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Startschuss für Leitprojekt zur elektronischen Vergabe

(5.6.2001) Heute erfolgt der Startschuss für die technische Umsetzung des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Leitprojekts zur elektronischen Vergabe von Aufträgen durch die Bundesverwaltung (E-Vergabe). Der Auftrag für die Umsetzung in Höhe von ca. 3 Mio. DM erhielt auf Basis einer europaweiten Ausschreibung die Firma CSC Ploenzke, Kiedrich. Sie schafft die notwendigen Werkzeuge für eine digitale Abbildung der öffentlichen Auftragsvergabe auf Grundlage der seit 1. Februar 2001 geltenden neuen Vergabeordnung. Der Auftrag umfasst die digitale Erstellung der Ausschreibungsunterlagen, die elektronische Veröffentlichung und Versendung der Bekanntmachungen, die Abläufe im Teilnahmewettbewerb, die elektronische Angebotsabgabe, die Angebotsbewertung, die elektronische Auftragserteilung und die Veröffentlichung der Ergebnisse.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Werner Müller: "In Kürze sind wir in der Lage, die positiven Erfahrungen der Wirtschaft bei der elektronischen Beschaffung auch für den Staat nutzbar zu machen. Das auf ein Jahr angelegte Pilotprojekt soll die Umstellung des Vergabeverfahrens der Bundesverwaltung auslösen."

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie arbeitet beim Leitprojekt E-Vergabe eng mit dem Bundesinnenministerium und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zusammen. Ziel ist die Schaffung einer Plattform, mit der die elektronische Auftragsvergabe unterschiedlichster Leistungen durch die Bundesverwaltung - vom Bleistift bis hin zur Autobahn – erprobt werden soll. Die Pilotierung der elektronischen Auftragsvergabe erfolgt im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung und im Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern.

Bei den anstehenden umfangreichen Programmierarbeiten muss u. a. sichergestellt werden, dass die Angebote geheim abgegeben werden und nicht vor dem Stichtag bekannt werden. Auch gilt es, die nach der Vergabeverordnung vorgeschriebene, digitale Signatur einzusetzen und Organisationsänderungen innerhalb der behördlichen Abläufe vorzunehmen.

Parallel zur technischen Umsetzung des Pilotprojekts wurde eine wissenschaftliche Begleitforschung in Auftrag gegeben, die vom Fraunhofer Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO) sowie der Wegweiser GmbH Berlin durchgeführt wird. Ihre Aufgabe besteht darin, Wirkungsanalysen vorzunehmen und insbes. die technische Kompatibilität zu gewährleisten sowie für eine weitgehende Verbreitung der Projektergebnisse zu sorgen. Im Rahmen der für den am 13. September 2001 geplanten Beschaffungskonferenz werden erste Resultate der Begleitforschung vorgestellt.

Nach erfolgreicher Realisierung der E-Vergabe soll die Plattform mit ihrer Technik auch anderen öffentlichen Auftraggebern angeboten werden. Damit kommt die Bundesregierung ihrem im Rahmen der Initiative Bund Online 2005 angekündigtem Ziel, alle internetfähigen Dienstleistungen bis 2005 online zu ermöglichen, einen großen Schritt näher. Schriftform und eigenhändige Unterschrift bei öffentlichen Aufträgen werden bald der Vergangenheit angehören.

Dr. Werner Müller: "Jährlich vergeben über 30.000 öffentliche Auftraggeber Aufträge im Wert von rund 500 Mrd. DM. Nach den im Februar 2001 in Kraft getretenen neuen Vergaberegeln können diese auch elektronisch ausgeschrieben werden. Es gibt also ein riesige Potential für E-Vergabe. Und ich bin sicher, dass erhebliche Einsparmöglichkeiten vor allem bei den Transaktionskosten bestehen und sich auch für den Mittelstand bessere Chancen beim Wettbewerb um öffentliche Aufträge eröffnen."

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