Baugeld hat 4-Prozent-Marke nach unten durchbrochen!
(13.12.2004) Angetrieben von einem freundlichen US-Anleihemarkt und aggressiven Käufen von internationalen Anlegern sind die Zinsen am Kapitalmarkt im Verlauf der Woche weiter gefallen. Die 10-jährigen Bundesanleihen liegen inzwischen bei nur noch 3,61%. Damit haben auch die Baugeldzinsen neue Tiefstände erreicht. Derzeit scheinen selbst Informationen, die sonst zu Zinsanstiegen führen würden, den Trend nicht zu brechen. Waren noch vor einigen Wochen die historisch hohen Ölpreise für die Zinsrückgänge verantwortlich, so hätte der anschließende Preisverfall von rund 55 US-Dollar auf 38 US-Dollar pro Barrel für steigende Renditen sprechen müssen - wäre da nicht der gleichzeitige Höhenflug des Euro gewesen, der die Exportwirtschaft nach wie vor bedroht und die Zinsen weiter sinken ließ. Die vergangene Woche hat allerdings gezeigt, dass weniger die fundamentalen Faktoren als vielmehr starke spekulative Kräfte den Markt beherrschen: Obwohl der Ölpreis steigt und der Euro kräftig nach unten geht, sind die langfristigen Zinsen nochmals gesunken.
Viele institutionelle Investoren, wie Fonds- und Lebensversicherer, laufen seit vielen Wochen den Anleihen hinterher, die sie vor Monaten mit der Erwartung steigender Renditen verkauft hatten. Hedgefonds haben gleichzeitig mit ihrer Wette auf einen fallenden Dollar ebenso auf sinkende Zinsen in Euroland gesetzt. Auch davon wurden viele Investoren überrascht und ebenfalls zum Kauf gezwungen. Spekulanten, die seit Wochen in Erwartung bald fallender Kurse Anleihen auf Termin verkauft haben, werden nervös - und decken sich wieder ein. Fundamental betrachtet, sind die langfristigen Zinsen derzeit zu niedrig. Eine Korrektur steht vor der Tür. Aber wie immer in Übertreibungsphasen ist das Ende des Trends schwer zu greifen. Für den Baufinanzierungskunden sind die Gründe für die aktuellen Tiefzinsen sekundär. Tatsache ist: Baugeld ist historisch günstig und mit langfristigen Zinsbindungen kann für Sicherheit in der Kalkulation gesorgt werden.
Besonders 15-jährige Laufzeiten sind derzeit sehr attraktiv - vor allem in Form von Kombi-Darlehen mit günstigen variablen Sondertilgungstranchen. Die Tilgung sollte bei den aktuell tiefen Zinsen am besten bei 2% angesetzt werden, um eine Rückführung des Darlehens in einem Zeitraum von unter 30 Jahren sicherzustellen. Für sicherheitsorientierte Bauherren und Immobilienkäufer bieten derzeit auch Konstant-Darlehen mit einer durchgehenden Rate bis zur endgültigen Rückzahlung nach 25 Jahren zu einem Effektivzins von 4,93% sehr hohe Kalkulationssicherheit.
Die Bestsätze für Annuitätendarlehen liegen derzeit
- für 5 Jahre bei 3,24%,
- für 10 Jahre bei 3,90%,
- für 15 Jahre bei 4,25%,
- für 20 Jahre bei 4,54% und
- für 25 Jahre bei 4,93% effektiv.
siehe auch:
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siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Immobilienfinanzierung, Eigenheimförderung bei Amazon - konkret z.B.:
- Rechenmodelle für die Baukostenberechnung
- Fördermittel der Städte, Landkreise, Gemeinden, Energieversorger, Bundesländer und des Bundes
- Finanzdienstleistungen, Bausparkassen, Banken, ... bei Baulinks