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RWA-Anlage in der Dresdner Frauenkirche verbindet Hochbarock und Hightech

(17.12.2008) Seit dem verheerenden Bombenangriff im Februar 1945 zerstört, diente die Ruine der Frauenkirche in Dresden als Mahnmal gegen den Krieg. Unter der Führung der Planungs- und Ingenieurgesellschaft IPRO Dresden wurde der Wiederaufbau 1994 begonnen und am 30. Oktober 2005 mit der feierlichen Zeremonie der Kirchweihe abgeschlossen - siehe auch Bing-Maps und/oder Google-Maps.

Innerhalb des Spannungsfeldes, in dem sich die Rekonstruktion einer historischen Kirche mit modernster Gebäudetechnik bewegt, installierte GEZE in Einklang mit den aktuellen Anforderungen an den Personen- und Gebäudeschutz eine maßgeschneiderte Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA). Sie stellt ein zentrales Element des vorbeugenden Brandschutzes dar.

Der originalgetreue Neubau der Frauenkirche weist nicht nur eine beeindruckende Kuppel, sondern auch sehr hohe und in schwer zugänglichen Bereichen liegende Fenster auf. Gerade hier liegen die technischen Herausforderungen für den Einbau einer modernen Rauch- und Wärmeabzugsanlage. Rauch, Brandgase und Hitze müssen so entweichen können, dass Personen im Gefahrenfall die Kirche in geordneter Weise und ohne Panik verlassen können und Rettungsarbeiten nicht behindern.

Die weitest mögliche Rekonstruktion des originalen Erscheinungsbildes der Kirche machte spezifische technische Anpassungen nötig: RWA-Anlagen arbeiten im Regelfall mit einer 24V Arbeitsspannung. Die Antriebe an den hohen Kirchenfenstern können im konkreten Fall allerdings nur über verhältnismäßig lange Zuleitungen mit Spannung versorgt werden. Andererseits mussten aus ästhetischen Gründen kleine Leitungsquerschnitte realisiert werden, die nur minimale Ausfräsungen an den Innenwänden notwendig machten.

Fenster mit RWA in der Dresdner Frauenkirche

In Abstimmung mit dem TÜV entschied sich das Planungsunternehmen für ein GEZE RWA-System, das mit 230V arbeitet. Die im oberen Bereich der Kirche liegenden Fenster wurden mit GEZE E206-Antrieben ausgerüstet. Auf Grund der Größe und des Gewichts der Kipp- und Klappflügel wurden je zwei Antriebe verbaut. Die Mechanik, die die Antriebskraft auf die Fensterflügel überträgt, wurde in Sonderanfertigung mit einem dem Bauwerk angepassten Design verwirklicht.

Ein entscheidender Sicherheitsaspekt, den alle RWA-Systeme erfüllen müssen, besteht in einer netzunabhängigen Funktion. Bei 24V-Systemen wird dies durch einen in die RWA-Notstrom-Steuerzentrale integrierten Akku gewährleistet. Da bei diesem Projekt eine 230V-Variante zur Ausführung kam, wurde die Notstromsteuerzentrale GEZE E260 N 2/1 in Sonderausführung verbaut. Das komplette RWA-System ist an die bauseitige Netzersatzanlage angeschlossen, welche die Netzunabhänigkeit sicherstellt.

Die Frauenkirche in Dresden ist bestimmt ein gelungenes Beispiel dafür, wie modernste RWA-Anlagen mit spezifischen Anforderungen an die Gebäudearchitektur verknüpft werden können.

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