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Jugendherberge München-City mit Rigips-Sonderpreis ausgezeichnet

(16.5.2025) Die modernisierte Jugendherberge München-City beeindruckt mit einem komplexen Innenausbau, realisiert von Jaeger Ausbau. Die geschwungenen Decken, fließenden Wandverläufe und hochwertigen Oberflächen wurden dafür mit dem Sonderpreis „Oberflächen” bei der Rigips Trophy 2024 ausgezeichnet.

Schwungvoller Innenausbau: Das Foyer im Erdgeschoss. (Bild: The Rodeostudio Photography, Unterbachern) 

Bestandssanierung und Neubau mit Musikschwerpunkt

Die Jugendherberge München-City im Stadtteil Neuhausen wurde nach umfangreicher Sanierung und einem architektonisch anspruchsvollen Erweiterungsbau im Frühjahr 2023 wiedereröffnet. Mit rund 400 Betten, Musik- und Tanzräumen und großzügigen Gemeinschaftsflächen zählt sie heute zu den modernsten Jugendunterkünften in Deutschland. Für den Innenausbau war die Jaeger Ausbau GmbH + Co KG aus Gelsenkirchen verantwortlich - sie realisierte unter anderem eine rund 45 m lange, geschwungene Gipskartondecke sowie wandhohe Wellenverkleidungen über zwei Etagen. Das Projekt wurde im Rahmen der Rigips Trophy 2024 mit dem Sonderpreis Oberflächen gewürdigt. „Die Jury war vom hohen gestalterischen Anspruch und der handwerklich präzisen Umsetzung des Innenausbaus in der Jugendherberge München-City beeindruckt”, so Rigips. „Vor allem die außergewöhnliche Gestaltung der geschwungenen, raumverbindenden Deckenfläche und deren perfekte Oberflächenausführung machten dieses Projekt einzigartig.”

Seit fast 100 Jahren ist die Jugendherberge im Herzen Münchens ein beliebtes Ziel.
(Bild: The Rodeostudio Photography, Unterbachern)
 

Musik als architektonisches Leitmotiv

Der Bestand des denkmalgeschützten Hauptgebäudes wurde erhalten und technisch ertüchtigt. Ergänzt wurde er durch einen L-förmigen Neubau mit vier Vollgeschossen, einem zurückgesetzten Staffelgeschoss sowie einem verbindenden Zwischenbau. Als Planer und Generalübernehmer trat die ABJ Architekten GmbH aus München auf, die Projektleitung lag bei der Deutschen Jugendherberge (DJH) Landesverband Bayern.

Ein architektonisches Leitmotiv des Neubaus ist die Musik. Dementsprechend integrieren sich musikspezifische Funktionen in das Gesamtkonzept – darunter mehrere Gruppenräume mit Tanz- und Übungsmöglichkeiten sowie entsprechende Akustikausstattung.

Das in die Akustikdecke eingelassene LED-Leuchtenband unterstreicht perfekt die geschwungene Form der Wand- und Deckenkonstruktion. (Bild: The Rodeostudio Photography, Unterbachern) 

Innenausbau mit CNC-Formteilen und Lasertechnik

Eine besondere technische Herausforderung des Innenausbaus war die Realisierung einer 45 m langen, auf mehreren Ebenen geschwungenen Deckenverkleidung entlang der Hauptfassade im Erdgeschoss. Diese wurde von Jaeger Ausbau aus segmentweise CNC-gefertigten Formteilen erstellt, die auf Basis einer Laservermessung der Rohbaudecke passgenau vorproduziert wurden.

„Die Montagereihenfolge musste exakt aufeinander abgestimmt und vorbereitet sein, damit das Gesamtbild später nicht unterbrochen wirkt. Auch die Einhaltung der Fugenverläufe war elementar – insbesondere unter dem Aspekt der Lichtführung in der Deckensituation”, erläutert das Unternehmen.

Zusätzlich wurden entlang der Innenhoffassade raumhohe Wandverkleidungen in geschwungener Wellenform montiert. Für beide Elemente kam die vorgefertigte Formteilserie Rigips GK-Form in Kombination mit Gipskarton-Standardplatten zum Einsatz. „Die verwendeten Gipsplatten mussten sich biegen und pressen lassen, ohne zu brechen oder zu reißen – bei gleichzeitiger Maßhaltigkeit und Dimensionsstabilität”, heißt es in der Projektbeschreibung.

In enger Kooperation mit Vogl Deckensysteme entwickelte Jaeger Ausbau ein spezielles Tragsystem mit individuell hergestellten Formrohrrahmen. Diese wurden auf die jeweiligen Raumgeometrien angepasst und als Unterkonstruktion für die Gipskartonverkleidungen verwendet. Einzelne Bauteile wurden zusätzlich verstärkt, um integrierte Medienleisten, Haustechnik oder Einbaustrahler aufzunehmen.

Für die Beplankung wurden Formteile aus Rigips GK-Form zugeschnitten, sowohl konvex als auch konkav gebogen und mit unterschiedlich engen, später fließend ineinander übergehenden Radien realisiert. (Bild: Jaeger Ausbau GmbH + Co KG München) 

Oberfläche in Q4-Qualität

Sämtliche sichtbaren Trockenbauelemente – darunter auch die aufwendigen 3D-Konstruktionen – wurden in Q4-Qualität gespachtelt, grundiert und geschliffen. Die gespachtelten Flächen wurden mit hoher Genauigkeit geglättet und anschließend in mehreren Arbeitsschritten fein geschliffen. Dieser Aufwand war notwendig, da die Lichtführung über den Deckenflächen jede Unebenheit sichtbar gemacht hätte.

Abgehängte Akustikdecken mit Rigitone Activ’Air Lochplatten ergänzen das akustische Konzept. Diese Platten filtern laut Hersteller, Formaldehyd aus der Raumluft und verbessern so die Aufenthaltsqualität – ein entscheidendes Kriterium für Gebäude mit hohem Jugend- und Familienanteil.

Auch funktionale Bauteile wie Brandschutzbekleidungen, Installationskanäle und Raumtrennwände wurden durchgängig in Trockenbauweise umgesetzt. Insgesamt verbaute Jaeger Ausbau rund 5.000 m² Gipskartonplatten, davon etwa 800 Quadratmeter als geschwungene Konstruktionen.

Projektbeteiligte:

  • Bauherr: DJH Landesverband Bayern
  • Generalplanung: ABJ Architekten GmbH
  • Trockenbauausführung: Jaeger Ausbau GmbH + Co KG, Gelsenkirchen
  • Systempartner: Saint-Gobain Rigips GmbH, Düsseldorf
  • Deckensysteme: Vogl Deckensysteme GmbH, Emskirchen

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