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Stellungnahme des BVF zur Rohrinnensanierung bei Fußbodenheizungen

(4.11.2015) In den Medien finden sich in regelmäßig Anzeigen zum Thema „Sanierung alter Fußbodenheizungsanlagen“. Es handelt sich hierbei um Rohrinnensanierungen, bei denen die Kunststoffrohre von innen mittels Strahlgut (Korund) über ein Druckstrahl­gerät gereinigt und anschließend mit Epoxidharz über Misch- und Dosiermaschinen in­nen beschichtet werden. Der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF) beurteilt diese Maßnahmen und Aussagen von Innensanierern kritisch und hält mit folgenden Gegenargumenten dagegen:

  • Heizrohre unterliegen Verschleiß und verlieren ihre Eigenschaften.
    BVF: „Tatsache ist, dass Heizrohre auch nach 3 oder 4 Jahrzehnten nicht zwingend ihre Eigenschaften verlieren, auch Produkte aus der Vergangenheit sind für eine Lebensdauer von 50 Jahren unter normalen Betriebsbedingungen ausgelegt.“
  • Sauerstoff diffundiert durch die Rohrwandung und nimmt die Stabilisa­toren mit.
    BVF:
    „Tatsache ist, dass in den Fußbodenheizungsrohren keine Stabilisatoren oder Antioxidantien durch Sauerstoff ausgespült werden. Der Sauerstoff kann die in der Polymermatrix eingebundenen Additive und Stabilisatoren nicht aus dem Polymer lösen.“
  • Stabilisatoren in den Kunststoffrohren dampfen an das Wasser ab, was zu steigender Sauerstoffzufuhr führt.
    BVF: „Tatsache ist, dass der Gehalt an Sauerstoff in den Rohren sich nicht aufkonzentriert.“
  • Verlust von Weichmachern in den Rohren und dadurch entstehende Versprödung.
    BVF: „Tatsache ist, dass Heizrohre aus Polyethylen, Polypropylen oder Polybu­ten keine Weichmacher enthalten und somit keine Versprödung durch Weichma­cherverlust entstehen kann.“
  • Prüfbericht über die Sauerstoffdichtheitsprüfung.
    BVF: „Tatsache ist, dass der zitierte Prüfbericht die Messung der Sauerstoff­dichtheit für ein Rohrstück von 9,5 m aus dem Werkstoff PE 100 nach EN 12201 mit Innenbeschichtung beschreibt. Rohre nach dieser Norm finden in der Regel keine Anwendung in Fußbodenheizungsanlagen.“

Der BVF empfiehlt die Sanierung und Nachbehandlung bestehender Fußbodenheizun­gen aus nicht sauerstoffdichten Kunststoffrohren mittels fachgerechter Systemtren­nung. Hierzu wird ein Wärmetauscher zwischen Wärmerzeuger und nachgeschalte­tem Fußbodenheizsystem eingebaut. Unzulässig hohe Sauerstoffkonzentrationen in geschlossenen PWW-(Pumpen-Warmwasser)-Heizungen resultieren aus z.B. zu klein dimensionierten oder defekten Membran-Druckausdehnungsgefäßen, defekten Schnell­entlüftern, undichten Fittings, undichten Umwälzpumpen etc.

Maßnahmen zur Behebung setzen die eindeutige Identifizierung der Quelle(n) für das Eindringen von Luftsauerstoff in das Heizsystem und die nachhaltige Beseitigung die­ser Fehlfunktion voraus. Im Rahmen dieser Arbeiten ist die Entfernung von Ablagerun­gen im Heizsystem durch Spülung nach Überprüfung der Situation häufig notwendig und sinnvoll.

Weitere Informationen zu Sanierung von Fußbodenheizungen können per E-Mail an BVF angefordert werden. 

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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