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Carports: Bogen-, Grün-, Ziegeldach ... vieles ist möglich

(28.8.2008) Nicht nur aufgrund der Preisvorteile entscheiden sich viele Autobesitzer für einen Carport statt einer Garage. Eine gute Durchlüftung, steter Schutz vor Regen, Schnee und Laub sowie eine leichte Konstruktion sprechen für einen Carport. Ein offener Carport lässt sich begrünen und ist so einfacher in die Umgebung einfügen als eine Garage - was sich manchmal auch in Bebauungsplänen bzw. örtlichen Bauvorschriften ausdrückt.


Ein Großteil der Carports in Deutschland besteht laut Dacapo aus Holz, denn es bietet offensichtlich die meisten Gestaltungsmöglichkeiten. Um lebenslang Freude am Carport zu haben, ist die Qualität und Art des Holzes entscheidend. Für Carports eignen sich Fichten- und Lärchenhölzer aber auch Tropenhölzer, die jedoch teurer sind. Oliver Enderlein, Geschäftsführer von Dacapo Holzbau - Hersteller von individuellen Exklusiv-Carports - schwört auf heimisches Fichtenholz und Douglasie. So ist Dacapo der erste Carporthersteller, der Fichtenleimholz "Made in Germany" mit einem Zertifikat von natureplus verwendet. "Diese Hölzer sind riss- und schwundarm, langsames und gleichmäßiges Trocknen stellt die hohe Qualität des Rohstoffes sicher. Kiefern- und Bongossiholz hingegen neigt zu bläulichen Schimmer und Rissen," erklärt Enderlein. Bläuliche, rotbraune oder gar weiße Verfärbungen im Holz können ein Indiz für Schädlingsbefall sein. Anhand der Jahresringe kann der Bauherr Rückschlüsse auf die Stabilität und Qualität des Holzes ziehen. Eng beieinander liegende Jahresringe deuten auf langsames Wachstum hin, das Holz ist stabiler und fester.

Um die hohe Qualität eines Holzcarports sicher zu stellen, werden die einzelnen Holzverbindungen bei Dacapo nach alter Zimmermannskunst verzapft. Zur Herstellung einer Zapfenverbindung wird zunächst an einem der zu verbindenden Holzstücke ein Zapfen ausgeschnitten und in das Gegenstück die entsprechende Hohlform gefräst. Anschließend können die Bauteile ineinander gesteckt werden. Diese spezielle Verbindungstechnik hat den Vorteil, dass auf Schrauben, Nägel und später rostende Verbindungen aus Metall verzichtet werden kann und das Holz nicht beschädigt wird. Das Verzapfen sorgt für Stabilität und Standfestigkeit auch bei hohen Windstärken und verspricht eine deutlich höhere Lebenserwartung der Konstruktion. Wichtig ist zudem, die Pfosten mit entsprechenden Stützfüßen zu versehen, andernfalls dringt Wasser in den Fußpunkt ein.


Begrifflichkeiten

Carports aus Edelstahl oder Aluminium erfordern weniger Pflege als ein Holzcarport. Das Material bleibt dauerhaft stabil und ist in der Regel mit einem Korrosionsschutz versehen. Die Entscheidung für oder gegen Holz ist aber oft eine Frage der Optik und des persönlichen Geschmacks. In jedem Fall sollte sich der Carport an die vorhandene Architektur des Grundstückes anpassen. Bestimmen also kühle Metall- und Glaselemente die Fassade, sollte auch der Carport diesem Stil folgen. Ein Carport aus Holz hat wiederum den Vorteil, dass er sich leicht um einen Geräteschuppen oder dekorative Wandelemente wie Rankgitter erweitern lässt.

Das Dach: Ziegel, Glas oder Kunststoff?

