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Betonbodensanierung im laufenden Betrieb mit Schnellbeton und volumetrischer Mischtechnik

(14.2.2022) Eine 70 m² große Standfläche für Drehmaschinen innerhalb von zwei Tagen zu sanieren und vollständig belastbar für die Produktion wiederherzustellen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Bei der Loosen Werkzeug GmbH in Klausen haben die Experten von Estrich Schlag dies im Mai 2021 realisiert - und zwar mittels volumetrischer Mischtechnik für Schnellbeton. Geschäftsführer Michael Schlag setzte dabei auf das Knowhow des Betonlieferanten Mörtel Mich GmbH, den Schnellbeton Korocrete von Korodur und eine spezielle Mischtechnik.

alle Fotos © Korodur 

Zeitdruck spielte bei diesem Projekt eine wesentliche Rolle: Als mittelständischer Hersteller von Dreh- und Frästeilen ist die Firma Loosen auf die Verfügbarkeit ihrer Maschinen angewiesen, so dass die Sanierung im laufenden Betrieb unumgänglich war. Entsprechend stand der Zeitfaktor beim Entfernen der beschädigten Fliesen und Estrichflächen sowie beim Herstellen des neuen Industriebodens klar im Vordergrund.

Mörtel Mich und die Profis von Estrich Schlag arbeiten seit vielen Jahren mit Produkten des Herstellers Korodur und verlegen mit ihnen zumeist Sichtestriche. Beide Firmen verfügen über besonderes Knowhow für Zementestriche und Schnellbetone - und für den Einsatz von Volumenmischern! So ist Michael Schlag laut eigenen Angaben mit entsprechenden Projekten in den USA bereits seit mehreren Jahren vertraut.

Dasselbe gilt auch für den Hersteller Korodur: Aufgrund der bereits seit zehn Jahren bestehenden Partnerschaft mit Rapid Set in Amerika reklamieren die Amberger für sich weitreichende Erfahrungen mit der in Mitteleuropa noch relativ neuen Technik. Allerdings werden volumetrische Mischtrucks gerade im US-amerikanischen Straßen- bzw. Autobahnbau seit Jahrzehnten eingesetzt. Auch in Europa, z.B. in den Niederlanden und Großbritannien, hat Korodur damit in den letzten Jahren bereits Projekte realisiert.

Spezielle Rezeptur und ausgefeilte Logistik für die Sanierung unter Zeitdruck

Bei Industrieböden in größeren Volumina setzt Korodur verstärkt auf das Schnell­es­trich-Bindemittel FSCem, das für schwundarme Flächen prädestiniert ist. Beim Projekt in Klausen waren die Anforderungen an die Druckfestigkeit sehr hoch. Dass das FSCem sich hier gerade deshalb anbot, erklärt Lasse Manns, Betontechnologe und Projektleiter beim Hersteller, so: „FSCem ist ein ternärer Schnellzement zur Herstellung hochbelastbarer, schnell nutzbarer und verlegereifer Estriche und Betone. In Anlehnung an die Expositionsklassen und die DIN EN 206 ist eine Vielzahl von Rezepturen abbildbar, auch mit farbigen Varianten. Unsere Kunden setzen FSCem sowohl in Innen- als auch in Außenbereichen ein. Der enorme Vorteil: Vier Stunden nach dem Einbau sind die Böden in der Regel erstmals begehbar. Bei diesem speziellen Projekt haben wir die Rezeptur und das Verfahren gemeinsam mit Estrich Schlag und Mörtel Mich so angelegt, dass die Fläche bereits am nächsten Tag voll nutzbar war. Bei anderen Verfahren ist hingegen oftmals eine Wartezeit von 28 Tagen einzuplanen“, erläuterte Lasse Manns.

