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Dachentwässerung mit Druckströmung

(15.11.2007) Das Klima ändert sich mit vielen, schon jetzt "greifbaren Auswirkungen". So sind im Sommer Unwetterwarnungen mit sintflutartigen Regenfällen schon fast fester Bestandteil der Wettervorhersagen. Fachplaner tun also gut daran, in neuen Dimensionen bei der Entwässerung großer Dachflächen von Industriegebäuden oder von Sportarenen zu denken. Dass dabei "weniger tatsächlich mehr sein kann" hat beim Akasison-Dachentwässerungssystem mit Druckströmung der Akatherm FIP GmbH (Mannheim) sehr viel mit dem Funktionsprinzip zu tun.


Herz des Akasison Dachentwässerungssystems mit Druckströmung sind die Dachabläufe. Sie gibt es vielen Dimensionen und Formen.

Die Druckströmung basiert auf der Bernoulli-Gleichung für die konstante Strömung inkompressibler Fluide mit konstanter Dichte. Das per Unterdruck abgesaugte und entlüftete Wasser kommt mit wesentlich kleineren Rohrquerschnitten, sowie weniger Leitungen aus und fließt schneller ab. Positiver Nebeneffekt dieser Technik sind geringere Investitionskosten und deutlich mehr nutzbarer Raum, da die Zahl der Fallleitungen minimiert wird und die horizontalen Sammelleitungen ohne Gefälle nahe an der Decke installiert werden können. Zudem vereinfachen die zusammengefassten Fallleitungen Planung und Ausführung. Grundleitungen und die damit verbundenen, aufwändigen Erdarbeiten entfallen weitgehend.

Funktionsprinzip

Flüssige Medien strömen unter Vakuum-Bedingungen schneller. Der Unterdruck saugt das Wasser an. Diese physikalischen Gesetzmäßigkeiten sind Grundlagen für die Entwässerung von flachen, großen und übergroßen Dachflächen mit dem Akasision-Dachentwässerungssystem mit Druckströmung. Die durch den Unterdruck gesteigerte Leistungsfähigkeit der Wasserabfuhr kann unter anderem Dachschrägen überflüssig machen. Damit werden die Kosten der Dachkonstruktion gesenkt und die Effizienz der gesamten Bauausführung steigt. Das erforderliche Vakuum entsteht ohne künstliche Energiezufuhr, denn die Energie wird durch den Strom des Wassers induziert.

Das Akasison-System besteht aus ...

  • Dachabläufen,
  • Rohrleitungen und Fittings aus PE-HD,
  • Befestigungskomponenten und
  • Berechnungssoftware.

Herz des Systems sind die Dachabläufe. Sobald genug Regen fällt, sorgt das Wasser im entsprechend gestalteten Dachablauf für einen Unterdruck. Als Folge resultiert eine gleichmäßige Strömung ohne Lufteintritt. Das Prinzip entspricht dem der Wasserstrahlpumpe. Weil das Wasser praktisch ohne Luftanteile abläuft, ist sein Transportvolumen wesentlich geringer. Außerdem erhöht der Unterdruck die Fördergeschwindigkeit. Die Akasison-Dachabläufe sind in verschiedenen Größen und Formen lieferbar (siehe Eingangsbild oben).

Die Akatherm-Rohrleitungen sind in den Dimensionen d 40 - 315 mm, mit Anschluss- und Formstücken erhältlich. Das Rohrmaterial besteht aus einem schlagzähen, flexiblen, leichten und getemperten PE-HD Kunststoff mit glatten Innenflächen. Verbunden werden die Rohre mit Akafusion-Elektroschweißmuffen oder mit Steckmuffen.

Die auf das Gesamtsystem abgestimmten Akasison-Befestigungskomponenten sorgen dafür, dass ein kraftschlüssiges und korrosions- sowie leckagefreies System entsteht. Längenausdehungen werden aufgefangen, ohne die Dachkonstruktion zusätzlich zu belasten.

Mit der speziellen Akacad-Planungssoftware können die optimale Auslegung der Dachentwässerungsanlage sowie alle Komponenten berechnet werden. Neben der Isometrie für die komplette Anlage erstellt das Berechnungsprogramm die Stückliste mit allen erforderlichen Einzelkomponenten und Details.

Das Akasison-System wurde von der Akatherm, B.V., in Pannigen (Niederlande) entwickelt und wird in Deutschland von der Akatherm FIP GmbH in Mannheim vertrieben. Beide Unternehmen gehören zur weltweit operierenden Aliaxis-Gruppe.

zur Erinnerung: Regelwerk

Dachentwässerungssysteme mit Druckströmung werden in der DIN EN 12056 / DIN 1986-100 berücksichtigt. Die Anforderungen an die speziell für dieses System konstruierten Dachabläufe werden in DIN EN 1253 beschrieben. In der VDI Richtlinie 3806 sind die Grundlagen für die Planung, Berechnung, Ausführung und den Betrieb festgelegt. Die Anschlussregeln der Dachabläufe sind in den "Flachdachrichtlinien" des ZVDD beschrieben. Für den Einsatz in Dachentwässerungssystemen mit Druckströmung dürfen nur nach DIN EN 1253-2 geprüfte und für die Druckströmung geeignete Dachabläufe verwendet werden. Zweiteilige Dachabläufe müssen eine dichte Verbindung zwischen Ablauf und Aufstockelement aufweisen.

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