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Inflation und Baugeldzinsen steigen an - Zinsen sichern

(20.4.2008) Die Veröffentlichung hoher Inflationsraten und die anhaltende Hausse bei Öl- und Nahrungsmittelpreisen haben die Zinsen im Wochenverlauf ansteigen lassen. Mit 3,6% liegt die Inflationsrate im März für Euroland weit über dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) gesetzten Zielniveau von rund 2,0%. Diese hohe Zahl bestätigt auch die bisherige konsequente Zurückhaltung der EZB, über Leitzinssenkungen auf die Kreditmarktkrise in den USA zu reagieren. Für die meisten Marktteilnehmer wird es daher immer klarer, dass vor diesem Hintergrund eine Lockerung der Geldpolitik in 2008 sehr unwahrscheinlich ist. Selbst bei einer nachlassenden Konjunktur wird die EZB erst dann die Zinsen senken, wenn eine Entspannung auf der Preisseite nachweislich zu sehen ist. Sowohl die langfristigen Kapitalmarktzinsen als auch insbesondere die kurzen Laufzeiten haben daher in der vergangenen Woche mit Anstiegen reagiert. War noch vor drei Monaten in den ein- bis zweijährigen Laufzeiten eine erste Zinssenkung der EZB eingepreist, und hatte zu einer steileren Zinsstrukturkurve geführt, so ist diese Spekulation komplett verschwunden. Die Zinskurve ist daher wieder sehr flach geworden. Da Inflation auch in den USA besonders aufgrund des schwachen Dollars ein Thema ist, erwartet Interhyp für die nächsten Wochen weiteren Aufwärtsdruck bei den Kapitalmarktzinsen.

Schon seit vielen Wochen weist Interhyp darauf hin, dass die Spekulation auf sinkende Zinsen riskant ist und Finanzierungskunden ihre Konditionen sichern sollten. Besonders die langen Laufzeiten sind im Verhältnis zu Geldmarktsätzen und Inflationsraten sehr günstig und Baugeldkunden können weiter von der sehr flachen Zinskurve profitieren. Die Tatsache, dass diese Woche auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ihre Förderdarlehen deutlich angehoben hat, zeigt jedoch, dass sich diese Situation rasch ändern kann. Besonders Anschlussfinanzierer sollten für Sicherheit sorgen und die Konditionen für die Restlaufzeit ihres Darlehens festzurren. Die Hoffnung auf eine Zinssenkung der EZB kann trügerisch sein, da die langfristigen Kapitalmarktzinsen nicht der EZB folgen, sondern viel stärker nach den Inflationserwartungen und nach Angebot und Nachfrage handeln. Die Optimierung der Anschlusskonditionen ist einzig von der Einschätzung der zukünftigen Zinsentwicklung abhängig - ganz gleich, wie groß die Ersparnis gegenüber der aktuellen monatlichen Belastung ist. Besonders Darlehensnehmer, die von Mitte 1999 bis 2001 zehnjährige Darlehen mit über 6% abgeschlossen haben, können hier für die nächste Zinsperiode die Belastung deutlich senken und für Sicherheit sorgen. Auch Darlehensnehmer, die 1998 zu damals recht niedrigen Zinsen finanziert haben, müssen das Risiko, das mit einem Abwarten bis zum Ablaufdatum verbunden ist, sehr nüchtern bewerten. Darlehensnehmer, die in den nächsten zwölf Monaten ihre Finanzierung verlängern müssen, sollten jedenfalls in enger Abstimmung mit ihrem Finanzierungsberater die Entscheidung für den richtigen Zeitpunkt treffen.

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