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Türsprechanlagen trotzten der Corona-Pandemie

(28.10.2022) Der Markt für Türsprechanlagen in Europa (Großbritannien, Frankreich, Italien, Deutschland, Schweiz, Österreich) ist 2021 volumenmäßig(!) um 4,4% gewachsen und hat damit den ohnehin relativ geringen Corona-Einbruch bereits mehr als kompensiert. 2022 wird der Absatz in den Top 6 Europas voraussichtlich um etwa 3,8% weiter steigen. Bis 2025 wird für die Branche in den untersuchten Ländern eine Wachstumsrate von 2,7% des Volumens prognostiziert, wie aus einer neuen Studie von Interconnection Consulting hervorgeht.

Deutschland als Wachstumsmotor

Selbst 2020, auf dem Höhepunkt der Corona-Krise, konnte die Branche ihren Umsatz länderübergreifend um 0,9% steigern. Ein starker Aufschwung erfolgte 2021 mit einem Umsatzplus von 7,3%. Auch für die nahe Zukunft werden hohe Umsatzsteigerungen prognostiziert. Bis 2025 wird sich das jährliche Umsatzwachstum, mitunter aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen, auf 6% belaufen. Das höchste Umsatzwachstum wird für Großbritannien mit einer jährlichen Steigerung von 8,9% erwartet.

Der größte Markt ist Deutschland mit einem Absatzvolumen von mehr als 1,13 Mio. Mengeneinheiten im Jahr 2021. Aufgrund starker staatlicher Maßnahmen im Wohnungsbau könnte der deutsche Markt für Türsprechanlagen wertmäßig um 8,9% und mengenmäßig um 5,4% wachsen. Auch für 2022 werden Wachstumsraten über dem europäischen Durchschnitt erwartet.

In Österreich hingegen war die Wachstumsrate mit 0,6% im Volumen vergleichsweise bescheiden. Noch schwieriger ist die Situation in der Schweiz, in der 2021 ein leichter Umsatzrückgang zu verzeichnen war. Aufgrund der schwierigen Phase in der Schweizer Bauwirtschaft wird sich dieser Abwärtstrend auch in den kommenden Jahren fortsetzen. In Italien hingegen wird für die nächsten drei Jahre ein Mengenwachstum von +5,3% erwartet.

Zunehmender Digitalisierungsgrad

Die Studie analysiert den Markt für Türsprechanlagen und seine Produktsegmente (Innen- und Außentürsprechanlagen, reine Audio- und Audio-/Videosysteme, IP- und analoge Systeme). Sie zeigt, dass der Markt für reine Innensprechanlagen nach wie vor das größte Marktvolumen aufweist, allerdings mit einem unterdurchschnittlichen Marktwachstum. „Ein sehr starkes, überproportionales Wachstum wurde in den Bereichen Video, IP-Technologie, automatische Zugangskontrolle und drahtlose Anbindung attestiert, wobei diese Entwicklungen im Nicht-Wohnbereich stärker sind als im Wohnbereich", erklärt Johannes Lözelt, Autor der Studie.

Den größten Anteil an Audio & Video hat Großbritannien mit 33,6%, gemessen am Volumen, vor Italien mit 33,5%. Das Schlusslicht bildet die Schweiz mit einem Anteil von 27,9%.

Immer beliebter werden auch integrierte IP-Systeme, also Systeme, die nicht nur Audio und Video bieten, sondern die Sprechanlage auch über WLAN mit dem hausinternen Netzwerk verbinden. 2018 lag der Anteil dieses Segments gemessen am Volumen in den Europe Top 6 bei 14,9%. Im Jahr 2023 wird dieser Anteil auf rund 18,8% steigen. Die Verteilung in den einzelnen Ländern ist sehr unterschiedlich. In Frankreich oder Großbritannien liegt der Anteil dieser Systeme derzeit bei rund 21%, in Italien bei knapp 5,5%.

Wohnungsmarkt dominiert

Das größte Kundensegment für Türsprechanlagen ist der Wohnungsmarkt für Mehrfamilienhäuser mit einem Anteil von rund 46,6%. Auf Einfamilienhäuser entfallen 16,5% des Umsatzes. Der verbleibende Anteil von etwas mehr als einem Drittel entfällt auf den Nichtwohnungssektor. Die wichtigsten Hersteller von Türsprechanlagen in Europa sind: 2N Telecommunications, Comelit, Commend, Doorbird, Legrand, Ring, Siedle und Urmet.

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