Ein Dreh- und Angelpunkt für die erfolgreiche Umsetzung lag in der optimal getakteten Logistik vom Anmischen des Betons bis zur Weiterverarbeitung. Leif Bernheine sorgte als zuständiger Betontechnologe auf Seiten von Mörtel Mich mit dem Einsatz eines volumetrischen Mischers für den reibungslosen Ablauf: „Wir verfügen über einen Lkw, der den perfekten Mix – quasi als mobiles Betonmischwerk – vor Ort herstellt. Gegenüber dem Anmischen im stationären Betonwerk sparen wir also Transportzeit. Und das vorzeitige Anziehen der Masse während des Transports sowie den vorsorglichen Einsatz von Verzögerern können wir so weitestgehend vermeiden. Außerdem lässt sich die Rezeptur vor Ort je nach Umfeldbedingungen sofort genau anpassen“, erklärt Leif Bernheine.

Die für den Bauherren Loosen produzierte Betonmasse entspricht der Konsistenzklasse F4 („sehr weich“) und konnte entsprechend leicht und sicher verarbeitet werden.

Auch kleine Mengen exakt angemischt – ohne Restmengenabfall


  

Ein weiterer Vorteil: Gemäß Rezeptur lassen sich auch kleinere Mengen „Schubkarre für Schubkarre“ exakt anmischen. Dies sorgt einerseits für die konstante Qualität bei jeder Charge. Andererseits lassen sich die Herstellungsmengen so genau kalkulieren, dass praktisch keine Restmengen anfallen, die zu entsorgen wären.

Beim Projekt in Klausen wurde Korodur FSCem mit Quarzit (bei einer Gesteinskörnung von A/B16), Wasser und Fließmittel zu Korocrete-Beton angemischt. Für die 70 m² zu sanierender Fläche und eine Aufbaustärke von ca. 80 mm wurden rund 6 m³ Korocrete hergestellt und schubkarrenweise vorsichtig transportiert - schließlich sollte die Produktion in den anderen Gebäudeteilen ungestört weitergehen.

Betonarbeiten innerhalb eines Vormittags abgeschlossen

Erst am Vortag wurden die schadhaften Fliesen und Estrichflächen per Kugelstrahlverfahren entfernt und der Untergrund anschließend wassergesättigt. Gegen 8:45 Uhr begann der Einbau des Bodens mit dem dünnschichtigen Auftragen der Haftbrücke (HB 5/60 rapid von Korodur). Gegen 10:00 Uhr war das Verteilen und Abziehen der Korocrete Betonschicht bereits abgeschlossen, und es folgte das maschinelle Glätten der Oberfläche in mehreren Arbeitsgängen. Gegen 13:00 Uhr desselben Tages war auch dieser Arbeitsschritt erledigt, und die Fläche wurde zur Nachbehandlung mit einer Folie abgedeckt, um den jungen Beton vor äußeren Einflüssen zu schützen.

Um Gewissheit über die Druckfestigkeit zu erlangen, wurden parallel zur Betonverlegung drei Probewürfel hergestellt, die im Labor untersucht wurden. Die für den Boden der Firma Loosen erforderliche Druckfestigkeit von 37 MPa wurde mit 43 MPa bereits nach 24 Stunden übertroffen. Nach 48 Stunden waren schon 50 MPa erreicht.

Michael Schlag, dessen Fachbetrieb Niederlassungen in Deutschland und Luxemburg unterhält, war mit dem Verlauf der Tests und des Betonbodenbaus zufrieden: „Die Plastizität des Betons ist ein wesentlicher Faktor, um eine gute Verarbeitbarkeit und eine schnelle Umsetzung zu gewährleisten. Dies war dank des Baustoffs Korocrete und des volumetrischen Verfahrens jederzeit gegeben.“

Weitere Informationen zur Betonbodensanierung mit dem Schnellestrich-Bindemittel FSCem und volumetrischer Mischtechnik können per E-Mail an Korodur, per E-Mail an Estrich Schlag bzw. per E-Mail an Mörtel Mich angefordert werden.

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