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Sanitärbranche (VDS) mit siebtem Umsatzplus in Folge

(21.3.2017; ISH-Bericht) Auch für 2017 kann sich die Sanitärbranche Hoffnungen machen, dass der seit 2009 ununterbrochene Aufwärtstrend anhält. Nach einer neuen Prognose des ifo-Institutes dürfte der Umsatz des mittelständisch geprägten Wirtschaftszweiges um nominal rund 2% auf dann knapp 24,5 Mrd. Euro steigen. Zwar stellten die „erheblichen weltpolitischen und -wirtschaftlichen Risiken und Unwägbarkeiten einen derzeit unkalkulierbaren Belastungsfaktor dar“, doch rechtfertigten Indizien wie die wachsende Zahl der deutschen Privathaushalte und die positiven Wohnungsbauperspektiven einen „fundierten Optimismus“. Das gelte in kurz-, mittel- und langfristiger Hinsicht gleichermaßen, hieß es aus Anlass der ISH.

alle Grafiken © Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS)

Seit 2009 um 28% gewachsen

Für 2016 erwartet die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) auf Basis der jüngsten ifo-Schätzung ein Umsatzplus von ca. 4% auf 23,9 Mrd. Euro. Dabei entwickelte sich das Inlandsgeschäft mit +3,7% auf 19,8 Mrd. Euro etwas schwächer als der um 5,1% auf 4,1 Mrd. Euro angewachsene Auslandsumsatz. Damit blickt die Branche auf das siebte Wachstumsjahr in Folge zurück, erklärte Jens J. Wischmann in Frankfurt. Nach Aussage des Geschäftsführers des Dachverbandes von Industrie, Fachgroßhandel und Fachhandwerk kletterten die Verkaufserlöse seit 2009 (18,7 Mrd. Euro) kontinuierlich um insgesamt fast 28%. Dabei stehe einem Plus im Inland von gut 26% eine Zunahme im Ausland von knapp 37% gegenüber.

Über eine halbe Million Beschäftigte

Von der anhaltend positiven Branchenkonjunktur profitierte 2016 wie schon in den Vorjahren außerdem das Beschäftigungsniveau. Laut ifo erhöhte sich die Zahl der Arbeitsplätze auf 504.000. Der Anstieg um 3.000 Personen binnen Jahresfrist sei dabei ausschließlich auf das Handwerk entfallen; gleichwohl bereite ein akuter Fachkräftemangel allen Protagonisten Sorgen. Die Zahl der Unternehmen in der Haus- und Gebäudetechnik ging 2016 gemäß Schätzung leicht auf rund 51.500 zurück - mit über 50.000 Firmen allein im Handwerksbereich.

„Solider Start“ in Jahr 2017

Den Start in das laufende Jahr bezeichnete Wischmann als „solide“. Er verwies dabei auf die Resultate des monatlichen ifo-Konjunkturbarometers. Sie zeigten für Februar einen Geschäftsklima-Wert von +27 %. Dabei beurteilten die Betriebe die aktuelle Lage mit +43% weiter besser als die Erwartungen (+12%). Die seit geraumer Zeit zu beobachtende Tendenz setze sich damit fort.

Badanschaffungen klare Nummer 1

Die Branche hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Verbraucher im Sinne des dreistufigen Vertriebs von ihrer ganzheitlichen Produkt- und Dienstleistungsqualität zu überzeugen. Dabei herrsche an „griffigen Kompetenzthemen“ kein Mangel. Beispiele dafür seien ...

  • Individualisierung,
  • demografischer Wandel,
  • Gesundheit,
  • Nachhaltigkeit und
  • Trinkwasserhygiene.

