Baulinks -> Redaktion  || < älter 2022/1502 jünger > >>|  

Ölverschmutzte Betonböden wirtschaftlich sanieren

(19.10.2022) Verölte Industrieböden werden im Regelfall abgetragen und neu aufgebaut. Diese Art der Sanierung verursacht hohe Kosten, lange Ausfallzeiten und viel Sondermüll. Eine wirtschaftliche, umweltfreundliche und sichere Alternative ist das intensive Reinigen mit einem Ölentferner und nachfolgendes Grundieren mit einem Epoxidharz, das verhindert, dass Ölreste aus den Kapillaren des Betonuntergrundes an die Oberfläche gelangen - so umgesetzt in den Produktionshallen der Firma Steiner.

Die Steiner GmbH & Co. KG (Wehingen) produziert Kalt- und Warmpressteile aus Edel­stahl - zum Beispiel Überwurfmuttern und Schneidringe. In mehreren Produktionshallen war der Boden zu sanieren. Bei der Begehung zeigte sich, dass selbst die modernen Hightech-Maschinen den Boden mit Ölen, öligem Kühl- und Schmierwasser oder anderen ölhaltigen Flüssigkeiten verunreinigt hatten.

Üblicherweise werden derart verunreinigte Böden zunächst abgetragen und anschließend ein neuer tragfähiger Untergrund hergestellt, denn kapillar aufsteigendes Öl verhindert eine konventionelle Beschichtung. Der Bauherr entschied sich jedoch gegen diese kostenintensive und mit langen Ausfallzeiten verbundene Sanierung. Eine Neubeschichtung kann auch ohne Abtragen und Reprofilierung erfolgen:

  • Der Fachbetrieb Roland Reger Fußbodentechnik entfernte im ersten Schritt die mit Öl verunreinigte Schmutzkruste.
  • Danach wurde der Boden kugelgestrahlt.
  • Im nächsten Schritt trugen die Handwerker den HVPO Ölentferner (von Schen­cking & Bury) auf und bürsteten diesen mit Wasser in den Boden ein. Die Kapillarwirkung transportierte die Micro-Ölpartikel an die Oberfläche. Das Öl-Schaum-Gemisch wurde mit einem Nasssauger entfernt.
  • Den mattfeuchten, gereinigten Boden grundierte der Fachverarbeiter mit dem Epoxidharz StoPox HVP O. Die Grundierung dringt in die freien Kapillaren ein und bildet eine Sperre gegen  aufsteigende Ölreste aus den Kapillaren des Betonuntergrunds.
  • Im nächsten Schritt wurde die Fläche mit Quarzsand abgestreut.
  • Abschließend beschichtete der Fachbetrieb die etwa 2.500 m² Produktionshallen und Fahrwege mit dem Epoxidharz StoPox KU 601.

Dieses Verfahren lässt sich einfach und schnell durchführen - ohne Hochdruckreiniger, Fräs- oder Stemmwerkzeuge. Somit entstehen keine Sprühnebel. Staubentwicklung und Erschütterungen werden minimiert. In der Produktionshalle belassene Maschinen und Ausrüstungen sollten auch durch die Arbeiten nicht gefährdet sein.

Foto © Roland Reger / Steiner GmbH & Co. KG / StoCretec 

Im Ergebnis ist der belastete Boden bis tief in den Beton hinein gereinigt. Ölentferner und Grundierung sind frei von Lösemitteln. Die verölten Böden mussten nicht zurückgebaut werden. Das reduzierte die Menge an Sondermüll und sparte Entsorgungskosten. Die nach der Bearbeitung ermittelten Haftzugwerte belegten die erfolgreiche Instandsetzung.

Weitere Informationen zur Sanierung ölverschmutzter Betonböden können per E-Mail an StoCretec angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH