Startschuss der ersten elektronischen Vergabe von Bauleistungen nach VOB im Rahmen des Leitprojektes e-Vergabe
(4.3.2003) Der Staatssekretär im BMVBW Tilo Braune teilte heute in Berlin mit, dass im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen der Startschuss für eine erste vollständige elektronische Vergabe von Bauleistungen nach VOB erfolgt sei. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) hat über die Vergabeplattform des Bundes die erste Ausschreibung im öffentlichen Bauwesen - die Errichtung eines Schwachstromnetzes für ein Bonner Dienstgebäude - freigeschaltet. Damit erhalten Bieter aus der Wirtschaft die Möglichkeit, ihre Angebote komplett und rechtsverbindlich ohne Medienbruch über das Internet abzuwickeln. Auf der Webseite finden sie die aktuelle Ausschreibung sowie weitere Informationen zum Projektstand.
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen arbeitet beim Leitprojekt e-Vergabe eng mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit sowie mit dem Bundesministerium des Innern zusammen. Mit dem Ziel, öffentliche Aufträge schneller und unter Vermeidung der herkömmlichen Verwaltungskosten für die Papiervergabe durchführen zu können, haben diese Bundesministerien das Pilotprojekt "elektronische Vergabe von Aufträgen des Bundes" initiiert, in dem nun auch der erste Bauauftrag vergeben wird. Es wurde eine Plattform geschaffen, mit dem die elektronische Auftragsvergabe unterschiedlichster Leistungen durch die Bundesverwaltung in Zukunft abgewickelt werden soll.
Im Projekt e-Vergabe wird daher das elektronische Vergabeverfahren mit der digitalen Signatur und bestimmte Verschlüsselungstechniken erstmals in einem "echten" Verfahren angewandt. Aufträge der öffentlichen Hand sollen in Zukunft per Internet vergeben werden. Eine dafür notwendige Änderung der Vergaberegelungen ist bereits seit 1. Februar 2001 in Kraft. Bisher mussten die Firmen ihre Angebote in Papierform und mit eigenhändiger Unterschrift einreichen. Der Arbeitsaufwand war für den Bieter bei größeren Ausschreibungen erheblich. Bei der digitalen Vergabe werden die Vorgänge vereinfacht und nutzerfreundlich ausgestaltet.
Die e-Vergabeprojekte sollen die Umstellung des Vergabeverfahrens der Bundesverwaltung auslösen. Nach erfolgreicher Realisierung der e-Vergabe soll die Plattform mit ihrer Technik im Rahmen der Initiative Bund Online 2005 auch anderen öffentlichen Auftraggebern angeboten werden.
siehe auch:
- Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
- Bauministerium
- Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
- ZDB: Pläne der Bundesregierung zur Neugestaltung des Vergaberechts abwegig. (15.5.2004)
- Bauindustrie kritisiert Eckpunkte zur Verschlankung des Vergaberechts (15.5.2004)
- Bayern startet die Online-Vergabe von Bauleistungen nach VOB (30.9.2003)
- E-Government: Vergabeinformationssystem (VIS) des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (3.9.2003)
- Bauindustrie begrüßt Kritik des Rechnungshofes an Vergabepraxis des Bundes (27.8.2003)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Bayern bringt Online-Vergabe von Bauleistungen auf den Weg (1.2.2003)
- MediaKomm Esslingen startet virtuelles Bauamt (22.7.2002)
- Branchenstudie: Kerngeschäftsoptimierung durch Projektmanagement im Bauhauptgewerbe (17.5.2002)
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- Der Online-Amtsschimmel wiehert nicht vor 2006 (22.2.2002)
- Beispiel für gelungenen Online-Auftritt eines Stadtplanungsamtes (18.2.2002)
- Startschuss zur Nutzung der elektronischen Signatur im Online-Baugenehmigungsverfahren (8.2.2002)
- Startschuss für Leitprojekt zur elektronischen Vergabe (5.6.2001)
ergänzende AEC.WEB-Meldungen
- Bundesamt und bautreff GmbH ermöglichen den kostenfreien Abruf von Ausschreibungsunterlagen (13.7.2001)
- Brandenburgisches Autobahnamt nutzt AVACOMM mit einem Anforderungs-Katalog an einen E-Commerce-Standard für Bauausschreibungen (31.1.2001; ergänzender Hinweis: Die Firma AVACOMM hat im Frühjahr 2001 Insolvenz angemeldet - siehe Meldung vom 26.4.2001)