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Forschungsprojekt „EPDs für transparente Bauelemente“ abgeschlossen

Forschungsprojekt „EPDs für transparente Bauelemente“(15.12.2011) Die EU fordert mit der neuen Bauprodukten­verordnung mehr Verantwortung von der Industrie bei Umweltschutz und Nachhaltigkeit. So müssen beispielsweise alle neuen Bundesbauten durch das Bewertungssystem Nach­haltiges Bauen (BNB) zertifiziert werden. Hersteller werden also zukünftig vermehrt mit Ausschreibungen konfrontiert, die Anforderungen zur Nachhaltigkeit enthalten. Das ift Rosen­heim erarbeitete daher gemeinsam mit der PE International GmbH und dem Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) sowie weiteren Partnern in einem Forschungsvorhaben Umweltprodukt­deklarationen (EPDs) für transparente Bauelemente.

Der Bau- und Immobilienbereich hat großen Einfluss auf die Umwelt, da hier große Mengen an Energie und Rohstoffen für die Herstellung und Nutzung von Gebäuden verbraucht werden. Der daraus resultierende Trend zum Nachhaltigen Bauen wird nun auch vom Gesetzgeber verstärkt durch die neue EU-Bauproduktenverordnung und den „Leitfaden Nachhaltiges Bauen“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadt­entwicklung (BMVBS) eingefordert, nach dem alle neuen Bundesbauten durch das „Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen“ (BNB) mit mindestens Silber zertifiziert werden müssen. Für Bauprodukte, die bei zertifizierten Gebäuden eingesetzt werden sollen, ist daher u.a. eine Umweltproduktdeklaration (EPD) notwendig.

Gemäß prEN 15804 muss bei der Erstellung von EPDs nur der Herstellungsprozess betrachtet und dokumentiert werden. Für Bauherren, Architekten und ausschreibende Stellen ist jedoch besonders auch die Nutzungsphase von größerer Bedeutung, wie beispielsweise die Energie- und Reinigungsaufwendungen. Gerade für handwerklich und mittelständisch orientierte Unternehmen ist es deshalb wichtig, einfach und kostengünstig die in Ausschreibungen geforderten Umweltproduktdeklarationen erhalten zu können.

Muster-EPDs,  die den gesamten Lebenszyklus der Produkte abbilden

Ziel des gemeinsamen Forschungsvorhabens des ift Rosenheim, der PE International GmbH und dem Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) war deshalb, Muster-EPDs zu entwickeln, die den gesamten Lebenszyklus der Produkte abbilden. Hierzu mussten zunächst entsprechende Produktkategorie-Regeln (PCR) erarbeitet werden, die den normativen Vorgaben gemäß DIN ISO 14025 und prEN 15804 sowie den Vorgaben des „Leitfaden für die Formulierung der Anforderungen an die Produktkategorien der Um­weltproduktdeklarationen (Typ III) für Bauprodukte des IBU“ genügen. Trotz der Variantenvielfalt konnten praxisnahe Beschreibungen erstellt werden, so dass nun PCRs für Fenster und Türen sowie Flachglas im Bauwesen für die Erstellung von EPDs zur Verfügung stehen.

Innerhalb des Projektes wurden Ökobilanzen und anschließend Muster-EPDs über den gesamten Lebenszyklus für folgende Bauprodukte erstellt:

  • Holz-, Aluminium- und Kunststofffenster,
  • Flachglas,
  • Einscheiben- und Verbundsicherheitsglas,
  • 2- und 3-Scheibenisolierglas.

Diese stehen der Branche seit November 2011 als einfaches Online-Tool zur Verfügung auf ift-service.de.

Der Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben kann auf der Website des ift Rosen­heim im Bereich Literatur bezogen werden. Für ift- sowie ifz-Mitglieder steht der Forschungsbericht im Mitgliederbereich der ift-Website unter „Forschungsarchiv“ zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Notwendige Daten und Anforderungen für Gebäudezertifikate zur Nachhaltigkeit 

Das Forschungsvorhaben wurde mit Mitteln der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung gefördert (Aktenzeichen: SF-10.08.18.7-09.21/II 3-F20-09-1-067). Besonderer Dank gebühre auch folgenden Industriepartnern, die das gesamte Projekt sowohl ideell als auch finanziell unterstützt und somit zum Gelingen beigetragen haben:

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