Darüber hinaus fehle es nicht an günstigen Rahmendaten. Das unterstreiche aktuell eine vom Ipsos-Institut für den Fachschriften-Verlag realisierte Studie. Demnach wollen sich Haus- und Wohnungsbesitzer in Deutschland, die planen, bis 2018 ihre Immobilien zu renovieren, insbesondere ihr Bad vornehmen. Der Erhebung zufolge spielt es mit einer Quote von 38% sogar „in einer eigenen Liga“. Mit Innentüren (17%), Rollläden / Jalousien (16%) sowie Küchenmöbeln bzw. -geräten (16% bzw. 15%) bringen es die Nächstplatzierten danach noch nicht einmal auf die Hälfte des Bad-Wertes. Für Wischmann bestätigt „dieses eindrucksvolle Resultat erneut, wie hoch die Menschen mittlerweile die Relevanz des Bades für ihr persönliches Wohlbefinden einstufen“.

Erwartete Eigentümer-Dominanz

„Kräftigen Rückenwind“ liefere ferner eine auf Initiative der Sanitärbranche durchgeführte forsa-Untersuchung. Wie es hieß, befragten die Markt- und Meinungsforscher im November 2016 knapp 2.000 Bürger ab 18 Jahre zum Renovierungsverhalten im Badsektor. Die Erhebung sei repräsentativ für über 61 Mio. Deutsche. Danach sind 52% bzw. 32 Mio. Personen Wohneigentümer und 48% bzw. 29,5 Mio. Personen Mieter.

Laut Studie erneuerten seit 2012 insgesamt 17% der Bundesbürger ihr Bad entweder komplett (12%) oder teilweise (5%). Als Kriterium einer Teilrenovierung habe man dabei mindestens den Austausch wesentlicher Objekte wie Waschbecken, Badewanne, Dusche oder Toilette definiert. Bei Komplettsanierungen liege die Eigentümerquote mit 17% wie erwartet deutlich über dem entsprechenden Mieter-Wert (6%). Dagegen falle die Differenz bei Teilrenovierungen (6% bzw. 4%) spürbar geringer aus.

Generell sei die Bevölkerung in Ostdeutschland „wechselfreudiger“ als im Westen der Nation (20% bzw. 16%). Außerdem wirkten sich offenbar einzelne Lebensphasen unterschiedlich auf die Modernisierungstätigkeit aus. Besonders aktiv zeigten sich gemäß Untersuchung mit jeweils 18% die unter 30-Jährigen sowie die Generation 60plus. Am geringsten war der (Um-)Bau-Elan in der Altersgruppe „30 bis 44 Jahre“ ausgeprägt.

„Veraltete“ Priorität

Aus der Recherche, wann die Renovierung genau stattfand, leitet der Dachverband der Sanitärwirtschaft „ein weiteres Indiz für den stetig wachsenden Bad-Stellenwert“ ab. Denn: Die Modernisierungs-Intensität nahm danach mit Quoten zwischen 23% und 25% seit 2014 „signifikant“ zu. Der niedrigste Anteil ergab sich für 2012 (10%).

Schließlich ermittelte forsa die Hitliste der entscheidenden Renovierungs-Motive. Mit 45% unangefochtener Spitzenreiter: die (in jeder Hinsicht) veraltete Badausstattung. Auf den Positionen 2 und 3 rangieren die in die Jahre gekommenen Fliesen (16%) und das „nicht altersgerechte / barrierefreie Bad“ (11%). Keine Überraschung sei, dass Letzteres in der Gruppe „60plus“ für 19% der auslösende Faktor war. Im Ranking der wichtigen Gründe tauchten dann die vermisste Wohlfühlatmosphäre (8%) sowie eine generelle Hausrenovierung und notwendige Reparaturen (jeweils 7%) auf.

Die Unzufriedenheit mit der Raumaufteilung, der Größe und mit dem Fehlen von Bewegungsfreiheit, Dusche und Stauraum veranlasste die Deutschen ebenfalls, sich dauerhaft von ihren vorhandenen Bädern zu verabschieden. Wischmann ist davon überzeugt, dass diese Aspekte auch künftig für „starke Modernisierungs- und damit Nachfrageimpulse sorgen werden“.

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