Bürobau im Passivhausstandard mit SySpro-Thermowänden
(11.11.2015) Hoher Komfort für die Beschäftigten und geringer Energieverbrauch: Ein aktuelles Referenzprojekt des süddeutschen Betonbauteileherstellers Elsäßer erzielt mit vorgefertigten Thermowand-Elementen einerseits eine ansprechende Architektur und andererseits bemerkenswert niedrige Energiewerte - wie ein Jahr nach Inbetriebnahme ein Monitoring bestätigt.
als Nullemissionsgebäude konzipiert
In Geisingen bietet besagtes Referenzprojekt, ein moderner Bürobau mit
hoher Aufenthaltsqualität, auf 2.450 m² Arbeitsräume für bis zu 100
Beschäftigte (siehe
Google-
Zum Einsatz kamen neben den bekannten Elementdecken auch tragende, doppelschalige Außenwände - sogenannte Thermowände, die mit integrierter Dämmung oberflächenfertige Ansichten in hoher Sichtbetonqualität bieten. Alle Elemente wurden mit Ortbeton ausgegossen und ergaben so ein homogenes, absolut luftdichtes Gebäude, das die Vorgaben des Passivhaus-Standards erfüllt.
beispielhafte Systembauweise
Bauen mit Elementdecken ist ein seit Jahren gängiges Prinzip. Dass die Systembauweise auch bei aufgehenden Wänden - sowohl im Industrie- und Verwaltungsbau, aber auch beim Wohnungsbau - Vorteile bietet, wird wohl immer mehr Planern und Bauherren bewusst. In Geisingen wurden die doppelschaligen Betonelemente mit integrierter Dämmung in einer Größe von 2,50 m Länge und 3,50 m Höhe für alle Außenwände aneinandergefügt und mit Beton verfüllt.
Die Elemente, die von mehreren Fertigteilherstellern unter dem Systemnamen SySpro-Thermowände produziert werden, wurden für dieses Projekt produziert mit ...
- 7 cm dicker Außenschale,
- 16 cm Hartschaumdämmung,
- 17 cm Verfüllraum für den Ortbeton und
- 5 cm dicker Innenschale.
Außen wie innen zeigen die Wände Oberflächen in Sichtbetonqualität, die außen lasiert, innen tapeziert oder als Sichtbeton mit dekorativem Relief ausgeführt wurden:
„Ein Bau mit Thermowänden unterscheidet sich optisch schon von einem herkömmlichen Massivbau mit Betonfassade“, stellt Architekt Limberger fest, der die Fugen- und Rasterplanung gestalterisch nutzte. Außen wurden die etwa 2 cm starken Fugen dauerelastisch verschlossen, im Innern verspachtelt.
„Beim Bauen mit Thermowänden überzeugt mich die enorme Passgenauigkeit, die perfekte Betonoberfläche und der schnelle, witterungsunabhängige Bauablauf“, resümiert Günter Limberger seine Erfahrung in Geisingen. „Wir haben hervorragende Blower-Door-Werte, der massive Baukörper ist absolut luftdicht“, stellt der Passivhausbauer fest.
spezieller Wärmebrücken-Atlas
Für Planer von Thermowänden steht seitens der Hersteller ein spezieller Wärmebrücken-Atlas zur Verfügung. Mit ihm können die U-Werte von Thermoelementen als homogen geschichtete Bauteile berechnet und der Einfluss von Befestigungsmitteln und Fugen gesondert erfasst werden. In der Regel sollten die Anforderungen der Energieeinsparverordnung mit vergleichsweise geringeren Wandstärken erreicht werden - siehe auch Baulinks-Beitrag „Wärmebrückenatlas für Syspro-Thermowände“ vom 5.3.2014.
Verwaltungsbau setzt auf Nachhaltigkeit
„Weil sich mit der neusten Entwicklung der Thermowandelemente eine energieeffiziente Gebäudehülle hervorragend realisieren lässt, war für uns klar, dass unser neues Büro im Passivhausstandard gebaut wird“, erklärte die Bauherrin und Geschäftsführerin, Marlies Elsäßer-Heitz.
