Baulinks -> Redaktion  || < älter 2012/1881-fenstertage-sanremo jünger > >>|  

Rosenheimer Fenstertage 2012: Themenblock „Sanieren und Modernisieren“

(28.10.2012, Rosenheimer Fenstertage) Damit die ständig steigenden Anforderungen an Fenster und Fassaden nicht zu überteuerten und unverkäuflichen Produkten füh­ren, müssen diese modular konstruiert und gefertigt werden. Dies schließt auch die Entwicklung geeigneter Montagekonzepte mit ein, mit denen die Wirtschaftlichkeit, die Qualität und auch die Technik erheblich verbessert werden können. Das ist aber für die Branche nichts Neues; das zeigte ein kurzer Rückblick auf die Themen und Vorträ­ge von 40 Jahren Rosenheimer Fenstertage - hier aus dem Themenblock „Sanieren und Modernisieren“:

EnEV 2013 kommt im Spätjahr 2013 oder Anfang 2014

Peter Rathert, Referatsleiter im Bundesbauministerium (BMVBS), stellte die Eckpunkte der EnEV 2013 vor. Die Überarbeitung fällt aufgrund des Wirtschaftlichkeitsgebots insgesamt moderat aus, soll aber in zwei Stufen (2014 und 2016) weiter verschärft werden und sieht eine schrittweise Absenkung des zulässigen Jahresprimärenergie­bedarfs QpH für Neubauten um 12,5% in 2014 und nochmals 12,5% in 2016 vor. Auch die Nebenanforderungen über den Transmissionswärmeverlust H'τ soll in zwei Schritten durchschnittlich um jeweils 10% verringert werden, ist aber je nach Gebäudetyp un­terschiedlich. Dies bedeutet konkret eine Verschärfung zwischen 5% und 30%. Inte­ressant sind aber die Details, die doch einige Nachteile für die Fenster und Fassaden­branche ergeben. Beispielsweise gehen die Regelungen zum Transmissionswärmever­lust H'τ zu Lasten der Fensterfächenanteile, weil hier nur die Wärmeverluste berück­sichtigt werden und die solaren Gewinne bei diesem Bauteilbezug außer Acht bleiben.

Die EnEV-Easy ist im Referentenentwurf enthalten, allerdings mit einer Begrenzung und einer Auswahl an Heizsystemen, die den Markt nicht vollständig spiegeln. Ein Pferdefuß für die Fensterbranche ist die derzeit noch bestehende Begrenzung der Fensterflächen auf 30% pro Fassadenseite, was auf der Süd-, West und Ostseite nicht sinnvoll sei.

In die EnEV wird der bauliche sommerliche Wärmeschutz explizit aufgenommen, also nicht nur ein Verweis auf die DIN 4108-2. Dies wird laut Peter Rathert zu einer Ver­schärfung des sommerlichen Wärmeschutzes führen. Dieser Punkt wirke sich auf das Fenster aus und könnte zu einer Reduzierung der Fensterflächen führen.

Die EnEV soll gemeinsam mit den Änderungen des EnEG in die politischen Gremien ge­bracht werden, was eine Vorhersage des Inkrafttretens sehr schwierig macht. Wenn es gut läuft, wird die EnEV ab dem 4. Quartal 2013 gültig - bei intensiveren politischen Diskussionen wohl erst zum 1.1.2014.

„Gebäudeenergieberater ist Notar des Bauherren“

Jürgen Hofmann stellte als Vorsitzender des Bundesverbandes Gebäudeenergieberater GIH den Berufsethos mit den Worten vor „Ein Gebäudeenergieberater ist der Notar des Bauherren“. Demzufolge steht die Beratung beim Fenstertausch auch im Mittelpunkt der Arbeit. So kann auch der Einsatz von Fenstern mit „normalem“ Zweifachglas sinn­voll sein, wenn die opake Fassade auf längere Sicht nicht saniert werden soll und da­mit die U-Werte von Wand und Fenster nicht zu stark voneinander abweichen.

Betont wurde die Bauüberwachung, also die Montage, Abdichtung und auch die Kon­trolle durch einen Blower-Door-Test. Dabei wurden auch neue und durchaus unkon­ventionelle Methoden vorgestellt. Die häufig diskutierte Lüftungsplanung machen die meisten Gebäudeenergieberater mit. Das sollten auch Fensterbauer machen, wenn der Bauherr keinen Planer beauftragt, auch wenn hier zusätzliche Haftungsrisiken über­nommen werden.

Fensterlüftung hat sich etabliert

Das Thema Fensterlüftung hat sich als Dauerthema etabliert. Deshalb stellte Norbert Sack vom ift Rosenheim als Projektleiter des zugehörigen Forschungsprojekts Möglich­keiten vor, wie ein Fensterbauer die baurechtlich geforderte Lüftungsplanung einfach und sicher machen kann. Hierzu stehen auch zwei ift-Richtlinien, ein Online-Tool sowie passende Seminare zur Verfügung.

siehe zudem Berichte zu den Themenblöcken:

siehe auch für zusätzliche Informationen:

ausgewählte weitere Meldungen:

siehe zudem:


zurück ...
Übersicht News ...
Übersicht Broschüren ...

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH