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Außen, zwischen den Sparren, innen? Dämmvarianten für's Dach im Vergleich

(28.11.2006) Ohne eine ordentliche Dachdämmung, wird man sich weder im Sommer noch im Winter unter einer Dachschräge wohl fühlen. Doch welches Dämmsystem ist im Einzelfall angebracht und warum? Unterschieden wird grundsätzlich zwischen Auf-, Zwischen- und Untersparrendämmung.

Zwischensparrendämmung

Während die Aufsparrendämmung oberhalb der Dachsparren liegt und sich von außen angebringen lässt, wird das Dämmmaterial bei der Zwischen- bzw. Untersparrendämmung in der Regel von innen montiert, und zwar zwischen bzw. unter den Sparren. Bei Dachsanierungen gibt es auch die Möglichkeit mit Hilfe von Dachsanierungs-Dämmsystemen mit speziellen Dampfbremsen, die mit einer variablen Dampfdichtigkeit aufwarten, die Zwischensparrendämmung von außen in die Gefache zwischen den Sparren einzubringen - siehe z.B. Beitrag "speziell für die Dachsanierung: Dampfbremse mit einstellbarem sd-Wert" vom 31.5.2006. Diese Variante empfiehlt sich, wenn die Dacheindeckung einschließlich Dachlattung komplett erneuert wird. So müssen bei ausgebauten Dachgeschossen die Innenbekleidungen für die nachträgliche Dämmung nicht entfernt werden, und die Räume lassen sich auch während der Dachsanierung nutzen

Aufsparrendämmung

Bei einer Aufsparrendämmung werden druckfeste Platten aus z.B. Steinwolle oberhalb der Sparren verlegt - oft auf eine Holzschalung, damit die Dämmung zwischen den Sparren nicht „durchängt“. Der Vorteil aus bauphysikalischer und wärmeschutztechnischer Sicht liegt in der durchgehenden Dämmung: Da keine Sparren die Wärmeschicht unterbrechen, gibt es weniger energetische Schwachstellen. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass bei einer Dachsanierung der Wohnraum von störendem Baustellendreck verschont bleibt. Andererseits kann bei einer Aufsparrendämmung die Sparenlage als Teil des innenarchitektonischen Konzeptes raumseitig sichtbar bleiben.

Bei einer Aufsparrendämmung im Rahmen einer Sanierung muß gegebenenfalls eine Genehmigung von der Baubehörde eingeholt werden, da sich die Giebelhöhe oder sogar die Ästhetik des Hauses durch die Aufsparrendämmung verändert. Auch müssen Traufen neu ausgebildet sowie etwaige Anschlüsse an Dachfenstern bzw. Schornsteinen an die veränderte Dachhöhe angepasst werden.

Zwischensparrendämmung

Eine Zwischensparrendämmung wird nach dem heutigen Stand der Technik luftdicht als Warmdach ausgeführt. Das bedeutet, dass die Dämmung ber die gesamte Höhe des Sparrens ohne Luftschicht eingeklemmt und auf der Innenseite mit einer luftdichten Folie (Dampfsperre) vor Feuchtigkeit geschützt wird. Für diese Art der Dämmung können sowohl Stein-, als auch Glaswolle sowie Naturdämmstoffe verwendet werden.

Untersparrendämmung

Bei der Untersparrendämmung handelt es sich um eine spezielle Form der Innendämmung, die mit der Zwischensparrendämmung kombiniert wird. So werden die Sparren mit einer vergleichsweise dünnen Dämmschicht von innen überdeckt. Beim Einbau der Untersparendämmung wird auf der Unterseite der Dachsparren - bzw. bei Dachmodernisierungen auf eine schon vorhandene Verkleidung - eine Konterlattung angebracht. In die Zwischenräume dieser Lattung werden dann die Untersparren-Klemmfilze geklemmt. Anschließend kann der Aufbau je nach Wunsch mit Gipskartonplatten beplankt bzw. mit Profilhölzern bekleidet werden.

Die nutzbare Wohnfläche wird durch die Innendämmung zwar etwas verkleinert, da sie in den Raum hineinragt. Jedoch kann die zusätzliche Dämmschicht auch sinnvoll als Installationsebene für Stromleitungen genutzt werden.

Unbedingt zu beachten ist, dass grundsätzlich Dämmungen jeglicher Art nur dann wirksam sind, wenn die Gebäudehülle - in diesem Fall die Dachhaut - in einwandfreiem Zustand ist. Ansonsten würden Niederschläge die Dämmschicht über kurz oder lang durchfeuchten, so dass die dämmende Wirkung verloren geht. Wichtig ist auch, dass die Anschlüsse der Dampfbremse an die Dachkonstruktion absolut wind- und luftdicht ausgeführt werden. Dazu sind Luftdichtsysteme mit den aufeinander abgestimmten Komponenten (Folien, Klebebändern und Dichtstoffen) empfehlenswert.

siehe auch für weitere Informationen:

  • dach.de
    Neutralitäts-Check: Verantwortlich (ohne ein Geheimnis daraus zu machen) für die Inhalte des Dachportals sind einige Marktführer der Dach-Branche - nämlich ISOVER (Dämmsysteme), Lafarge/Braas (Betondachsteine), Rathscheck Schiefer (Schiefer für Dach und Fassade), RHEINZINK (Dachlösungen aus Zink) sowie VELUX (Belichtungssysteme).

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