VKU: „Wassersparende Toilettenspülungen machen in Deutschland keinen Sinn“
(17.11.2013) Die Europäische Kommission will mit einem Umweltzeichen für Toiletten vor allem wassersparende Spülungen fördern und hat die Bedingungen definiert, unter denen Hersteller für ihre Produkte das europäische Umweltzeichen beantragen können. Michael Beckereit, Vizepräsident Wasser/Abwasser des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) sieht in dem Umweltzeichen keinen nennenswerten Beitrag zum Gewässerschutz. Denn der Wasserverbrauch in Deutschland sei bereits so niedrig, dass die kommunalen Wasserversorger und Abwasserentsorger Leitungen und Kanäle immer häufiger spülen müssten, um die hygienischen und technischen Anforderungen einzuhalten und ihrer Pflicht einer ordnungsgemäßen Abwasserentsorgung nachzukommen. Die Leitungen könnten auch kaum geringer dimensioniert werden, da sie auch für Spitzen des stark schwankenden Wasserverbrauchs ausgelegt sein müssten. Zudem sei der Anteil der öffentlichen Wasserentnahme so gering, dass Einsparungen in diesem Bereich fragwürdig erschienen.
EU-Umweltkommissar Janez Potocnik hatte betont, wie wichtig die Glaubwürdigkeit eines Umweltzeichens sei, um die Bürger zur Änderung ihres Konsumverhaltens zu bewegen, und der VKU teilt diese Einschätzung. Diese Glaubwürdigkeit werde aber in Frage gestellt, wenn ein Umweltzeichen einen Beitrag zum sparsamen Umgang mit Wasser suggeriere, aber aus technischen Gründen letztlich der Gesamt-Wasserverbrauch nicht verringert werden könne.
Beckereit wünscht sich deshalb, dass die EU-Kommission bei angedachten Wassersparmaßnahmen auch die Notwendigkeit des sicheren Betriebs lebensnotwendiger Infrastrukturen berücksichtigen würde. Da sich aber sowohl die diesbezüglichen Anforderungen als auch die verfügbaren Wasserressourcen innerhalb Europas sehr stark voneinander unterscheiden, hält er einen regionalen Ansatz zum Umgang mit drohender Wasserknappheit für zielführender.
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