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DAM Preis 2024 geht an Gustav Düsing & Max Hacke

(29.1.2024) Das Bauwerk auf dem Campus der TU Braunschweig ist einem Wettbewerb zu verdanken, der 2015 unter den wissenschaftlichen Mitarbeitenden der Architektur-Fakultät initiiert wurde. Die Arbeit von Gustav Düsing und Max Hacke wurde von der Jury ausgewählt und mithilfe eines lokalen Ingenieurbüros realisiert.

Studierendenhaus der TU Braunschweig: Außenansicht des Studierendenhauses auf dem Campus der TU Braunschweig (Foto: Iwan Baan) 

Das etwa 1.000 m² große zweigeschossige Haus mit Arbeitsplätzen für bis zu 160 Studierende ist ein lichtes, leichtes und filigranes Bauwerk aus weißem Stahlgestänge und Glas. Es überzeugt mit seiner technischen Raffinesse, bei gleichzeitig hoher Abstraktion und visueller Reduktion. Das weit auskragende Dach überspannt die außenliegenden Treppen und im Obergeschoss einen balkonartigen Umlauf, der die Arbeitsplätze in den Außenraum erweitert. Ein außenliegender Sonnenschutz ist überflüssig. Diagonale Kreuze zur Aussteifung sucht man ebenfalls vergebens. Diese Aufgabe übernehmen der massive Kern und die einläufigen Stahltreppen, die nicht einfach angelehnt, sondern kraftschlüssig verbunden sind. Die Konstruktion ist mit 10 cm dünnen Stahlrohren und einem eigens entwickelten Knotenpunkt, ohne zusätzliche Konstruktion für die angeschraubte Fassade und mit integrierter Verkabelung meisterhaft.

Studierendenhaus der TU Braunschweig: Die Flexibilität des Gebäudes ermöglicht die ständige Neukonfiguration des Grundrisses (Foto: Iwan Baan) 

In der ansonsten von Weiß und Grautönen dominierten Farbpalette sind sonnengelbe Vorhänge als Raumteiler die einzigen kräftigen Akzente.

Das Gebäude ist ein Beispiel für zirkuläres Bauen, denn keine Verbindung wurde geklebt, sondern ausschließlich revidierbar geschraubt. Das Studierendenhaus ist von einer modernen, funktionalistischen Schönheit aus selbstverständlichen Details, aus einer reduzierten Materialität und einer intuitiven Lowtech-Haustechnik, wie etwa der mechanischen Durchlüftung, dem zentralen Dachoberlicht und den Klappflügeln in der Glasfassade. Ein Haus, das nebenbei alle zeitgenössischen Probleme von Energieeinsparung, Sonneneinstrahlung bis hin zur Reversibilität und Wiederverwendbarkeit löst.

Die Finalisten DAM Preis 2024

Zum achten Mal wurde der Preis vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) in enger Zusammenarbeit mit JUNG als Kooperationspartner in einem gestaffelten Juryverfahren vergeben. Die Finalisten wurden im Baulinks-Beitrag vom 15.10.2023 vorgestellt.

Architekturführer Deutschland 2024

Die Finalisten sind in der Veröffentlichung des Architekturführers Deutschland 2024 und mit allen nominierten Bauten in einem Buch aufgeführt. Es ist bei DOM publishers, Berlin, bereits am 12. Oktober 2023 erschienen.

  • Yorck Förster, Christina Gräwe, Peter Cachola Schmal (Hg.)
  • Erschienen bei DOM publishers, Berlin / 2023
  • Softcover, 135 × 245 mm, 224 Seiten, 350 Abbildungen
  • ISBN 978-3-86922-883-9
  • erhältlich für 28,- Euro bei Amazon oder Weltbild

Deutsches Architektur Jahrbuch 2024

Das Deutsche Architektur Jahrbuch dokumentiert seit fast 40 Jahren das aktuelle Baugeschehen in Deutschland. Das Jahrbuch stellt in Besprechungen von namhaften Autoren die Shortlist von 24 Gebäuden aus Deutschland sowie drei Beispiele im Ausland vor, die die Jury für den DAM Preis für Architektur in Deutschland 2024 ermittelt hat.

  • Yorck Förster, Christina Gräwe, Peter Cachola Schmal (Hg.)
  • Erschienen bei DOM publishers, 2024
  • 256 Seiten, 220 × 280 mm, 400 Abbildungen
  • Leinenhardcover, Deutsch/Englisch
  • ISBN: 978-3-86922-884-6
  • erhältlich ab 31. Januar 2024 für 38,- Euro bei Amazon und Weltbild

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