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US-Notenbank lässt Baugeldzinsen steigen

(16.12.2007) Mit der Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf nunmehr 4,25% hat die US-Notenbank die Erwartungen der Teilnehmer an den Kapitalmärkten nicht erfüllt. Vor dem Hintergrund schwacher Konjunkturindikatoren, rückläufiger Immobilienpreise und einer nach wie vor angespannten Situation am dortigen Kreditmarkt hatten die meisten Investoren eine Senkung um 0,50 Prozentpunkte erwartet. Offensichtlich möchte die Notenbank das Pulver aber doch so lange wie möglich trocken halten. Sie riskiert dabei allerdings, dass sie der Entwicklung in der Realwirtschaft hinterher läuft und damit am Ende nur mehr reagieren und nicht mehr agieren kann. Als Reaktion ist es an den Anleihemärkten zu Zinsanstiegen um 15-20 Renditestellen gekommen, da viele Investoren vorerst einmal Gewinne in Anleihepositionen realisiert haben.

Für die Europäische Zentralbank (EZB) bedeutet dieser kleinere Schritt vorerst etwas Entspannung, da auch sie zuletzt immer mehr unter Druck geraten war, über Leitzinssenkungen nachzudenken. Vor dem Hintergrund der im November auf 3,3% gestiegenen Inflationsrate in Deutschland wird der Konflikt für die EZB immer schwieriger. Einerseits deuten die Wachstumsprognosen auf Abschwächung in 2008 und 2009, andererseits besteht die Befürchtung, dass Zweitrundeneffekte über Preise und Gehälter die Inflationserwartungen noch weiter steigen lassen. Entscheidend für den Zinstrend in 2008 wird daher die Entwicklung der Konjunktur in den USA sein. Rezession "ja" oder "nein" ist hier die Frage. Im Moment wird das Szenario einer Rezession am Zinsmarkt mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit bewertet. Dementsprechend tief liegen die Renditen für mittel- und langfristige Anleihen, die damit auch die Gefahr von höheren Inflationsraten vorerst ignorieren. Sollte sich jedoch herausstellen, dass die Rezession ausbleibt, werden die Kapitalmarktzinsen höher tendieren, was auch Auswirkungen auf die Zinsen im Euroraum haben wird. Für die nächsten Wochen wird aber die Angst vor Rezession die Anleger weiter auf Zinssenkungen der US-Notenbank spekulieren lassen.

Der Spielraum für Zinsanstiege beim Baugeld ist daher vorerst beschränkt.

Sicherheitsorientierte Immobilienkäufer und Anschlussfinanzierer sollten jedoch nicht aggressiv auf fallende Zinsen spekulieren. Gerade bei den langfristigen Zinsen ist der Risikoaufschlag für höhere Inflation derzeit gering. Die daraus resultierende flache Zinsstrukturkurve bedeutet daher auch einen nur geringen Aufpreis, um über lange Zinsbindungen für nachhaltige Kalkulationssicherheit zu sorgen. Die 15-jährigen Konditionen unter 5% sind historisch günstig und das gesetzliche Sonderkündigungsrecht nach zehn Jahren sorgt für zusätzliche Flexibilität, sollten die Zinsen bis dahin noch günstiger sein. Viele Banken bieten durch den Einbau von KfW-Mitteln Optimierungsmöglichkeiten für Eigennutzer. Die weiterhin günstigen Forwardaufschläge sollten von Anschlussfinanzierern ebenfalls konsequent genutzt werden. Denn die Zinsaufschläge für Forward-Darlehen würden bei einer steileren Zinsstrukturkurve wieder ansteigen und die Absicherung des Verlängerungszinssatzes teurer machen. Weiterhin empfiehlt Interhyp die Wahl einer Tilgung von 2%, um in einem überschaubaren Zeitrahmen entschuldet zu sein.

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