Neuer BSB-Ratgeber über Schadstoffe in der Raumluft
(14.8.2016) Die Luftqualität in den eigenen vier Wänden hat einen erheblichen
Einfluss auf unser Wohlbefinden und die Gesundheit. Besonders Kinder, Allergiker
und Menschen mit einem schwachen Immunsystem leiden unter Luftschadstoffen. Aber
auch gesunde Menschen können aufgrund von Schadstoffen in der Raumluft unter
Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen und/
Zu den wesentlichen Raumluftschadstoffen, auf die sich auch das aktuelle Ratgeberblatt „Gesundes Bauen und Wohnen“ des Bauherren-Schutzbundes konzentriert, zählen ...
- leichtflüchtige und mittelflüchtige organische Verbindungen, die man auch als VOC und SVOC bezeichnet, sowie
- Fasern und Stäube.
Typische VOCs sind Lösungsmittel in Klebstoffen, Farben und Lacken oder auch Formaldehyd, das häufig als Bindemittel in Holzwerkstoffen eingesetzt wurde und wird. Zu den SVOCs zählt man zum Beispiel Biozide, Weichmacher oder Flammschutzmittel. Biozide kommen typischerweise als Giftstoffe gegen Insekten, Pilze und andere lebende Organismen zum Beispiel in Holzschutzmitteln oder Fassadenanstrichen vor.
Weichmacher sind chemische Zusätze, die spröde Materialien weich oder biegsam machen sollen. Zu finden sind sie zum Beispiel in PVC-Bodenbelägen, in Dispersionsfarben oder den Ummantelungen von Elektroleitungen. Flammschutzmittel findet man häufig in Bauschäumen und Polystyrol-Dämmungen. Sie sind zum Teil giftig oder gar krebserregend. Fasern und Stäube können aus mineralischen Dämmungen in die Raumluft gelangen, wenn diese nicht luftdicht eingebaut sind.
Schadstoffarme Produkte wählen
Den Gesundheitsgefahren durch Schadstoffe im Haus können Bauherren und Modernisierer vorbeugen, wenn sie bei der Auswahl der Baumaterialien, Innenausbauten und Einrichtungen auf ausdrücklich als schadstoffarm gekennzeichnete Produkte achten. Für fast alle schadstoffbelasteten Produkte gibt es Alternativen, die nicht einmal viel teurer sein müssen.
Auch der richtige Einbau von Dämmstoffen und Abdichtungen ist wichtig, so dass keine faserhaltigen Stäube in die Wohnung gelangen können. Auch durch das Verhalten im Alltag lassen sich Schadstoffgefahren reduzieren, zum Beispiel durch regelmäßiges Lüften, Verzicht auf chemische Reinigungsmittel und Feinstaubfilter im Staubsauger.
Der BSB-Ratgeber „Gesundes Bauen und Wohnen“ ist unter bsb-ev.de > Verbraucherservice > Ratgeber aktuell downloadbar (direkter PDF-Download).
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Neues VDI-Zertifizierungsprogramm für allergikergeeignete Produkte (12.6.2017)
- DGNB startet Zertifizierungssystem für nachhaltige Innenräume (8.1.2017)
- Neue BBSR-Arbeitshilfe unterstützt Planer beim schadstoffarmen Bauen (3.10.2016)
- Bausparkasse Mainz veröffentlicht interaktive Karte zu gesunden Wohngebieten in Deutschland (21.8.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Gesündere Gebäude“ - neue Dachmarke von Sentinel Haus und TÜV (16.5.2016)
- 24-seitige EMICODE-Broschüre als roter Faden für's grüne Bauen (10.4.2016)
- natureplus Produktdatenbank mit Infos über nachhaltige Bauprodukte (15.11.2015)
- Leitfaden: Soziale Faktoren nachhaltiger Architektur (11.10.2015)
- ÖKOBAUDAT fördert einheitliche Ökobilanzierung europaweit (20.9.2015)
- Neueinstufung von Formaldehyd (27.8.2015)
- Neues System vereinheitlicht die Bewertung von Bauprodukte-Emissionen und Raumluft (27.4.2015)
- TÜV und Sentinel Haus: „Gesunder Lebensraum Schule“ zur Raumluftqualität in Klassenzimmern (29.3.2015)
- Wohngesundheit: Protektor, Rockwool, URSA und Fermacell machen gemeinsame Sache (16.2.2015)
- Plattform für geprüft gesunde Bauprodukte und Projekte (21.1.2014)
siehe zudem:
- nachhaltiges Bauen, Ökobilanz sowie Gewerbebau bei Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen nachhaltiges Bauen, Corporate Architecture, Baustoffe, Fassade, Fenster, Haustechnik, Heizung, Photovoltaik, Solaranlage, Solartechnik, Wärmepumpe, erneuerbare Energien bei Amazon