Das Dach eines Carports schützt das Fahrzeug im Sommer vor Überhitzung und Lackschäden und im Winter entfällt lästiges Eiskratzen. Einfache Carports besitzen ein Flachdach, aufwändigere Konstruktionen verfügen über ein Spitz-, Walm-, Rund oder Pultdach. Neben Ziegeln sind auch Wellfaserzementplatten oder eine Dachbegrünung möglich. Eine Überdachung mit Kunststoff oder Glas ist eine offene, luftige Alternative, jedoch muss der Bauherr im Gegensatz zur klassischen Ziegeleindeckung einen höheren Reinigungsaufwand einkalkulieren. Die Anbringung einer Regenrinne zur Entwässerung ist sinnvoll.

Die Größe und Nutzungsart

Die optimale Größe des Carports hängt von der Nutzungsart und der Fahrzeuggröße ab. Generell sollte der Carport etwas großzügiger geplant werden, damit auch beim Kauf eines neuen, größeren Fahrzeuges noch genügend Platz zum Aus- und Einsteigen vorhanden ist. Prinzipiell ist es empfehlenswert, den Grundbau mindestens einen Meter länger und breiter als das Fahrzeug zu planen. Enderlein empfiehlt eine Mindestlänge von 5,50 Meter. Je breiter der Carport, desto mehr Stellplatz entsteht für Fahrräder, Werkzeug und Gartengeräte. Bei Holzcarports kann zudem ein Gerätehäuschen leicht in den Carport integriert werden.

Die Dachunterkante sollte mindestens 2,20 Meter hoch sein. Für die Unterbringung eines Kleinbusses oder Wohnmobiles sind 3,00 bis 3,50 Meter nötig. Sollen mehrere Fahrzeuge untergebracht werden, können die Stellplätze nebeneinander oder nacheinander errichtet werden. In der Regel ist es statisch möglich, bei einem Doppelcarport auf die Mittelpfeiler zu verzichten, so dass eine große, komfortable Parkfläche entsteht.


Als Boden für den Carport eignen sich Beton-Pflaster wie auch Rasengittersteine. Wichtig sind vor allem die Ein- und Ausstiegsbereiche, um trockenen Fußes aus dem Fahrzeug zu kommen. Diese Fläche sollte rasenfrei sein, weiß Carport-Experte Enderlein. Sein Tipp: "Da der Carport mehrseitig offen ist, hat es sich bewährt, zumindest von der Wetterseite her einen Wind- und Regenschutz anzubringen. Das schützt das Auto und den Einstiegsbereich bei Wind und Regen und mindert die Flugschneemenge." Ein Rankgitter ist eine günstige und attraktive Möglichkeit, um auch noch nachträglich ein Seitenteil am Carport anzubringen.

Die Planung

Um einen Carport errichten zu dürfen, wird in den meisten deutschen Bundesländern eine Baugenehmigung benötigt. Da Baurecht jedoch Landesrecht ist, variieren diese Bestimmungen je nach Bundesland. Die bürokratischen Hürden zur Errichtung eines Carports sind jedoch weit niedriger als die beim Bau einer Garage. Enderlein empfiehlt potenziellen Carportbesitzern, sich im Vorfeld des Baubeginns direkt bei der örtlichen Gemeinde über die aktuellen Baubedingungen zu informieren. Soll der Carport an der Grundstücksgrenze errichtet werden, ist eine vorherige Abstimmung mit den Nachbarn ratsam.

Um einen konkreten Eindruck von seinem Carport zu bekommen, eignen sich computergestützte Darstellungen. Auf carporte.de kann sich jeder Besucher im Online-Kalkulator seinen individuellen Carport zusammenstellen. Gewählt werden können Dachform, Carportgröße, Holzart, Dacheindeckung, Dachneigung, Sichtschutz und Anstrich. Zusätzlich sind auch Elemente wie Regenrinne, Geräteraum und Dachterrasse anwählbar. Weitere erhältliche Extras sind Fachwerkbögen, Verzierungen oder sichtbare Holznägel. "Innerhalb von zwei Minuten erstellt der Onlinekalkulator ein konkretes Angebot mit dreidimensionaler Ansicht vom Wunsch-Carport und vereinfacht damit die Planungsphase", verspricht Enderlein.

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