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Häuser-Magazin kürt Gewinner des „Häuser-Award 2024”

(22.4.2024) Das Häuser-Magazin für internationale Architektur und modernes Design präsentierte am 11. April 2024 die Sieger des Häuser-Award 2024. Gesucht wurden die besten individuellen, flexiblen und nachhaltigen Einfamilien-Häuser, geeignet für die Anforderungen von morgen. Neben Neubauten konnten auch Umbauten und Erweiterungen eingereicht werden. Die Gewinner wurden im Business Club Hamburg an der Elbchaussee ausgezeichnet.

Das Buch zum Award, „Häuser mit Zukunft”
(Bild: Prestel)
 

Laut Anne Zuber, Chefredakteurin HÄUSER, gäben die Sieger des Wettbewerbs Antwort auf die Frage wie angemessene, zukunftsweisende Konzepte aussehen, die auf innovative und nachhaltige Weise qualitätvollen Wohnraum schaffen.

1. Preis für Architekturbüro VON M 

Den 1. Preis, dotiert auf 7.000 Euro, erhält das Architekturbüro VON M für das Doppelhaus HS77 auf einem Stuttgarter Restareal, das mit einem flexiblen Grundriss überzeugte. Der modulare Bau kann durch Trennwände und Einbauten jederzeit neuen Nutzungswünschen angepasst und ohne größeren Aufwand in einzelne Wohneinheiten aufgeteilt werden.

1. Preis des Häuser-Award 2024 - Doppelhaus HS77 (Foto: Zooey Braun / Häuser) 

„Mit der Bebauung dieses … Hanggrundstücks wird ein exzellentes Beispiel für eine intelligente Nachverdichtung im innerstädtischen Kontext geliefert. Mit dem Konzept einer festen Außenhülle sowie einer offenen und flexiblen Raumstruktur im Innern können Anpassungen an neue Wohnsituationen geschickt aufgenommen werden. … Insgesamt bietet das Doppelhaus eine nachhaltige, konzeptionell und gestalterisch überzeugende Lösung für das Wohnen in der Stadt.”, so die Jury.

1. Preis des Häuser-Award 2024 - Doppelhaus HS77 (Foto: Zooey Braun / Häuser) 

2. Preis für das Projekt „Quinta do Lodao”

Der 2. Preis (5.000 Euro) geht an Carlos Azevedo, Luís Sobral und João Crisóstomo von Depa Architects für den Umbau und die Ergänzung eines Landhauses im portugiesischen Douro-Tal – „Quinta do Lodao” in Cinfaes. Die Bauherren erhielten zusätzlich den Bauherrenpreis, dotiert mit 1.000 Euro vom VPB.

2. Preis des Häuser-Award 2024 für „Quinta do Lodao” in Cinfaes (Foto: José Campos / Häuser) 

Im Jury-Urteil heißt es: „.. (Aus) einem alten, nicht weiter beachteten Haus (wurde) ein besonderes Ensemble geschaffen. Ein kleiner abgerückter Neubau ergänzt das Bestehende geschickt zu einem harmonischen Paar, das sich in Materialität und Proportion aufeinander bezieht, ohne zu konkurrieren. Das im ersten Moment zurückhaltend wirkende Anwesen entpuppt sich bei näherem Blick als wahres Raumwunder mit vielen Qualitäten … . Dieses Projekt ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man mit gutem Gespür für Material und sorgsamer Detaillierung die Identität eines Ortes wieder zum Leben erwecken kann.”

3. Preis für White Patio House

Den 3. Preis (3.000 Euro) gewinnen Koen Schaballie und Mariia Pashenko von Pashenko Works für das „White Patio House” in London. Ein verwohntes Reihenhaus im Londoner Stadtteil Brixton verwandelte das Architektenpaar in ein helles und offenes Zuhause und ergänzte es mit einem Studio im Garten.

3. Preis des Häuser-Award 2024 - White Patio House (Foto: Stijn Bollaert / Häuser) 

„Mit dieser Erweiterung … beweisen die Architekten eindrücklich, dass diese Bauaufgabe noch lange nicht auserzählt ist. Statt nur einen simplen Anbau auf Gartenebene hinzuzufügen, wurde hier ein raffiniertes Raumprogramm addiert, dass die ursprüngliche Wohnfläche verdoppelt und zahlreiche neue Nutzungsmöglichkeiten schafft. Jedes Geschoss profitiert von dem Eingriff, bekommt mehr Licht und mehr Platz. Ein neuer Raum auf der Rückseite des Grundstücks lässt zudem einen geschützten Patio entstehen. … Das Ganze mit engem Budget, strengen Anforderungen seitens der Behörden, hohen Ansprüchen an Nachhaltigkeit und offensichtlich viel Freude am Tüfteln.”, lobt die Jury.

