebfestigkeit sorgen. Folien verhinderten, dass der Beton nach dem Einbau zu schnell ausdunstete. Im Außenbereich wurden die Feldgrößen auf acht mal acht Meter beschränkt, um den Witterungsbedingungen gerecht zu werden. Hier kam Luftporenbildner in den Stahlfaserbeton, um den Frost-Tausalz-Widerstand zu erhöhen.
Zunächst sind mit verschiedenen Stahlfasern Erst- und Einstufungsprüfungen für die geforderten Leistungsklassen gefahren worden, um herauszufinden, wie viele und welche Fasern für den passgenauen Stahlfaserbeton zum Einsatz kommen sollten. Die Stahlfasern für den Beton des Industriebodens in Speyer hat dann Bekaert geliefert. Bei den meisten großen Bauvorhaben setzen Statiker inzwischen auf die Berechnung mit Stahlfaserbeton. „Häufig“, so Arthur Haug von Bekaert, Spezialist in Sachen Stahlfasern, „machen aber auch wir die Umbemessung oder die gesamte statische Berechnung für derartige Böden.“
Inzwischen ist die Faserarmierung bei Industrieböden Stand der Technik. Knapp 70% der großen Bauvorhaben, resümiert Haug, würden dank der entsprechenden Leistungsklassen von Beton auf diese Weise ausgeführt.
Weitere Informationen zu Stahlfaserbeton können per E-Mail an HeidelbergCement angefordert werden.
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siehe zudem:
- Betonbau, Beton und Industrieboden/Bodenbeschichtung auf Baulinks
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