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Fensterhersteller schaffen 2011 in Österreich Umsatzplus von 1,1% gegenüber 2010

(26.3.2012) Infolge des nach wie vor hohen Renovierungsvolumens wuchs der öster­reichische Fenstermarkt auch 2011 robust um +1,1% gegenüber dem Vor­jahr. Dabei verlässt sich die Fensterbranche nicht auf staatliche Förderungen, sondern ist ihr eigener Market-Maker, analysieren Kreutzer Fischer & Partner | Marktanalyse im aktu­ellen Branchenradar.

Fensterindustrie übertrifft Sanierungsquote von drei Prozent

Die österreichische Fensterindustrie erzielte 2011 einen Umsatz von 825 Millionen Euro. Rund 75% aller Fenster wurden im Gebäudebestand montiert, entweder im Zuge des Fenstertausches oder bei Zu- und Umbauten. Damit übertrifft die Fenster­industrie zum wiederholten Male die von Regierung und Experten angestrebte Sanie­rungsquote von drei Prozent des Gebäudebestandes, die als Zielmarke für energeti­sche Gebäudesanierung formuliert wurde. So wurden etwa bei Ein- und Zweifamilien­häusern 2011 bei 3,4% aller Gebäude die Fenster getauscht. Im Vergleich dazu kommt man bei der Fassadendämmung mit einer Sanierungsquote von 1,1% des Bestandes seit Jahren nicht recht weg vom Fleck.

Fensterindustrie versteht sich als ihr eigener Market-Maker

Die um das Dreifache höhere Sanierungsquote bei Fenstern ist jedoch keineswegs eine Folge der in den letzten Jahren ausgeweiteten Förderungen (der Benchmark von drei Prozent des Gebäudebestandes wurde bereits 2002 geknackt). Vielmehr soll dies pri­mär mit dem Marktverständnis der Branche zu tun haben. Während nämlich so manche Experten und andere Industriebranchen glauben, das Ziel von drei Prozent Sanierungsquote primär über die Ausweitung staatlicher Förderungen zu erreichen, versteht sich die Fensterindustrie schon lange als ihr eigener Market-Maker.

Fenster sind nicht Baustoff, sondern Exterieur fürs Haus

So haben es die Fensterhersteller etwa in den letzten 20 Jahren verstanden, durch laufende Innovation die Attraktivität ihrer Produkte zu steigern - nicht alleine in tech­nischer Hinsicht, sondern auch als Produkt der Fassadengestaltung. Gerade bei den vorherrschenden glatten Putzfassaden sind Fenster praktisch das einzige Gliederungs­element einer Fassade. (Die Hersteller von Putzfassaden/WDVS-Systemen überlassen aus Sicht von Kreutzer Fischer & Partner „hingegen diesen Job kampflos den Anbietern von Bekleidungsmaterial für hinterlüftete Fassaden”). Durch klassische Werbung und Below-the-Line-Aktivitäten (heißt übersetzt soviel wie „Nicht-klassisches Marketing”) hat die Fensterindustrie in Österreich die Botschaften auch unter die Entscheidungs­träger gebracht, so dass Fenster heute nicht bloß Baustoff sind, sondern Exterieur.

Österreich hält weltweit den höchsten Anteil von Holz/Alu-Fenstern

Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Einsicht der Hersteller, dass bei einer derart hohen Sanierungsquote, Wachstum mittel- bis langfristig nicht über eine steigende Nachfrage, sondern nur über einen Mehrwertverkauf möglich ist. Infolge werden Jahr für Jahr mehr Fenster mit Drei-Scheiben-Isolierglas, mit Sonnenschutz oder bei Holz­fenstern mit vorgesetzten Aluschalen zum besseren Schutz gegen Witterungseinflüsse abgesetzt. Der Anteil von Holz/Alu-Fenstern liegt mittlerweile bei mehr als 23% und ist in keinem Land höher als in Österreich.

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