Deutscher Lichtdesign-Preis 2023: Elf Gewinner und zwei Sonderpreise
(8.5.2023) Im Rahmen einer feierlichen Gala im Vogel Convention Center in Würzburg durften die Gewinner des Deutschen Lichtdesign-Preises 2023 ihren Preis entgegennehmen. Mehr als 400 Gäste wohnten der Gala bei. In insgesamt 13 Kategorien wurde der begehrte Award verliehen. Kardorff Ingenieure Lichtplanung wurde zum Lichtdesigner des Jahres 2023 ausgezeichnet.
Das Berliner Büro Kardorff Ingenieure, das sich seit 13 Jahren regelmäßig an dem Wettbewerb beteiligt, überzeugte gleich mit zwei Projekten in den Kategorien Öffentliche Bereiche / Innenraum und Außenbeleuchtung / Inszenierung.
Kardorff Ingenieure beleuchteten das denkmalgeschützte Haus Haller das Gebäude mit höchster Zurückhaltung bei gleichzeitig starker Akzentuierung der architektonischen Struktur. Für die Außeninszenierung des Montblanc Haus in Hamburg entwickelten Kardorff Ingenieure Leuchten, die unsichtbar in die Fassade eingelassen sind. Zusätzlich wird mit versteckt montierten Scheinwerfern ein Auflicht kombiniert und die Infrastruktur für Lichtbild-Projektoren wird vorgehalten. So entstand eine der aufwändigsten komplett mit DMX gesteuerten Fassadenbeleuchtungen. Auf der Grundlage des Montblanc Gebirges können unzählige Bilder erzeugt werden.
Gleich in drei Kategorien konnte Andres + Partner den begehrten Deutschen Lichtdesign-Preis entgegennehmen. In der Kategorie Büro / Verwaltung wurde das Hamburger Büro für sein Beleuchtungskonzept im Neubau der Schaltwarte Amprion ausgezeichnet. Eine Kombination aus Tages- und Kunstlicht schafft dort eine angenehme, frische, der Arbeit förderliche Lichtsituation. Im 4-Sterne-Hotel Breitenburg unterstützt das Lichtdesign das moderne Wohlfühlambiente, die Historie der Gebäude und schafft eine Verbindung zur umliegenden Naturidylle. Durch die moderne, perfekt abgestimmte Beleuchtung werden außergewöhnliche Effekte erzielt. Dafür erhielt Andres + Partner den Preis in der Kategorie Hotel / Gastronomie. Den dritten Preis bekam das Büro für die Lichtplanung in der erweiterten Kolumbariumskirche Heilige Familie in Osnabrück (Kategorie Kulturbauten).
Day & Light Lichtplanung aus München konnte sich in der Kategorie Verkehrsbauten behaupten. Am ZOB Wiesdorf in Leverkusen mit seinem gestaltprägenden Dach des zentralen Bussteigs entstand durch die künstliche Beleuchtung eine sichere und angenehme Umgebung für alle integrierten Nutzungen. Helligkeit, Lichtverteilung und Lichtfarben sind auf einen optimalen Sehkomfort abgestimmt: Für die Sehaufgabe der Busfahrer, die Sicherheit der Passagiere und den Anspruch an eine hohe Aufenthaltsqualität.
Eine gewerkübergreifende Lösung zur Aufnahme von Leuchten und Lüftungsauslässen entwickelte Ingenieure Bamberger aus Pfünz für den Kunstraum der Alexander Tutsek-Stiftung in München. Da die Kunstsammlung der Stiftung neben Glasobjekten vor allem Fotokunst beinhaltet, genoss die hohe Empfindlichkeit des Materials Papier oberste Priorität. Jedes Exponat sollte lichttechnisch gleichrangig behandelt und eine homogene Beleuchtung der Wände realisiert werden. Das Lichtdesign erfüllt diese Anforderung, reduziert Reflexionen auf ein Minimum und ist besonders flexibel.
In der Kategorie Außenbeleuchtung / Öffentliche Bereiche nahm INDI*LIGHT den diesjährigen Deutschen Lichtdesign-Preis entgegen. Der neu geschaffene innerstädtische Punkt in Korbach, an dem sich ein Neubau, das historische Rathaus und umgestaltete Außenflächen treffen, erhielt ein flexibles Beleuchtungssystem, mit dem sowohl die Grundbeleuchtung der Plätze und Straßen gewährleistet ist als auch die Beleuchtung der zwei wichtigsten Fassadenseiten des alten und neuen Rathauses ermöglicht wird.
Die Kirche Frauenfrieden in Frankfurt am Main mit einem Lichtkonzept aus den 1920er Jahren wurde saniert und um einen zentralen Altarbereich ergänzt. Die Ausmalung in kräftigen Farben wurde wiederhergestellt. Die Lichtplanung von Cybulska + Partners übersetzt die Lichtideen ins Heute. Dafür erhielt das Frankfurter Büro den Deutschen Lichtdesign-Preis in der Kategorie Sanierung.
Das Kinder- und Jugendtheater Kassel befindet sich in einem in den 1950er Jahren für einen Obst- und Gemüsegroßhandel errichteten Gebäudeensemble. Neben der heutigen Nutzung als Spielstätte gibt es dort auch einen Bürobereich. Die Lichtwerke GmbH konzipierte ein Beleuchtungskonzept, das für die jeweiligen Nutzungsanforderungen adäquate Lichtstimmungen und Raumatmosphären schafft. Darüber hinaus konzipierte das Kölner Büro drei Lichtkunstobjekte in handwerklich anspruchsvoller Glasbläserkunst, mit komplexer Video- und Sensortechnik, als interaktive Installationen für alle Generationen. Lichtwerke erhielt den Deutschen Lichtdesign-Preis in der Kategorie Projekte mit künstlerischem Hintergrund.
Bartenbach aus dem österreichischen Aldrans nahm den Preis für ein internationales Projekt entgegen. Für die US-amerikanische Harvard University Science and Engineering Complex (SEC) Allston, Ma entwickelte das Büro ein Konzept, das die Grundbeleuchtung durch Tageslicht insbesondere in den Abend- und Morgenstunden unterstützt. Die Beleuchtung differenziert sich dabei in das horizontale Funktionslicht und die zusätzliche Akzentuierung (Strukturlicht) von besonderen Objekten wie Thekenbereichen, Eingängen, Arbeitsbereichen etcetera. Ziel des Beleuchtungskonzeptes ist es - je nach Nutzung - den Aufenthalt im Harvard University Science and Engineering Complex angenehm zu gestalten und den Nutzern die bestmögliche Lichtatmosphäre für einen hochmodernen Arbeitsplatz zu bieten.
Projekte für den Deutschen Lichtdesign-Preis 2024 können bis zum 30. September 2023 eingereicht werden.
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- Deutscher Lichtdesign-Preis 2021 entschieden (20.9.2021)
siehe zudem:
- Außenleuchten und technische Leuchten im Licht-Magazin sowie Kunst am Bau,Public Design, Awards und Ehrungen auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Beleuchtung und Licht bei Baubuch / Amazon.de