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Deutsche Zementhersteller erwarten weiteren Rückgang

(16.5.2002) Die Bauwirtschaft steckt mittlerweile im siebten Jahr einer Krise. Verschärft haben sich die negativen Auswirkungen auch für die 38 Mitgliedsunternehmen des BDZ, die im Jahr 2001 einen zweistelligen Absatzrückgang hinnehmen mussten, wie BDZ-Präsident Dr. Jürgen Lose im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin feststellte. Da Zement traditionell ein Frühindikator für die Entwicklung der Baukonjunktur ist, lasse auch der derzeitige Trend schon jetzt auf eine wenig erfreuliche Bau-Entwicklung im Jahr 2002 schließen.

BDZ-Präsident Dr. Jürgen Lose dazu: "Die schwache Baukonjunktur hat uns weiter im Griff und von dem noch im vergangenen Jahr prognostizierten Umschwung ist nichts zu spüren. Vor allem der massive Einbruch im Wohnungsbau hat negative Auswirkungen auf den Zementabsatz in Deutschland. Aber auch die Bautätigkeit für Industrie und Gewerbe sowie die Bauleistungen für öffentliche Auftraggeber liegen unter unseren Erwartungen." Der Rückgang im Hochbau betrifft die Zementindustrie in besonderem Maße, denn hier werden allein 64 Prozent des Zements verbraucht. 36 Prozent entfallen dabei auf den Wohnungsbau und 28 Prozent auf den Nicht-Wohnbau. In den Tiefbau gehen 36 Prozent.

Insgesamt verringerte sich der Zementverbrauch im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 31 Millionen Tonnen. Der Verbrauch setzt sich zusammen aus dem Inlandsabsatz der BDZ-Mitglieder sowie dem geschätzten Inlandsabsatz der Nicht-Mitglieder zuzüglich der Zementimporte. Der statistische Pro-Kopf-Verbrauch sank von 435 kg im Jahr 2000 auf 378 kg.

Der inländische Zementabsatz verringerte sich im Jahr 2001 um gut 12 Prozent und betrug nach 32 Millionen Tonnen im Jahr 2000 nur noch 28 Millionen Tonnen. Dabei lag der Absatzrückgang sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern im zweistelligen Bereich: Im Westen mit 23 Millionen Tonnen knapp 12 Prozent und im Osten mit 5 Millionen Tonnen fast 16 Prozent unter dem Vorjahr.

Günstiger als der Inlandsabsatz entwickelte sich der Zementexport, der im Jahr 2001 mit insgesamt 3,7 Millionen Tonnen Zement und Klinker um 1,5 Prozent zulegte. Der weitaus größte Teil (87 Prozent) hiervon ging in die Länder der Europäischen Gemeinschaft, von denen die Niederlande mit 1,9 Millionen Tonnen nach wie vor der wichtigste Abnehmer sind.

Die Zementimporte gingen dagegen im Jahr 2001 um 23 Prozent auf 2,4 Millionen Tonnen zurück. Diese für die deutschen Hersteller positive Entwicklung ist vor allem auf die rückläufigen Einfuhren aus den osteuropäischen Staaten zurückzuführen, die im Jahr 2001 nur noch 1,5 Millionen Tonnen betrugen. Aus diesen Ländern kommen aber noch immer 62 Prozent der gesamten Importe. Auch das laufende Jahr gehen die deutschen Zementhersteller von einem weiteren Absatzrückgang aus. BDZ-Präsident Dr. Jürgen Lose: "Auch wenn die Baukonjunktur in der zweiten Jahreshälfte wieder etwas anziehen sollte, kann der Zementverbrauch das Vorjahresniveau schon jetzt nicht mehr erreichen. Wir rechnen daher für dieses Jahr mit einem Rückgang in der Größenordnung von 5 Prozent."

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