Berufsgenossenschaft fördert Schutzhelme mit Kinnriemen
(8.2.2019) Immer wieder tragen Bauarbeiter bei Arbeitsunfällen schwere oder
sogar tödliche Kopfverletzungen davon, obwohl sie einen Schutzhelmen trugen.
Grund: Im Moment des Unfalls, fehlte der Schutz, weil der Helm verrutscht oder
gar bei einem Sturz heruntergefallen war. Deshalb fördert die
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) mit ihren Arbeitsschutzprämien
Helme mit Vier-
Durch eine Gefährdungsbeurteilung sollen präventiv Gefahren erkannt und durch Schutzmaßnahmen abgestellt werden, bevor sie die Gesundheit der Beschäftigten überhaupt schädigen können. So müssen überall dort Schutzhelme getragen werden, wo ...
- sich die Beschäftigten den Kopf stoßen könnten, etwa auf Baugerüsten,
- Gegenstände beim Gebrauch von Werkzeugen pendeln oder wegfliegen könnten,
- Teile wie Schrauben, Steine oder Gerüstteile herabfallen könnten
Zur Erinnerung: Schon ein kleines 300-Gramm-Werkzeug erreicht durch die Geschwindigkeit beim Fall aus zehn Metern Höhe die gleiche Aufprallenergie wie ein 15-Kilo-Brocken aus einer Höhe von 20 Zentimetern.
Zusätzliche Gefahren für den Kopf entstehen, wenn Helme - etwa bei gebeugter Haltung oder einem Sturz - herunterfallen. Ein Blick auf die Fallzahlen unterstreicht solche Risiken: So verzeichnete die BG BAU im Jahr 2017 knapp 6.500 Arbeitsunfälle mit Kopfverletzungen. Außerdem geht die BG BAU von einer hohen Dunkelziffer kleinerer Unfälle aus, die nicht meldepflichtig waren, weil sie nicht zu Ausfallzeiten führten.
Insgesamt wären viele Unfälle glimpflicher ausgegangen, wenn die Betreffenden einen Schutzhelm mit geschlossenem Kinnriemen getragen hätten - da ist man sich bei der Berufsgenossenschaft sicher: „Die von der BG BAU geförderten Helme haben einen Vier-Punkt-Kinnriemen, bieten einen erhöhten Tragekomfort und bleiben im Falle eines Falles dort, wo sie hingehören - auf dem Kopf“, erklärte Herr Arenz in Berlin. Allerdings erfülle ein einfacher Bergsteigerhelm nicht die für Baustellen notwenigen Anforderungen. Vielmehr müsse darauf geachtet werden, dass die eingesetzten Helme für die Baustellenarbeit geeignet sind. Das heißt, sie müssen nach der Norm für Industrieschutzhelme EN 397 gefertigt sein.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Gerüstbauer bekommen 5,1% mehr Lohn (29.6.2021)
- Praxis-Handbuch zur Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination (SiGeKo) (8.3.2020)
- Neue DGUV-Branchenregel „Tiefbau“: Erdbaumaschinen häufige Unfallursache (1.1.2020)
- BG Bau fördert Stafe-Steiltreppe als sichere Alternative zu üblichen (Bau-)Leitern (28.11.2019)
- „Charta für mehr Sicherheit auf dem Bau“ vom Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz unterzeichnet (21.3.2019)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- 152 Seiten zu Staub auf Baustellen (18.11.2018)
- Industrie und BG BAU wollen gemeinsam Auszubildende mit staubarmer Technik vertraut machen (5.11.2018)
- Arbeitsunfälle auf Baustellen 2017 rückläufig, aber Zunahme der tödlichen Unfälle (3.9.2018)
- BG BAU-App zur Dokumentation von Gefährdungsbeurteilungen - und weitere Apps (10.8.2014)
siehe zudem:
- Arbeitsschutz, Bauunternehmen, Baustelleneinrichtung, Gerüste, Werkzeuge und Berufshaftpflicht auf Baulinks
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