Bundesverband Flachglas e.V. fordert "stimmige" Energieeinsparverordnung
(6.3.2001) Zwei bis dreimal jährlich tagt in Troisdorf der Arbeitsausschuss Technik/Isolierglas des Bundesverbandes Flachglas e.V. (BF). Seine Aufgabe: für die Mitglieder des Verbandes die technische Entwicklung zu beobachten, Chancen und Risiken für die Branche auszuwerten und wo möglich schon im Vorfeld, etwa in den deutschen und europäischen Normungsgremien, die Interessen der BF-Mitglieder zu vertreten. Oder wie Ausschusssprecher Helmut Sistig es formulierte: "Probleme frühzeitig erkennen und im Interesse der Branche lösen."
Eine lange Tagesordnung hatten die 30 Mitglieder und Gäste des Arbeitssausschusses, die aus allen Teilen der Bundesrepublik zur Januartagung im Haus des Glases zusammengekommen waren.
Auf der Tagesordnung wie auf der Prioritätenliste ganz oben stand die neue
Energieeinsparverordnung (EnEV). Die geplante Verordnung, von Optimisten einmal EnEV 2000
genannt, liegt auch nach Ablauf des Jahres 2000 immer noch nur als Referentenentwurf vor,
zuletzt in der fortgeschriebenen Fassung vom 29.11.2000, der die Verabschiedung im
Kabinett, die Abstimmung in Bundestag und Bundesrat, ggf. im Vermittlungsausschuss sowie
in Brüssel noch vor sich hat. So sehr das Anliegen des baulichen Wärmeschutzes zu
begrüßen ist, so kritisch ist aus Glassicht die in Anhang 1, Tabelle 1 eingeführte
Kenngröße HT anstelle des äquivalenten k-Werts. In der Diskussion der Fachgremien des
BF und nach ersten Beispielrechnungen zeigte sich rasch, dass durch die hier vorgenommenen
Restriktionen z.B. ein moderner Verwaltungsbau mit großzügiger Glasanwendung nicht mehr
möglich ist.
Der BF hat deshalb in einem Schreiben an das Bundesministerium für Verkehr, Bau und
Wohnungswesen gegen die vorliegende Fassung des Referentenentwurfs Einspruch erhoben.
Diese ist, so BF-Geschäftsführer Rüdiger Graap, "sowohl ökologisch als auch
ökonomisch unsinnig und widerspricht auch dem bisher bekundeten politischen Willen im
Zusammenhang mit der Neufassung der Energieeinsparverordung." Des weiteren forderte
der BF, in den Entscheidungsprozeß der Fachgremien künftig stärker einbezogen zu
werden.
Auch außerhalb der Normungsgremien hat sich der BF auf vielen Ebenen für die Interessen der Flachglasbranche engagiert. So ist der BF an der Überarbeitung der Musterbauordnung beteiligt und wird in Kooperation mit dem Verband Innenliegender Sonnenschutz e.V. (VIS) ein gemeinsames Merkblatt zum Thema "Glas und innenliegender Sonnenschutz" erarbeiten. Des weiteren hat sich der Arbeitsausschuss Sicherheitsglas mit seinen beiden Arbeitsgruppen "Vorgespanntes Glas" und "Verbundsicherheitsglas" konstituiert. Er befasst sich u.a. mit der Aufnahme von Verbundsicherheitsglas mit Gießharz oder von teilvorgespanntem Glas (TVG) in die Bauregelliste.
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