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LEDs im Dienst der Kunst beim Lichtbrunnen in Landshut

(5.11.2011) Wie Licht zum Kunstobjekt wird, zeigt sich in Landshut allabendlich auf dem vor kurzem angelegten Platz vor dem neuen Gebäude des Landesamtes für Finanzen. Mit Einbruch der Dämmerung erzeugen 36 in strengem Raster angeordnete Stelen ein bewegtes Lichtspiel. Die technische Sachlichkeit des Tages weicht der Experimentierfreude mit immer neuen, überraschenden Bildern.

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Tom Kristen, gelernter Elektroniker, Architekt und freischaffender Künstler in Oberbayern konnte mit seinem Entwurf eines Stelenfeldes den Anfang 2010 vom Staatlichen Bauamt Landshut ausgelobten Wettbewerb für Kunst im öffentlichen Raum für sich entscheiden. Die auf einer 36 Quadratmeter großen Fläche vor dem neuen Landesamt für Finanzen installierten Säulen markieren den Eingang in das Behördenviertel und schlagen eine visuelle Brücke bis weit in die Altstadt von Landshut hinein (siehe Google-Maps).

Bei Tag nehmen sie durch ihre geradlinige Formensprache die rechtwinkligen, kubischen Strukturen des Gebäudes auf und verdichten diese. Bei Nacht wandelt sich das begehbare Stelenfeld zum „Lichtbrunnen“, dessen farbige Stimmungsbilder an Wellen, Regentropfen, fließendes Wasser und andere amorphe Strukturen erinnern.

„Der Betrachter soll sich durch die phantasievollen Animationen emotional angesprochen fühlen“, beschreibt Kristen die Idee, die durch LEDs in Verbindung mit der RGB-Technologie überhaupt erst realisierbar geworden sei. Von den Möglichkeiten dieser Technologie macht er sehr sensibel Gebrauch: Aus unbewegten, monochromen Strukturen bauen sich die Bilder in geregelter Abfolge langsam auf und wieder ab. Die aus der Natur entlehnten Farben gehen harmonisch ineinander über. „Die Installation strahlt dadurch eine für den Betrachter angenehme Ruhe aus“, erklärt der Künstler.

Für die technische Umsetzung holte sich Kristen die Hess AG und deren Kooperationspartner Jürgen Lehner ins Team. Die Grundlage für das Kunstobjekt bildete die elegante Lichtsäule Vigo aus dem Standardprogramm von Hess bestehend aus einem schlanken Aluminiumschaft und einem Glasaufsatz aus schlagfestem PMMA. Sie wurde mit einer speziell auf die Installation zugeschnittenen Lichttechnik versehen.

Die Vorstellung des Künstlers von sechs ringförmigen Lichtaustritten erfüllten die auf Sonderlösungen eingestellten Beleuchtungsspezialisten bei Hess mit Hilfe von sechs auf die Spitze gestellten Kegelelementen. Diese sind in den Glaskörper integriert und auf jeder der sechs Ebenen mit drei RGB-LEDs in den Farben Rot, Grün und Blau bestückt. Die Signale der programmierten Lichtabfolgen überträgt  ein im Betriebsraum des Landesamtes platzierter Rechner, der jede einzelne Leuchtdiode separat ansteuern kann.

Der Lichtbrunnen zieht an schönen Abenden viele Passanten an. Sie verfolgen die Lichtszenerien und laufen im Stelenfeld umher, um diese aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Das Kunstwerk schafft aber nicht nur neue visuelle Erlebnisse. Dank moderner LED-Technik soll es sich auch sehr energiesparend betreiben lassen: Der Verbrauch wird mit unter 0,8 kW pro Stunde angegeben. Hinzu komme die hohe Lebensdauer der Leuchtdioden von rund 50.000 Betriebsstunden.

Weitere Informationen zu Kunst am Bau mit Licht können per E-Mail an Hess angefordert werden.

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