2011 wurden Immobilien für 165 Milliarden Euro verkauft
(29.2.2012) Das Transaktionsvolumen von gewerblichen und privaten Immobilien in Deutschland ist 2011 gegenüber dem Vorjahr um rund 13,1 Prozent auf 165,84 Mrd. Euro gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Hochrechnung des Immobilienverbands IVD auf Basis des vom Bundesministerium für Finanzen erhobenen Grunderwerbsteueraufkommens. "Das Interesse an deutschen Immobilien ist ungebrochen", sagt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des IVD. "Viele in- und ausländische Investoren suchen angesichts der aktuellen Währungskrise nach einer sicheren Anlage. Niedrige Zinsen, günstige Preise und vielerorts steigende Mieten sind gute Voraussetzungen, um jetzt in den Markt einzusteigen."
Stärkster Anstieg in Hessen und Mecklenburg-Vorpommern
Hessen hat mit einem Umsatzwachstum von 29,53% auf 14,81 Mrd. Euro den stärksten Umsatzanstieg unter den westdeutschen Bundesländern. In Mecklenburg-Vorpommern lag das Umsatzplus sogar bei 33,53%. "Das Land profitiert von der inländischen Nachfrage nach Ferienimmobilien", sagt Schick. "Mit einem Gesamtumsatz von 2,70 Mrd. Euro bleibt der Markt jedoch auch weiterhin überschaubar." Ebenfalls deutliche Zuwächse gab es in Sachsen (+25,60%) und Berlin (+23,05%). "Die Bundeshauptstadt und die sächsischen Metropolen Leipzig und Dresden gehören derzeit zu den interessantesten Wohnimmobilienstandorten überhaupt", kommentiert Schick den deutlichen Trend.
In den meisten Bundeländern hat es im vergangenen Jahr zweistellige Zuwachsraten beim Immobilienumsatz gegeben. Nur in Nordrhein-Westfalen (+7,07%) und Bremen (6,32%) blieb der Anstieg im einstelligen Bereich. In Niedersachsen verharrten die Transaktionen mit 11,38 Mrd. Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau (+0,12%), und in Thüringen war mit einem Minus von 1,0% auf 1,59 Mrd. Euro sogar ein leichter Rückgang der Investitionstätigkeit zu verzeichnen. "In Thüringen ist die Grunderwerbsteuer zum 7. April 2011 von 3,5 auf 5 Prozent erhöht worden", sagt Schick. "Das Land ist ein gutes Beispiel dafür, dass eine Steuererhöhung das Transaktionsgeschehen spürbar beeinträchtigt." (siehe auch Baulinks-Beitrag "Änderungen zum Immobilienjahr 2012" vom 11.12.2011.)
Bayern vor Nordrhein-Westfalen
Die höchsten Umsätze wurden mit 33,66 Mrd. Euro in Bayern erzielt. Das bedeutet ein Plus von 13,3% gegenüber dem Vorjahr. Damit hat der Freistaat Nordrhein-Westfalen (NRW) als umsatzstärkstes Bundesland abgelöst. In NRW wurden im vergangenen Jahr immerhin 32,71 Mrd. Euro bei Immobilientransaktionen umgesetzt. Auf Platz drei liegt Baden-Württemberg mit einem Umsatz von 25,13 Mrd. Euro.
Zur Ermittlungsmethode
Das Immobilientransaktionsvolumen beziehungsweise der Immobilienumsatz umfasst sämtliche privaten und gewerblichen Immobilientransaktionen, für die Grunderwerbsteuer zu entrichten ist. Da die überwiegende Zahl der Transaktionen - mit Ausnahme der Fälle, bei denen Erbschafts- und Schenkungssteuer anfallen, sowie Share-Deals - dieser besonderen Umsatzsteuer unterliegen, ist diese Statistik ein probates Mittel, die jährlichen Immobilienumsätze zu erfassen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.
- Baukonjunktur aktuell
- Die Grunderwerbsteuer steigt und steigt (15.7.2013)
- Wohnungsneubau unterhalb der Marktabsorption (26.8.2012)
- BBSR legt dritten Raumordnungsbericht vor (9.7.2012)
- 14,6% mehr fertiggestellte Wohnungen im Jahr 2011 (15.6.2012)
- Haufe relauncht die Zeitschrift „DW Die Wohnungswirtschaft“ (20.5.2012)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Immobilienbranche profitiert laut Frühjahrsgutachten von der Schuldenkrise (13.2.2012)
- LBS: Mehr Wohneigentum ist machbar (13.2.2012)
- Raumordnungsbericht 2011: Bautätigkeit ist in den letzten Jahren stark rückläufig (8.2.2012)
- Makler erwarten steigende Nachfrage nach Wohneigentum (5.2.2012)
- KfW-Indikator Eigenheimbau: 2012 Zunahme der Neubautätigkeit zu erwarten (5.2.2012)
- Bauprognose 2012: Umsatzplus von nominal 2,5%, real 1% dank Wohnungsbau (13.1.2012)
- Detaillierte Daten zur regionalen Entwicklung der Wohnungs- und Immobilienmärkte (1.1.2012)
- ifo Geschäftsklima aufgehellt ... auch im Bauhauptgewerbe (20.12.2011)
- Produktion im Baugewerbe im Euroraum um 1,4% gefallen (19.12.2011)
- Wohnungsneubau springt deutlich an (18.12.2011)
- ifo Architektenumfrage iV/2011: Geschäftsklima sichtlich eingetrübt (8.12.2011)
- LBS: Wohnungsnachfrage steigt stärker (20.11.2011)
- Moderater Preisanstieg für selbst genutztes Wohneigentum in Deutschland hält an (20.11.2011)
- Baupreise: Einfamilienhäuser nicht teurer als 1995, Reihenhäuser unter 1.000 Euro/m² (1.8.2011)
- LBS-Heft "Markt für Wohnimmobilien 2011" ist da (26.7.2011)
siehe zudem:
- Immobilien, öffentliche Hand, Verbände und Baupreise auf Baulinks