"Drymobil" - das andere mobile Bautrocknungsgerät
(9.6.2006) Die Verkürzung von Bauzeiten im kommunalen und großflächigen Wohnbau führt immer wieder zu Schimmelproblemen, weil die Wohnungen zu früh und ohne ausreichende Durchtrocknung der Bausubstanz bezogen werden. Deswegen werden seit langem Bautrocknungsgeräte verwendet, um derartige Probleme zu verhindern. Üblicherweise wird im großvolumigen Wohnbau (z. B. in Mehrfamilienhäusern oder anderen Gebäudekomplexen) eine Vielzahl von einzelnen Bautrocknungsgeräten eingesetzt. Dies erhöht zwangsläufig die Gefahr von Geräteausfällen:
- Die Trockner werden von anderen Handwerkern ausgesteckt,
- Geräte möglicherweise durch Unachtsamkeit beschädigt,
- große Mengen an Stromversorgungskabeln führen zu Überlastungen,
- Kondensatableitungen werden geknickt usw.
Daraus resultiert, dass die herkömmliche Trocknungspraxis mit Einzelgeräten einen unbeaufsichtigten Betrieb unmöglich zulässt. Diese Probleme zu bewältigen und eine ungehinderte und effiziente Bautrocknungsphase zu gewährleisten, war Vorgabe für die Entwicklung des patentierten Hochleistungstrockners "Drymobil".
Die mobile Großraumentfeuchtereinheit der Entwicklerfirma WD-AUSTRIA kommt im Außenbereich von Gebäuden zur Aufstellung. Über ein Umluft-Trocknungssystem wird die feuchte Luft aus dem Gebäude abgesaugt, im Außenmodul entfleuchtet, der Baustaub herausgefiltert bzw. die Luft gereinigt und nach dem Wärmepumpenprinzip wird darauf hin die Luft energiesparend vorgewärmt und anschließend wieder in das Gebäude rückgeführt. Durch diese Luftregeneration und Luft-Entstaubung soll neben der bausubstanzschonenden Trocknung und Bauzeitverkürzung ein Beitrag zur Verbesserung des Arbeitsklimas und der Gesundheit der am Bau Beschäftigten geleistet werden.
Die Staubentwicklung ist gerade im Innenausbau enorm hoch: Stemmarbeiten für die Verlegung von Elektro- und Installationsrohren, das Schneiden von Fliesen, Staub der durch die Handwerker aus dem Außenbereich jeden Tag eingebracht wird, usw. Der langjährigen Forderung von Gesundheitsbeauftragten, die Arbeitsplatzbelastung durch die Staubentwicklung im Innenausbau zu reduzieren, kann mit diesem System - gewissermaßen als Nebeneffekt der Trocknung - Rechnung getragen.
Vom Einfamilienhaus bis hin zum großvolumigen kommunalen Wohnbau, ob Trocknung nach Wasserschäden oder Überflutungen: Mit dem Trocknungsmobil soll auch im Katastrophenfall rasch geholfen werden können, um die Bausubstanz von öffentlichen Einrichtungen (z.B. Krankenhäuser) in kurzer Zeit wieder nutzbar zu machen und Folgeschäden in Form von Schimmelbildung wirkungsvoll zu verhindern.
Kurzbeschreibung der Moduleinheit:
Im Außenbereich des Gebäudes kommt eine mobile Trocknungseinheit in Form eines Tandemanhängers mit integrierten Entfeuchtungsmodulen zur Aufstellung. Je nach Erfordernis können die einzelnen Moduleinheiten angeschlossen werden. Dadurch werden variable Leistungen von 200 bis 2000 Liter maximale Trocknungsleistung pro Tag erzielt. Bei Bedarf können Seitenkanalgebläse in die Mobileinheit integriert werden, um mit hohem Druck durchfeuchtete Dämmschichten nach einem Wasserrohrbruch oder Überflutungen zu trocknen. Für den Baueinsatz im Winter kann ein externes Heizelement zur Baubeheizung zwischen geschaltet werden.
Funktionsbeschreibung:
Aus dem oberen Bereich eines Gebäudes wird feuchte Luft abgesaugt, in das Drymobil geleitet und über eine Filtereinheit von Baustaub befreit. Die Trocknungsmodule im Inneren des Drymobils entziehen über ein Kondensationsverfahren die Luftfeuchtigkeit. Die entstehenden Wassermengen werden über eine zentrale Ablaufeinheit gesammelt und abgeleitet. Die somit erhaltene trockene Luft hat die Fähigkeit viel Feuchtigkeit aufzunehmen und der Bausubstanz die überschüssigen Baufeuchtigkeit zu entziehen. Die trockene Luft wird über eine Schlauchsystem in die einzelnen Wohnungen eingebracht. Durch das Absaugverfahren in den oberen Geschossbereichen strömt die trockene Luft im Gebäudeinneren nach oben und reichert sich auf diesem Weg mit der Baurestfeuchtigkeit an. Dieses Umluftverfahren verspricht eine effiziente und schonende Trocknung während der Bauphase. Spätfolgen, wie diese in nicht ausreichend getrockneten Gebäuden auftreten können (z. B. Schimmelbefall) werden bereits im Vorfeld wirkungsvoll verhindert, und die Bauzeiten / Bezugsphasen durch die Mieter verkürzt.
siehe auch:
- Mobile Hallen und Zelte für Baustellen und Lagerung (14.7.2011)
- Mobile Wärme aus erneuerbaren Energien (8.12.2009)
- Baubeheizung im Winter - mit Strom, Gas oder Öl (26.10.2009)
- Fachgerechte Wasserschadensanierung (2.3.2008)
- Vor Sanierung Mauerwerk trocken legen (10.9.2007)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Innenabdichtung: Sperre gegen seitlich eindringende Feuchtigkeit (9.6.2006)
- Aquapol-DVD über das Trocknen feuchter Mauern (9.6.2006)
- Verbraucherzentrale warnt vor fragwürdiger Schimmelsanierung (22.4.2006)
- Rollschott statt Sandsack (9.4.2006)
- Keller - mit Außen- oder Innendämmung? (12.3.2006)
- Band 2 der Reihe "BWA - Richtlinien für Bauwerksabdichtungen" erschienen (14.2.2006)
- Vorsicht beim Heizkosten senken (2.12.2005)
- Mobile HEPA-Filter einsetzbar bei Wasser- und Brandschäden (20.9.2005)
- Luftentfeuchter nach dem Kondensationsprinzip im privaten Umfeld (15.8.2005)
- Ein Gerät mit zwei Funktionen: Wilms Geruchsverbesserer + Unterestrichtrockner (12.7.2005)
- Entfeuchtungsgeräte im Schwimmbad schützen Mensch, Geldbeutel und Mauerwerk (8.7.2005)
- Abdichten, wie es im Buche steht (19.6.2005)
- Vermeidung von Feuchteschäden und Schimmelpilzbildung durch hygrothermische Simulation (3.6.2005)
- Heiße Luft für feuchte Mauern (18.4.2005)
- Projektbericht: 40 Jahre trockene Wände durch Paraffin (6.11.2004)
- Der Sommer macht den Keller feucht (12.8.2004)
- Wandhängender Luftentfeuchter passt sich individuellen Bedürfnissen an (9.7.2004)
siehe zudem:
- Bautrocknung, Lüftung und Bauwerksabdichtung auf Baulinks