In den Thermowänden der jüngsten Generation werden anstatt Edelstahlgitterträger Pins aus Kunststoff verwendet, die weniger Wärme transportieren und einen besseren U-Wert bewirken.
Im Zusammenspiel mit einem abgestimmten Energiekonzept konnte Architekt Limberger das Verwaltungsgebäude mit der doppelschaligen Betonbauweise sowie integrierter und dadurch dauerhaft geschützter Kerndämmung als Passivhaus planen. Die erforderliche Restenergie wurde durch einen Nahwärmeanschluss an das Produktionsgebäude gewonnen.
Betonkernaktivierung, Grundwasserbrunnen, PV-Anlage
Zur Raumklimatisierung wurden die vorfabrizierten Deckenelemente werkseitig mit Heiz- und Kühlleitungen versehen, woraus sich eine oberflächennahe Betonkernaktivierung ergibt, welche gegenüber herkömmlichen Bauweisen eine höhere Leistung und kürzere Reaktionszeiten verspricht. Damit gelang es auf zusätzliche Heizflächen in den Räumen zu verzichten und trotzdem individuelle Raumtemperaturen zu ermöglichen.
Ergänzt wird die Raumlufttechnik durch eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Über einen hauseigenen Grundwasserbrunnen besteht bei der Zuluft die Möglichkeit einer ressourcenschonenden Kühlung. Entgegen noch immer verbreiteten Vorurteilen können übrigens in dem Passiv-Bürohaus die Fenster geöffnet werden, was jedoch nicht erforderlich ist. Zur Kompensation der geringen Energiemengen, die verbraucht werden, wurden auf dem Flachdach Photovoltaikanlagen installiert.
Laut Architekt Limberger empfiehlt sich bei Gebäuden dieser Größenordnung ein Monitoring bezüglich Wärmeverbrauch, Raumluft-Qualität und Energieverbrauch. Es hilft das System während des Betriebsablaufs zu optimieren. Nur so lassen sich die errechneten Werte auch tatsächlich erreichen und die geplant niedrigen Energiekosten realisieren.
Mit seinem Null-Energie-Bürohaus in Geisingen liegt der Bauherr im Trend. „Wir erfahren eine stetig wachsende Bereitschaft für eine äußerst energiearme Bauweise“, meint Architekt Limberger. „Immer mehr Unternehmen nutzen ihren Geschäftssitz werbetechnisch auch zur Darstellung ihrer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Firmenphilosophie.“
Weitere Informationen zu SySpro-Thermowänden können per E-Mail an Elsäßer angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Egon Elsäßer Bauindustrie GmbH & Co. KG
- Architekturbüro Limberger - Partner
- Syspro-Gruppe Betonbauteile e.V.
- SySpro-Klimadecken im Beckumer Wohnhaus aus dem 3D-Drucker (6.7.2021)
- Aktualisiert: Architektenhandbuch „Betonfassaden im Thermowand-System“ (4.8.2017)
- Nelskamp und SySpro kooperieren für Energiegewinnung über die Gebäudehülle (16.12.2016)
- Knauf und Cocoon System wollen gemeinsam Stahl-Leichtbau in Deutschland forcieren (28.11.2016)
- Zur Erinnerung: Hallen rundum aus Porenbeton können die laufenden Kosten senken (15.8.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Filigrane Glasarchitektur und Sichtbeton im kongenialen Zusammenspiel (5.6.2015)
- ibuilding: Bedarfsgerechtes Realisierungskonzept für Büro- und Verwaltungsimmobilien (12.12.2014)
- Verfüllbare Holzbauelemente, die sich zu ganzen Wänden zusammenstecken lassen (20.8.2014)
- Wärmebrückenatlas für Syspro-Thermowände (5.3.2014)
- Syspros Handbuch „Die Technik zu Decke und Wand“ wieder auf der Höhe der Zeit (24.10.2013)
- Vorgefertigte Trockenbau-Elementfassade gibt Skelettbau ein Gesicht (11.12.2012)
- Massivwände mit Wärmedämmung von F.C. Nüdling (6.7.2012)
siehe zudem:
- tragende Wände und Betonbau im Rohbau-Magazin sowie Fertigteilbau und Gewerbebau im Fertigbau-Magazin bei Baulinks
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