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Neue Flachglas-Technologie soll sichtbare Anisotropie verhindern

Flachglas-Technologie soll sichtbare Anisotropie verhindern(15.12.2011) Fassaden aus thermisch vorgespannten Gläsern geben immer wieder Grund zur Unzufriedenheit: Das Problem sind störende sichtbare Doppelbrechungs­erscheinungen - so genannte Anisotropien. Im Rahmen einer fünfjährigen Ent­wicklung hat die Arcon Flachglas-Veredlung GmbH & Co. KG diese deutlich wahrnehmbare Farbveränderung in der Beschichtung von Gläsern wohl in den Griff bekommen. Dazu hat der Hersteller beschichteter Architektur- und Einscheiben­sicherheitsgläser eine neue Verfahrenstechnik entwickelt, mit der Anisotropien erheblich reduziert werden können. Arcon topview ESG und TVG werden bereits mit der neuen Technologie produziert.

Einscheibensicherheitsglas ESG oder teilvorgespanntes Glas TVG werden in einer Vorspannanlage auf rund 650 Grad Celsius erhitzt und anschließend mit Kaltluft abgeschreckt. Dadurch entstehen Spannungszonen, die zu Doppelbrechungen des Lichts im Glas führen. Dieser physikalische Effekt wird als Anisotropie bezeichnet und kann in polarisiertem Licht, wie es das natürliche Tageslicht enthält, sichtbar werden.

zukünftig greift Informationspflicht des Architekten

Da bislang kein Hersteller in der Lage ist, thermisch vorgespanntes Glas mit geringster Anisotropie zu produzieren, akzeptieren die allgemein gültigen Normen und Richtlinien diesen Effekt bei wärmebehandelten Gläsern.

"Künftig wird das anders sein", verspricht Diplom-Ingenieur Ralf Rache von Rache Engineering in Aachen. "Ein Planer muss jetzt den Bauherrn informieren, dass es ein Glas gibt, das Anisotropien erheblich reduziert. Wenn er das nicht macht und die optischen Beeinträchtigungen auftreten, hat er ein Problem." Ralf Rache konnte sich Mitte November 2011 bei einem Praxistest von der Wirksamkeit der Arcon-Neuent­wicklung überzeugen: "Das ist ein echter Fortschritt, damit setzt Arcon topview einen neuen Standard im Bereich thermisch vorgespannter Gläser."

Bisher am Markt verfügbare Gläser dieser Kategorie zeigen Isotropiewerte von ca. 55 bis 80%. Arcon topview liegt bei einem Wert größer 95% - dabei gilt: Je größer der Isotropiewert, desto weniger sichtbar ist die Anisotropie. Erstmals umgesetzt und eingebaut ist Arcon topview in das Verwaltungsgebäude des Fassadenherstellers Alubau Puhlmann in Rhede.

Weitere Informationen zu Glas ohne sichtbare Anisotropie können per E-Mail an Arcon angefordert werden.

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