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DAM Preis 2023 geht an Auer Weber für die  Erweiterung des Landratsamts Starnberg


  

(27.1.2023) Die Erweiterung des Landratsamts Starnberg von Auer Weber hat die Jury begeistert. Wobei es eigentlich der Zusammenklang des Bestands und des Ergänzungsbaus ist, der letztendlich überzeugte. Denn selten würden ein Alt- und ein Neubau so harmonisch aufeinander treffen - was nicht zuletzt wohl daran lag, dass hier im Abstand von 35 Jahren die gleichen Architekten am Werk waren (siehe auch Google-Maps). Und so ist heute nur mit scharfem Blick zu erkennen, wo der Bestand aufhört und die Erweiterung beginnt, welche bewährten und geschätzten Attribute des Bestands fortgeschrieben und wo zeitgemäß modernisiert wurde und eben doch ein neuer Charakter Einzug gehalten hat. Übrigens: Der Erweiterungsbau war auch einer von vier Finalisten beim zehnten Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur - siehe Beitrag vom 4.9.2022.

Für die Longlist des DAM Preis nominiert wurden rund 100 Bauwerke aus Deutschland, die aus einer umfangreichen Recherche stammen, an der ein Beirat aus Experten beteiligt war. Außerdem wurden Projekte von den Architektenkammern der Länder Ba­den-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen vorgeschlagen. Grundsätzlich bestand für die Nominierung der Bauten keine Einschränkung auf eine bestimmte Bautypologie, Mindestgröße oder Bausumme. Die nominierten Bauwerke für den DAM Preis 2023 sollten zwischen Ende 2020 und Frühjahr 2022 fertiggestellt worden sein.

Erweiterung Landratsamt Starnberg von AUER WEBER (Foto © Aldo Amoretti) 

Deutsches Architektur Jahrbuch 2023

Vergleichsweise neu seit 2017 ist, dass alle Bauten dieser Nominierungsliste, geographisch sortiert, jährlich im Architekturführer Deutschland vorgestellt werden. Die Ausgabe 2023, von DOM publishers verlegt, ist bereits im Handel - siehe Nachbarbeitrag bzw. direkt bei Amazon.

Darüber hinaus ist die Longlist auch im Internet unter dam-preis.de einsehbar.

Shorlist

Eine Expertenjury unter Vorsitz von Martin Haas bestimmte aus dem Feld der Longlist 23 Projekte für die Shortlist zum DAM Preis 2023. Eine Auswahl von drei Bauten deutscher Architekten im Ausland kam außer Konkurrenz hinzu.

Trends

Es fällt auf, dass sich die Debatte um die Bedeutung des öffentlichen Raums ausweitet, dass verstärkt mit flexiblen Wohnformen experimentiert wird und dass das Um- und Weiterbauen weiterhin im Fokus steht. Vor dem Hintergrund der Mobilitätswende gewinnen außerdem Verkehrsinfrastrukturprojekte an Bedeutung, die über ihre Funktion hinaus auch Aufenthaltsqualität versprechen. Dass sich nach der intensiven Phase des Homeoffice die Büros wieder füllen, bildet sich an interessanten Arbeitsorten ab, die Kultur zieht gerne in geschickt umgestaltete Industriebauten ein, im Bereich Bildung sind wegweisende Schul- und Universitätsbauten entstanden. Eine Gemeinsamkeit zeichnet sich ab: am Thema Nachhaltigkeit kommt kaum noch ein Vorhaben vorbei.

Finalisten

Auf einer gesonderten Juryfahrt Anfang September 2022 wurden die fünf gewählten finalen Bauensembles von der Jury vor Ort besichtigt:

Bauten im Ausland

Nicht in der Auswahl für den DAM Preis, aber seit vielen Jahren ein fester Bestandteil dieser Übersicht zur deutschen Gegenwartsarchitektur, sind die Bauten von Architekturbüros aus Deutschland in anderen Ländern:

  • In Shenzhen, China, haben Crossboundaries das Dach eines Bahnhofsgebäudes in einen 1,2 Kilometer langen „Skypark“ verwandelt.
  • Ein ungewöhnliches Museum ist mit dem Insectarium in Montreal, Kanada, entstanden. Die Architekten waren Kuehn Malvezzi und die ortsansässigen Büros Pelletier de Fontenay sowie Jodoin Lamarre Pratte architectes.
  • Studio Anna Heringer hat in Bangladesch ein vollständig mit der Hand errichtetes Lehm-Bambus-Gebäude entwickelt - das Therapiezentrum Anandaloy mit eng damit verwobener Textilproduktion.

Seit 2007 werden mit dem DAM Preis jährlich herausragende Bauten in Deutschland ausgezeichnet. 2023 wurde der Preis vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) bereits zum siebten Mal in enger Zusammenarbeit mit JUNG als Kooperationspartner vergeben.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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