Aus den insgesamt zwanzig Finalisten wählte die Häuser-Leserschaft den dritten Preis der Fachjury auf ihren ersten Platz.

3. Preis des Häuser-Award 2024 - White Patio House (Foto: Stijn Bollaert / Häuser) 

Interior-Preis für The Granary House

In Kooperation mit Parkett Dietrich würdigt HÄUSER herausragende Innenraumgestaltung mit dem Interior-Preis (2.000 Euro). Der Preis geht an Marta Brandão für „The Granary House” im portugiesischen Arouca in der Nähe von Porto. Bei diesem Projekt überzeugte die Konzentration auf das Wesentliche sowie die Materialwahl.



Interior-Preis des Häuser-Award 2024 - Granary House (Fotos: José Campos / Häuser) 

„Das kleine Haus … ist auf den ersten Blick kaum zu finden, so gut passt es sich in die Umgebung ein. Verantwortlich sind die dunkle Holzverschalung und das mit wiederverwendeten Schieferplatten belegte Dach. Diese mystische Atmosphäre wird auch ins Innere des Hauses getragen. Holzdecken und -böden bestimmen das Erscheinungsbild der Räume. Der vorgestellte Balkon auf der Talseite fungiert durch die verschiebbaren Holzlamellen wie eine Membran, welche das Licht filtert und damit Privatheit und Geborgenheit schafft. Diese Raumzonierung erinnert an japanische Vorbilder ... . Eine schlichte Spindeltreppe verbindet die beiden Geschosse, an das Schlafzimmer im Obergeschoss schließt eine Dachterrasse mit kleinem Pool an. … Kein Detail kann weggelassen werden, nichts wird vermisst.”, urteilt die Jury.

Sonderpreis Bundesstiftung Baukultur für Strohballenhaus Hoinka

Den Sonderpreis (2.500 Euro) der Jury, gestiftet von der Bundesstiftung Baukultur, erhält das „Strohballenhaus Hoinka” in Pfaffenhofen bei Heilbronn von Adrian Kaiser und Guobin Shen, Atelier Kaiser Shen. Mit dieser Arbeit prämiert die Jury ein flexibel nutzbares Haus mit sehr guter Energiebilanz, das ein Modell für die Revitalisierung von Dorfkernen darstellt.

Sonderpreis des Häuser-Award 2024 - Strohballenhaus Hoinka (Foto: Brigida Gonzalez / Häuser) 

„Wenn die Zukunft des Bauens mit klimapositiven Baustoffen, mit nachbarschaftlichem Wohnen und flexibel nutzbaren Häusern zu tun hat, ist das Strohballenhaus für bis zu vier Mietparteien mitten in Pfaffenhofen hierzu ein sehr gelungener Beitrag. Das Wohnhaus … schließt eine Lücke im Zentrum und trägt so zur räumlichen Reparatur des Ortes bei. Stroh, Holz und Lehm werden durch das aufgeständerte Erdgeschoss vor Feuchtigkeit geschützt. Die gegeneinander gedrehten Maisonettewohnungen ermöglichen die Orientierung in alle vier Himmelsrichtungen … Mit hoher Nutzungsflexibilität und großem Potenzial für individuelles Wohnen schafft das Strohballenhaus eine Referenz für zeitgemäßes Bauen auf dem Dorf.”

Die Jury des Häuser-Award 2024

  • Susanne Wartzeck, Präsidentin des BDA
  • Thomas Penningh, Präsident VPB
  • Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur
  • Elke Reichel, Architektin
  • Anne Zuber, Häuser-Chefredakteurin

HÄUSER veranstaltet den Häuser-Award gemeinsam mit dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA), dem Verband Privater Bauherren e.V. (VPB), Albrecht JUNG GmbH & Co. KG und Parkett Dietrich GmbH.

Die bibliographischen Angaben zum Buch:

siehe auch für zusätzliche Informationen:

ausgewählte weitere Meldungen:

siehe zudem:

 

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