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Sanierung von Rechenzentren mit gekühlter Druckluft im Doppelboden

(28.8.2019) 2017 sollen die Rechenzentren in Deutschland insgesamt 13,2 Mrd. kWh Strom benötigt haben - das entspricht in etwa dem Jahresstromverbrauch von ganz Berlin. Trotz umfänglicher Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz steigt der Verbrauch von Jahr zu Jahr, und das ist vor allem der fortschreitenden Digitalisierung und der hohen Nachfrage an Cloud-Lösungen geschuldet. Die Kühlung der IT-Komponenten bzw. der Server verursacht dabei gut ein Drittel des Energiebedarfs.

Fotos © Lindner 

Die gängigste Methode zur Kühlung von Server-Racks sind luftführende Doppelböden: gekühlte Druckluft wird durch den Hohlraum im Boden direkt in die Geräte geführt. Auf diese Weise kann die Wärmeverlustleistung bzw. der Stromverbrauch in Rechenzentren effektiv gesenkt werden. Weitere Vorteile von Doppelbodensystemen sind ...

  • reichlich Platz für technische Installationen im Bodenhohlraum sowie
  • ein vereinfachter Zugang zur Technik an jeder beliebigen Stelle.

Bodensanierung im laufenden Betrieb

Als marktrelevantes Unternehmen für Systemböden bedient Lindner bereits im Standard alle gängigen Anforderungen an Bodensysteme in Rechenzentren. Dabei sind auch großflächige Sanierungsarbeiten im laufenden Betrieb möglich. So entschied sich ein Kunde aus der Finanz- und Versicherungsbranche, die Doppelbodenfläche seines Rechenzentrums nach ca. 20 Jahren zu erneuern, um so den Versicherungsauflagen der Erdbebenzone 2 (nach DIN EN 1090) zu entsprechen. Dies erforderte u.a. den Einbau eines luftführenden Doppelbodens inklusive verstärkter Unterkonstruktion, was eine Steigerung der Lastklasse von ursprünglich 3A (4 kN) auf 6A (8 kN) nach EN 12825 bedeutete.

Ein Umbau im laufenden Betrieb ist immer eine besondere Herausforderung: Der Luftdruck im Doppelboden muss dabei stets aufrechterhalten bleiben, um so die beständige Kühlung der Server- und Schaltanlagen zu gewährleisten. Die gängigste Herangehensweise ist in diesem Fall, die freie Querschnittsfläche im Bodenhohlraum mit einer Abdichtung aus beschichteten Spanplatten, Schaummatten oder Ähnlichem zu versehen, so dass keine kühle Luft entweichen kann. Der Nachteil dabei: Während des Baufortschritts müssen immer neue Abschottungen in den jeweils geöffneten Bodenflächen geschaffen werden. Dies verlängert nicht nur die Laufzeit des Projekts, sondern erhöht auch die Gesamtkosten. Darüber hinaus steigt das
Montagerisiko, da unmittelbar an den technischen Installationen im Hohlraum gearbeitet wird.

Lindner setzt stattdessen auf ein neues Konzept für die Bodensanierung und das schwerlastgeeignete Nortec Power System für die neue Bodenfläche. Zentraler Bestandteil des Konzepts ist ein projektbezogenes, individuell gefertigtes, luft- und staubdichtes Zelt, das standardmäßig auf die Maße 3,5 x 3,5 x 2 m ausgelegt ist und variabel angepasst werden kann. Die Vorrichtung ist mit einem Gewicht von ungefähr 35 kg und selbstaussteifenden Querverbindungen sehr montagefreundlich.

Im Zuge der Sanierung bei dem Kunden platzierten die Monteure zunächst das Zelt über der zu bearbeitenden Fläche und versiegelten so den offenen Bereich temporär. Dann folgte die Entfernung der alten Doppelbodenplatten und der dazugehörigen Unterkonstruktion. Die neue Unterkonstruktion wurde als Schaltwartensystem mit 41 mm-Profilen überwiegend nach demselben Raster wie im Bestand ausgelegt. Zug- und Druckstäbe steiften das System lateral aus. Abschließend kamen die neuen Doppelbodenplatten zum Einsatz und das System wurde wieder luftdicht verschlossen. In Summe sanierte Lindner auf diese Weise im konkreten Fall ca. 1.200 m² Bodenfläche im Rechenzentrum.

Weitere Informationen zu Systemböden und zur Sanierung von Rechenzentren können per E-Mail an Lindner angefordert werden.

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