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BBSR-Studie: Kleingärten liegen insbesondere in Großstädten im Trend


  

(5.5.2019) Besonders in großen Städten und verdichteten Räumen werden Kleingärten immer beliebter. Eine vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beauftragte Studie kommt zu dem Schluss, dass sich Kleingartenvereine gemeinsam mit Kommunen auf eine sich ändernde Nachfrage einstellen sollten.

Die einzelnen Bundesländer sind laut Studie sehr unterschiedlich mit Kleingärten ausgestattet: Mehr als die Hälfte aller Klein­gär­ten – rund eine halbe Million – liegt in den ostdeutschen Ländern. Bundesweit liegen rund 65.000 Kleingärten brach. Vor allem in ländlichen Regionen mit sinkender Einwohnerzahl stieg der Leerstand von Kleingärten zuletzt an. Die mangelnde Nachfrage ist auch ein Grund dafür, warum der Bestand seit 2011 um rund 25.000 Kleingärten sank. In vielen großen und wachsenden Städten ist die Nachfrage dagegen gestiegen, besonders junge Familien verwirklichen hier ihren Wunsch nach einem eigenen Garten. Die Kleingartennutzer werden nicht nur jünger, sondern auch internationaler, weil immer mehr Menschen unterschiedlicher Herkunft die Angebote der Vereine nutzen.

Zwar geraten Kleingärtengebiete zunehmend in Konkurrenz zu anderen Nutzungs­an­sprü­chen - etwa für den Wohnungsbau. Dennoch reduzierte sich der Bestand in den wachsenden Städten laut Studie nur geringfügig. Ein Grund dafür ist die im Bundeskleingartengesetz verankerte Ersatzpflicht für Kleingärten, die in einigen Kommunen durch weitere Vereinbarungen weiter konkretisiert wurden und werden. Um der Nachfrage nach Kleingärten in den wachsenden Städten besser gerecht zu werden, ...

  • entstehen mancherorts kleinere Parzellen,
  • große Gärten werden geteilt oder
  • mehr Flächen gemeinschaftlich genutzt.

Die Kleingartengemeinschaft öffnet sich zusehends und fügt sich immer stärker in das öffentlich zugängliche Grün- und Freiraumsystem der Städte ein. Die Kleingartenvereine passen sich der Studie zufolge zunehmend den sich wandelnden Bedürfnissen nach „Grün in der Stadt“ an, indem sie Zäune abbauen, Angebote auch für die Anwohner der angrenzenden Quartiere schaffen und durch Beratung eine nachhaltige Bewirtschaftung der Gärten unterstützen. Auch bieten viele Vereine Kitas und Schulen die Möglichkeit, Flächen als naturnahe Lernorte zu nutzen.

„Kleingärten sind Orte gemeinschaftlicher Erlebnisse, der Erholung und Freizeitgestaltung. Sie stärken das Miteinander und fördern die Integration. Sie tragen zu einem besseren Stadtklima und einer vielfältigen Stadtnatur bei. Das bürgerschaftliche Engagement der Vereine fördert den Erhalt von Grün- und Freiräumen. Die Studie zeigt, wie sich die grünen Oasen auch in den dicht bebauten Städten entwickeln lassen, damit möglichst viele Menschen davon profitieren“, sagt der Leiter des BBSR Dr. Markus Eltges.

Für die Studie befragte das Forscherteam Landesministerien, kommunale Verwaltungen, Landesverbände des Bundesverbands Deutscher Gartenfreunde, Stadt-, Bezirks- und Regionalverbände sowie Kleingärtnervereine. Fallstudien in Dortmund, Dresden, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Jena, Münster und Regensburg dienten der vertiefenden Untersuchung.

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