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Windkraft für den Hausgebrauch und Gewerbebetriebe

(5.2.2012; upgedatet am 15.7.2014: Das hier vorgestellte Unternehmen MRT Wind hat zwischenzeitlich Insolvenz angemeldet. Die Homepage ist nicht erreichbar.) Windkraft für den Hausgebrauch: Was bisher großen Energieunternehmen vorbehalten war, wird immer mehr auch für den Privat- und Gewerbehaus­halt interessant. Die in Dösingen bei Kaufbeuren (Allgäu) ansässige MRT Wind GmbH hat passende Windkraftanlagen entwickelt, die sich genehmi­gungsfrei installieren lassen, im Betrieb lautlos sein sollen und sich - abhängig von der geographischen Lage - bereits innerhalb von fünf Jahren amortisieren könnten.

„Bereits ab einer Windgeschwindigkeit von 1,5 Metern pro Sekunde gewinnt unsere Anlage Energie“, betont Entwickler Neil Cook, Geschäftsführer der MRT Wind GmbH. Der von ihm mitentwickelte Windgenerator WG 100 mit einer Energiege­winnungsleistung von 1,3 kW ist anders aufgebaut als her­kömmliche Generatoren: Das 2,50 Meter hohe Windrad dreht sich nicht wie die bekannten Propeller-Systeme um die Horizontalachse, sondern um die Vertikalachse. „Das bringt den entscheidenden Vorteil, dass man völlig unabhängig von der Wind­richtung Strom erzeugen kann. Bei Horizontal-Generatoren muss der Propeller stets in Windrichtung stehen, um eine maximale Ausbeute zu erreichen“, so Cook.

Windrad mit Vertikalachse auf einem Hausdach

Der WG 100 von MRT ist auf eine jährliche Stromgewinnung von über 1680 Kilowatt­stunden ausgelegt, die er bereits bei einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von vier Metern pro Sekunde erreicht. In Bayern beträgt die durchschnittliche Wind­geschwindigkeit fünf Meter pro Sekunde, in höher gelegenen Gebieten oder in Küsten­regionen liegt sie noch deutlich darüber. So soll sich in Gebieten mit einem Durch­schnitt von acht Metern pro Sekunde die Anlage bereits nach vier bis sechs Jahren amortisieren.

Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht zwischen 4000 und 5500 Kilowattstunden pro Jahr. Bei einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von vier bis fünf Metern pro Sekunde in Süddeutschland lassen sich somit nahezu 50 Prozent der Energiekosten sparen, im Norden - wo bis zu acht Meter pro Sekunde im Schnitt erreicht werden - könne sogar 100 Prozent gerechnet werden.

„Auch kleinere Gemeinden oder auch Gewerbeparks können jetzt lokal eigene Windparks errichten, die mit den herkömm­lichen Windparks nichts mehr gemeinsam haben“, erklärt Neil Cook. Gerade für Gebiete, in denen die derzeit üblichen Wind­kraftanlagen mit Höhen von über 100 Metern aufgrund der Gefahr für den Luftverkehr nicht zulässig waren, bieten sich mit Hilfe der MRT-Technologie neue Perspektiven.

Auch für den Einsatz der WG-100-Generatoren in Unterneh­men bieten sich vielfältige Möglichkeiten. „Sie können bei­spielsweise sehr gut als Speicher und Notfallstromversorgung dienen, für den Fall eines Stromausfalls. So wird die Gefahr des Verlustes von wichtigen Daten ausgeschlossen“, verspricht Cook.

Größtes Potenzial sieht Cook in der Flexibilität des Systems: „Wir sind überhaupt nicht limitiert, was die Größe und den Output unserer Generatoren anbelangt. Unsere Lösung ist auch für den industriellen Einsatz geeignet.“

In der Grundversion, die für Privathaushalte ausreichen sollte, kostet der WG 100 mit 1,3 kW Output ab 7.000 Euro; die noch leistungsfähigere Version WG 400 mit 4,0 kW Output 10.000 Euro. Bis zum Jahresende 2012 will das Unternehmen weitere Genera­tionen mit den Leistungsstufen, 0,5 kW, 2,0 kW, 3,0 kW und 5,0 kW entwickeln.

Der WG 100 wird als fertiger Bausatz aus Windradsegel, Generator, Inverter sowie Gehäuse geliefert und soll sich innerhalb eines Tages auf dem Dach eines Hauses installieren lassen. In der Regel erfolgt die Installation des Systems komplett über die Vertriebspartner.

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