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SySpro-Klimadecken im Beckumer Wohnhaus aus dem 3D-Drucker

(6.7.2021) Beim den ersten 3D-gedruckten Wohnhaus Deutschlands ist nicht nur die Art und Weise der Wandgenerierung innovativ, auch das verwendete Heiz- und Kühlsystem in teilvorgefertigten Elementdecken passt zu der Zukunftsorientiertheit des Objekts.

fertig „gedruckte“ Etage (Foto © Mense + Korte Architekten) 

Zur Erinnerung: Ende Mai 2021 wurde im nordrhein-westfälischen Beckum das erste Wohnhaus Deutschlands mittels 3D-Betondruck errichtet. Mit einer Wohnfläche von etwa 160 m² demonstriert das zweigeschossige Gebäude, welches Potential im 3D-Druck (freie Grundrissform) steckt. Die Gebäuderundungen beschränken sich dabei aber hauptsächlich auf die Außenwände. Auf diese Weise können die Innenwände herkömmlich möbliert werden - siehe auch Beitrag „PERI druckt im Herbst 2020 Deutschlands erstes Einfamilienhaus aus Beton“ vom 16.10.2020

Vorgefertigte Klimadecken


Einbau der aquatherm black system Register auf der unteren Bewehrungslage der Elementdecken (Foto © SySpro)
  

Bei den Decken des Einfamilienhauses entschied sich Architekt und Bauleiter Waldemar Korte für die Klimadecken des SySpro-Mitglieds B. Lütkenhaus aus Dülmen. Dabei handelt es sich um aktive Deckenelemente, die bereits werkseitig mit vorgefertigten Aquatherm black system-Regis­tern zum Heizen und Kühlen ausgestattet sind. Der Einbau der Register erfolgte zwischen den Gitterträgern unmittelbar auf der unteren Bewehrungslage der Elementdecken. Mit dem Ergebnis, dass die Heiz-/Kühlregister nach dem Betonieren der Elementdecken vor Baustellenbeschädigungen geschützt sind.

Die Anschlüsse für Vor- und Rücklauf liegen leicht zugänglich oberhalb der fertigen Deckenplatte zwischen den Gitterträgern. Somit war die spätere Verrohrung der Deckenplatten untereinander zu Heiz-/Kühlkreisen sowie die Anbindung zum Heiz-/Kühlkreis oder Tichelmann-Verteiler problemlos möglich.

Nach dem Betonieren der Elementdecken sind die Heiz-/Kühlregister vor Baustellenbeschädigungen geschützt.
(Foto © SySpro)
 

Standardmäßig wurden alle Systemkomponenten einschließlich Teilanschlussverrohrung schon vor dem Einbau in die Elementdecken mit Druckluft befüllt und mit einem optischen Kontrollsystem zur Unversehrtheit ausgestattet. Die Dichtheit konnte daher stets überprüft werden.

Im Anschluss erfolgte dann der Transport der verlege- und anschlussfertigen Deckenelemente zur Baustelle von Dülmen nach Beckum. Das geringe Gewicht der thermisch aktiven Deckenplatten von nur etwa 125 kg/m² (bei der rund 5 cm starken Standardplatte) erleichterte den Transport und machte die Verladung mehrerer Deckenelemente auf einem Lastzug möglich.

Einbau der SySpro-Klimadecken (Foto © aquatherm) 

Dank der Vorfertigung der Deckenelemente ist ein hohes Maß an an Passgenauigkeit zu erwarten, was der Verlegezeit zugute kommt. Und auch durch den Wegfall des bauseitigen Verlegens der Rohrsysteme konnte Zeit eingespart werden.

„Das Zusammenspiel der oberflächennahen Betonkernaktivierung mit der Lüftungsanlage und Luftwärmepumpe gewährleistet ein energieeffizientes Heizkonzept für unser Niedrigenergiegebäude“, so Architekt Waldemar Korte. Das fertige Wohnhaus soll in etwa den Gebäudeenergiestandard KfW-55 erreichen. Dass das Gebäude am Ende seines Lebenszyklus nahezu komplett recycelbar sein wird, rundet die Zukunftsorientiertheit des Objektes ab und entspricht dem nachhaltigen Anspruch.

Foto © aquatherm 

Weitere Informationen zu Klimadecken können per E-Mail an SySpro bzw. per E-Mail an Aquatherm angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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