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Hauskauf: Baujahr verrät Schwachstellen

(19.8.2007) Beim Erwerb einer gebrauchten Immobilie ist es mit dem Kaufpreis meist nicht getan. Häufig kommen noch Kosten für die Modernisierung der eigenen vier Wände hinzu. Was viele (noch) nicht wissen: Nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) sind bestimmte Maßnahmen für Käufer sogar Pflicht: Alte Heizungen müssen z. B. erneuert und Wohnräume gedämmt werden. "Immobilienerwerber sollten die zusätzlichen Kosten von vornherein bei der Finanzierung einplanen", raten die Experten der Landesbausparkassen (LBS).


Die Energieeinsparverordnung (EnEV) verpflichtet Käufer älterer Immobilien seit 2002 insbesondere zu energetischen Nachrüstungen bei Heizung und Dämmung. Kessel, die vor dem 1. Oktober 1978 eingebaut wurden, sind für die neuen Besitzer nur noch bis Ende 2008 zulässig. Bei der Installation von Zentralheizungen ist eine automatische Temperaturregelung Pflicht. In unbeheizten Räumen sind freiliegende Heizungsrohre, Warmwasserleitungen und Armaturen zu isolieren. Außerdem muss die oberste, nicht begehbare Geschossdecke, die an einen unbeheizten Bereich grenzt, gedämmt sein.

Erwerber älterer Immobilien sollten sich beim Verkäufer erkundigen, ob diese Vorgaben bereits erfüllt sind und den Preis entsprechend verhandeln.

Typische Schwachstellen

"Die Verpflichtungen aus der EnEV sind eher moderat. Meist sind weitere Maßnahmen nötig, um den Energieverbrauch eines Hauses deutlich zu senken", erklärt Peter Burk vom Institut Bauen und Wohnen aus Freiburg: "Anhand des Baujahres lassen sich typische Schwachstellen erkennen". Keller mit Naturboden, ungedämmte Außenwände und Fenster - in den 1920er Jahren gab es praktisch keinen Wärmeschutz. Gleiches gilt für spätere Baujahre bis in die 1950er und 1960er Jahre. Hier finden sich häufig auch ungedämmte Sattel- oder Flachdächer sowie ungedämmte Balkonplatten. Mit einem zeitgemäßeren Energiezustand können Käufer von Immobilien etwa ab Baujahr 1980 rechnen. Doppelverglasung und wärmedämmende Materialien zählen seitdem zum Standard. ... Die folgende Graphik des Bundesverbandes für Wohnungslüftung e.V. zeigt recht gut die Gesamtentwicklung der steigenden Anforderungen an das energiesparende Bauen.

Im Zweifel sollten Erwerber vor dem Hauskauf einen Energieberater zu Rate ziehen. Dieser schätzt die Modernisierungskosten und weiß, welche Maßnahmen möglich sind: Um eine veraltete Ölheizung durch eine moderne Gasbrennwertheizung zu ersetzen, muss zum Beispiel ein entsprechender Hausanschluss vorhanden sein. Je nach Geldbeutel lässt sich das Einsparpotenzial durch den Einsatz von Solarkollektoren weiter optimieren.

Modernisierungskosten einplanen

"Wer eine gebrauchte Immobilie kauft, sollte von vornherein ein finanzielles Polster für Modernisierungen und Unvorhergesehenes einplanen", raten die Experten der LBS. Mit einem Bausparvertrag können Käufer das nötige Kapital für Erwerb und Modernisierung gezielt ansparen. Zudem sichern sie sich bei Vertragsschluss das günstige Bauspardarlehen. Die Zinsen sind niedrig und für die gesamte Laufzeit festgeschrieben.

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