Wie im Bündner Kunstmuseum Chur Exponate ins rechte Licht gerückt werden
(5.11.2016) Die Macher des Bündner Kunstmuseums verstehen das Museum als Einheit von Gebäude, Sammlung und Ausstellungen. Aus einer Initiative kunstsinniger Bürger im Jahr 1900 als Bündner Kunstverein entstanden, erfährt das Museum im schweizerischen Chur mit seiner Erweiterung inzwischen einen enormen Zuwachs an öffentlichem Interesse.
alle Fotos © Ralph Feiner |
Der neue Erweiterungsbau, geplant von Barozzi Veiga aus Barcelona und hervorgegangen aus einem internationalen Wettbewerb, hat neben der palladianischen Villa Planta (im Foto © Ralph Feinerobigen Bild das linke Gebäude) das Raumangebot mehr als verdoppelt (siehe Google-Maps) - und so ist endlich gleichzeitig Platz für ...
- Werke von Angelika Kauffmann, die Künstlerfamilie Giacometti und Ernst Ludwig Kirchner,
- den Schweizer Expressionismus sowie
- die Entwicklung der Bündner Kunst vom frühen 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Eine besondere Kunst war auch die Tages- und Kunstlichtplanung im Gebäude. Die größte Herausforderung bestand dabei in der Realisierung der Lichtdecken und der dahinter liegenden Lichttechnik in den unterirdischen Ausstellungsräumen des Neubaus.
Lichttechnisches Gewebe von Sefar
Die Vision der Lichtplaner (MichaelJosefHeusi GmbH) war es, eine Lichtdecke mit visueller Tiefenwirkung und bestmöglicher Lichtqualität zu entwickeln. Man entschied sich für das lichttechnische Gewebe Sefar Architecture IL-80-OP, das einen Lichttransmissionswert von über 80% bei minimaler Verschiebung von Farbtemperatur bzw. Farbwiedergabe aufweist. Mit diesen Werten konnte sich Sefar in den vorausgegangenen Materialtests gegenüber anderen Diffusor-Materialien durchsetzen.
Die Lichtmodule wurden dann noch doppelt bespannt. Die obere Staubdecke streut das Licht auf die untere Sichtdecke. Die visuelle Transparenz und die Textur der Sichtdecke lassen in Kombination mit der Staubdecke und dem darauf abgestimmtem Abstand der Lichttechnik die gewünschte Tiefenwirkung entstehen.
komplett konfektionierte Module
War das Einbringen und Verspannen des Gewebes im Sefar Lightframe Profil bisher Aufgabe des Deckenbauers, wurden bei diesem Projekt erstmals von Sefar komplett konfektionierte Module direkt zum Einbauort geliefert. Dies vereinfacht die Installation der Decken, verspricht Vorteile hinsichtlich der Qualitätssicherung und ermöglicht eine schnellere und komfortablere Montage. Diese Vorgehensweise habe ich bewährt, so dass Sefar künftig immer fertig konfektionierte Sefar Lightframe-Module ausliefern will.
Bautafel:
- Architekt: Barozzi Veiga, Barcelona
- Beratende Planer: Bogner Die Museumsplaner
- Lichtplaner: MichaelJosefHeusi GmbH
Weitere Informationen zu Lichtdecken können per E-Mail an Sefar angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Neues Lichtsegel von Kiefer Klimatechnik vereint Beleuchtung mit Kühlung, Lüftung und Akustik (16.9.2021)
- Gussglas aus Mannheim für den „Lichtregen“ im Louvre von Abu Dhabi (19.1.2018)
- 2.000 umgerüstete Lichtfelder im Düsseldorfer Kunstpalast (3.5.2017)
- 34 Projekte in elf Kategorien für Deutschen Lichtdesign-Preis 2017 nominiert (4.4.2017)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Libeskind Design Studio und iGuzzini mit Radix auf den Spuren natürlichen Lichts (25.5.2016)
- Optec LED Konturenstrahler: Ercos neuster Beitrag für museale Gemäldepräsentationen (10.9.2014)
- VetroLoom: Leuchtendes Lichtstrukturglas mit auffälligen 3D-Effekten (4.7.2014)
- Uni Stuttgart und Linden-Museum erforschen Museumsakustik (6.2.2014)
- Authentische Himmel auf Knopfdruck aus der Sky Factory (2.8.2013)
- Die Kunst, Kunst ins rechte Licht zu rücken (28.11.2011)
- Licht statt Leuchten: Lichtdecken ermöglichen maximale Funktion bei minimaler Dominanz (18.5.2011)
siehe zudem:
- technische Leuchten im Licht-Magazin sowie Deckenverkleidung im Innenausbau-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher über Beleuchtung bei Baubuch / Amazon.de