„Wohnraum 6.3“: Ideen für Studentenwohnheim gesucht – und gefunden
(21.4.2014) Das Modulbauunternehmen Graeff Container GmbH, das Neckarsulmer Architekturbüro vogt.heller architekten sowie die Stadtsiedlung Heilbronn GmbH waren Schirmherren eines für Studenten der Universität Stuttgart, Institut für Wohnen und Entwerfen, ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs unter dem Titel „Wohnraum 6.3“.
Für die Stadtsiedlung Heilbronn ergibt sich aus dem schnell wachsenden Studienangebot der in der Stadt angesiedelten öffentlichen und privaten Hochschulen und den damit verbundenen wachsenden Studentenzahlen die Notwendigkeit, den Studenten bezahlbare Wohnungen bereitstellen zu können. In ersten Gesprächen mit Graeff und dem Architekturbüro wurde man sich einig, die Frage der Gestaltung baulicher Lösungen an die junge Generation weiterzugeben: „Wie stellen sich Studenten der Architektur das Wohnen ihrer Kommilitonen vor, wenn der Bau in Modulbauweise, also auf der Basis von 6 x 3 m großen Raummodulen ausgeführt werden soll?“
Mit Professor Jocher, dem Leiter des Instituts für Wohnen und Entwerfen an der Universität Stuttgart, war schnell ein idealer Partner für diese Aufgabenstellung gefunden: Der Entwurf eines Studentenwohnheimes für 60 bis 80 Studierende auf einem von der Stadtsiedlung Heilbronn vorgegebenen Grundstück in der Nähe des Campus' wurde Semesteraufgabe im Wintersemester 2013/2014. Die Aufgabe war gleichzeitig Grundlage für den Graeff Architekturwettbewerb „Wohnraum 6.3“, der ursprünglich mit Preisgeldern von 4.000 Euro ausgestattet war, nach Abschluss des Wettbewerbs jedoch - wegen der hohen Qualität der eingereichten Arbeiten - auf 5.500 Euro aufgestockt wurde.
Die Jury setzte sich zusammen aus Vertretern der Stadtsiedlung Heilbronn, der Universität Stuttgart, sowie Dirk Landwehr (trapez architektur), Architekten des Büros vogt.heller und der Geschäftsführung von Graeff. Ende März übergab Patrick Korsch, einer der Geschäftsführer der Graeff Container GmbH, in den Räumen der Stadtsiedlung Heilbronn den sechs Gewinnern (bei 15 Wettbewerbsteilnehmern) feierlich ihre Preise.
Die beiden ersten Plätze
Sanda Moharic-Modelle (Bild vergrößern)
... jeweils prämiert mit einem Preisgeld von 1.500 Euro, sicherten sich die Studentinnen Michaela Wengert und Sanda Moharic mit ähnlichen Grundkonzepten, aber komplett unterschiedlichen Interpretationen der durch den Modulbau möglichen Verbindung von Baukörpern. Die in beiden Arbeiten vorgenommene Aufteilung der geforderten Wohn- und Gemeinschaftsflächen in mehrere Einzelblocks schafft Freiräume und zusätzliche Bewegungsfreiheit für die Bewohner, ein wichtiger Aspekt bei der Konzeption derartiger Wohnanlagen. Die Nachwuchsarchitektinnen spielen bei ihren Entwürfen mit den Gegensätzen von Nähe und Distanz bzw. Gemeinschaft und Eigenständigkeit. Während der Entwurf von Michaela Wengert stark unterschiedlich strukturierte Einheiten vorsieht (Bilder: Lageplan sowie Grundrisse und Schnitte), sind bei Sanda Moharic alle vier Blöcke ähnlich groß dimensioniert, aber im Detail unterschiedlich angeordnet (Bilder: Lageplan und Modell). Beide Arbeiten setzen auf viel Grün zwischen in den Außenbereichen.
Der zweite Platz
... verbunden mit einem Scheck über 1.000 Euro, wurde Nico Washeim zuerkannt, der mit einem vor allem in der Außenwirkung überzeugenden Entwurf am Wettbewerb teilnahm. Er setzt auf Sonnenenergie und nutzt die segelförmig gestalteten Kollektoren, um damit den massigen Baukörper aufzulockern. Diese Fassadenelemente sind den auf allen Stockwerken umlaufenden Laubengängen vorgesetzt. Die Laubengänge machen Treppenhäuser im Inneren des Gebäudes überflüssig und ermöglichen den Zugang zu den Wohnungen über die Außentreppen (Bilder: „Wohnkonzepte“, Modell und Computervisualisierung).
Alle aus dem Wettbewerb hervorgegangenen Architekturideen können mit den notwendigen Anpassungen an örtliche Verhältnisse im Modulbau umgesetzt werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- GRAEFF Container und Hallenbau GmbH
- vogt.heller architekten
- Universität Stuttgart, Institut für Wohnen und Entwerfen
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- Bauindustrie begrüßt Grundgesetzinitiative der Bundesbauministerin zum Wohnungsbau (17.8.2016)
- Studenten entwickeln zusammen mit ALHO Wohnheim in Modulbauweise (12.12.2014)
- „CUBITY“ von der TU Darmstadt und DFH verspricht bezahlbaren Wohnraum (6.7.2014)
- weitere Details...
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- Container von der Hochsee zur Hochschule - für studentische Arbeitsräume (6.7.2009)
- Container im Kesselhaus ... (3.12.2007)
siehe zudem:
- Container und Gewerbebau sowie Architektur- und Bauingenieur-Studium und Architektur Magazin auf Baulinks auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Büroarchitektur bis Gewerbebau, Architektur bei Baubuch / Amazon.de