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Dreihaus: 3D-Gebäudedruck geht in Serie

(18.11.2025) Auf dem ehemaligen US-Areal Campbell in Heidelberg entsteht derzeit das Projekt Dreihaus – ein voll durchgeplantes, für den 3D-Druck optimiertes und skalierbares Gebäudekonzept, das CO₂-reduzierte Baustoffe nutzt. Für das erste Dreihaus-Referenzobjekt liefert Heidelberg Materials CO₂-reduzierte Materialien evoBuild 3D-Druck und evoZero.

Das Konzept Dreihaus umfasst die drei Größen L (links), S (Mitte) und M (rechts). Beim Haus M wird erstmals in Deutschland evoZero von Heidelberg Materials verwendet, der weltweit erste Zement auf Basis von CO2-Abscheidung und -Speicherung. (Bild: Heidelberg Materials AG) 

CO₂-reduzierter Baustoff: evoBuild

Für die beiden ersten Häuser des Referenzprojekts kommt der CO₂-reduzierte Baustoff evoBuild 3D-Druck zum Einsatz. Das darin enthaltene Bindemittel ermöglicht eine CO₂-Reduktion von über 50 % im Vergleich zu herkömmlichem Portlandzement. Im dritten Haus wird erstmals in Deutschland evoZero verwendet – der erste Zement auf Basis von CO₂-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture and Storage, kurz: CCS).

Das High-Tech Material EvoBuild 3D-Druck kam bereits bei mehreren Gebäuden zum Einsatz, beinhaltet ein Bindemittel, das eine CO₂-Reduzierung von über 50 % im Vergleich zu einem traditionellen Portlandzement aufweist und wird stetig weiterentwickelt. (Bild: Heidelberg Materials AG / Philipp Reimer) 

Zement auf Basis von CCS: evoZero

„Mit der Deutschland-Premiere von evoZero, dem weltweit ersten Zement aus CO₂-Abscheidung und ‑Speicherung, läuten wir heute in Heidelberg und landesweit eine neue Ära des nachhaltigen Bauens ein”, erklärt Dr. Dominik von Achten, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg Materials.

Die CO₂-Reduktion bei evoZero basiert auf einer Abscheidetechnologie im Werk Brevik von Heidelberg Materials in Norwegen. Das abgeschiedene CO₂ wird dauerhaft im Meeresboden gespeichert; jede Tonne wird exakt und nur einmalig auf den CO₂-Fußabdruck von evoZero angerechnet. Baustoffe wie evoZero sind ein zentraler Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie von Heidelberg Materials. Bis 2030 strebt das Unternehmen an, 50 % seines Umsatzes mit nachhaltigen Produkten zu erzielen und die spezifischen Netto-CO₂-Emissionen pro Tonne zementartigen Materials auf unter 400 kg zu senken.

Die Mehrfamilienhäuser des Dreihaus-Konzeptes beinhalten zwischen sechs und zwölf Wohneinheiten mit 46 bis 89 m2. (Bild: Korte Hoffmann Architekten + Ingenieure) 

Dreihaus: Skalierbares Gebäudekonzept in drei Größen

Das Besondere am Dreihaus ist das voll durchgeplante, für den 3D-Druck optimierte und skalierbare Konzept für ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus in den Größen S, M und L. Die Mehrfamilienhäuser umfassen sechs bis zwölf Wohneinheiten mit 46 bis 89 m². Entwickelt wurde das Konzept in Zusammenarbeit von Korte-Hoffmann Gebäudedruck und weiteren Unternehmenspartnern.

Die 3D-Druckarbeiten an den drei Mehrfamilienhäusern führt Peri 3D Construction mit ihrem Komplettsystem und einem zwei- bis dreiköpfigen Team durch. (Bild: Heidelberg Materials AG / Philipp Reimer) 

Serielles Bauen mit 3D-Gebäudedruck

Die 3D-Druckarbeiten an den drei Mehrfamilienhäusern führt Peri 3D Construction mit ihrem Komplettsystem und einem zwei- bis dreiköpfigen Team durch. Das Projekt zeigt, dass serieller 3D-Wohnungsbau auf dem deutschen Markt unmittelbar einsetzbar ist.

„Dreihaus vereint alles, was wir in unseren bisher 17 umgesetzten 3D-Druckprojekten gelernt haben. Dabei geht es sowohl um durchdachte, für 3D-Druck optimierte Grundrisse als auch um die sinnvolle Integration des 3D-Drucks in den kompletten Bauablauf. Jedes Dreihaus ist in zwei Segmente unterteilt. Während in einer Hälfte gedruckt wird, wird in der anderen bereits die Decke betoniert”, erläutert Dr. Fabian Meyer-Brötz, Geschäftsführer der Peri 3D Construction GmbH. „Im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen wird Dreihaus 30 % schneller und 10 % kostengünstiger fertiggestellt.” Entsprechende Zahlen sollen nach Projektabschluss veröffentlicht werden.

Probewohnen im Boarding-House

Im Frühsommer 2026 werden die Gebäude für gewerbliches Wohnen bezugsfertig sein. Der künftige Betreiber MyStay Scherer wird hier das Boarding-House „HEI³ Apartments – Heidelberg hoch 3” als Serviced Apartments für Wohnen auf Zeit für Unternehmen und Geschäftsreisende anbieten - und allen Interessierten die Möglichkeit zum Probewohnen im Dreihaus geben.

Bautafel

Weitere Informationen können per E-Mail an Heidelberg Materials angefordert werden.

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