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Fertighaus-Bauherren oft günstiger versichert

(22.5.2005) Die auf jeder Baustelle nötigen Versicherungen zählen zu den Ausgaben, die ein Bauherr zusätzlich zu den reinen Baukosten einkalkulieren muß. Fertighäuser schneiden hier laut Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. deutlich günstiger ab als Häuser in konventioneller Nassbauweise. Denn die Versicherer wissen, daß das Schadensrisiko auf einer Fertighaus-Baustelle geringer ist.

"Viele Versicherungs-Gesellschaften bieten die unverzichtbare Bauherren-Haftpflichtversicherung viel billiger an, wenn ein Fertighaus gebaut wird. Auch die Bauleistungsversicherung ist zu besonders günstigen Konditionen speziell für Fertighäuser erhältlich. Hier können clevere Bauherren bares Geld sparen", rät der Hauptgeschäftsführer des Fertigbauverbandes, Dirk-Uwe Klaas.

Die Stiftung Warentest hat Bauherrenhaftpflicht-Versicherer unter die Lupe genommen und festgestellt, daß acht der bundesweit bekannten Gesellschaften vergünstigte Prämien für Fertighäuser anbieten. Diese Versicherer gewähren gegenüber konventionellen Nassbauten einen Nachlass zwischen knapp 30 und mehr als 50 Prozent. Bei einem Anbieter zahlt der Fertighaus-Bauherr sogar nur knapp ein Viertel des konventionellen Tarifs. Bei der Bauleistungsversicherung bietet der günstigste getestete Versicherer eine Ersparnis von mehr als 35 Prozent für das Fertighaus. (FINANZtest 04/2005).

Der Hauptgrund für die günstigen Fertighaus-Prämien ist die kurze Bauzeit, die von den Versicherern mit weniger als 6 Monaten angesetzt wird. Fertighäuser werden im Werk weitgehend vorgefertigt. Der Bauherr trägt in dieser Phase also keinerlei Schadensrisiko. Die eigentliche Errichtung des Rohbaus dauert meist nur wenige Tage, so daß auch hier kaum etwas passieren kann. Auf konventionellen Baustellen wird dagegen oft monatelang gearbeitet, bleiben Gerüste und Baumaterialien lange Zeit bei Wind und Wetter stehen. Entsprechend höher ist das Risiko, das der Bauherr und seine Versicherung während der Bauphase zu tragen haben.

Für die Versicherer ist klar, daß eine kurze Bauzeit mit weniger Unfällen einhergeht. Doch es gibt noch andere Gründe, die Fertighäuser begünstigen: Wie die Alte Leipziger Versicherungs-AG erklärt, ist auch das so genannte Auswahlverschulden des Bauherrn im Fertighausbau geringer als bei herkömmlicher Massivbauweise. Die Handwerker für die einzelnen Gewerke werden nämlich vom Haushersteller ausgewählt, der ihre Erfahrung und Referenzen gut einschätzen kann. Durch diese Vorauswahl der Arbeitskräfte wird der Bauherr von einem Teil des Risikos entlastet - denn niemand kann ihm vorwerfen, unqualifizierte Arbeiter auf seiner Baustelle beschäftigt zu haben.

Manche Versicherer bieten sogar dann eine günstigere Prämie für Fertighäuser an, wenn der Bauherr einen Teil der Arbeiten selbst übernimmt. Hier wird einkalkuliert, dass der Fertighaushersteller oft auch für die Eigenleistung die Bauleitung stellt oder zumindest eine Anleitung für die Ausführung gibt. Auch dies wirkt sich in der nüchternen Berechnung der Versicherungen günstig auf das Schadensrisiko des Bauherren aus.

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