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DAA WärmeIndex Q3 2023: Heizungs-Nachfrage mit starken Schwankungen

(12.10.2023) Die DAA beobachtete im dritten Quartal 2023 ein Auf und Ab der Nachfrage nach Heizungssystemen. Lediglich die Nachfrage bei Wärmepumpen blieb konstant und stieg sogar nach dem Bundestagsbeschluss der GEG-Novelle am 08. September.

Bild: DAA GmbH 

Das Interesse an Wärmepumpen lag den gesamten Zeitraum über dem an allen anderen Heizungssystemen. Nach dem 08. September 2023 ging die Nachfrage nach Wärmepumpen noch einmal deutlich nach oben. Sie erreichte den Quartalshöchststand mit 95 Indexpunkten in der Kalenderwoche 38.

Bild: DAA GmbH 

Auch die fossilen Heizungssysteme Gas- und Ölheizung erfuhren nach dem Beschluss des abgeschwächten GEG 2024, das deren Weiterbetrieb zunächst zulässt, einen geringen Aufschwung. Auch wenn der Anstieg der Nachfrage von KW 38 zu KW 39 höher erscheint, entspricht der Indexwert nicht den absoluten Zahlen. Diese liegen trotz des im Graphen sichtbaren Sprungs weiterhin unter denen der Wärmepumpe. So könnte es auch um das Interesse an hybriden Heizungssystemen gehen, die, sofern sie zu 65% regenerativ betrieben werden, auch in der Zukunft zulässig sein werden. 

Zusammengenommen war im gesamten dritte Quartal, wie auch im vorhergehenden, eine deutliche Tendenz zu erneuerbaren Systemen erkennbar. Bis auf eine kleine Annäherung in KW 34 lag das Interesse an regenerativen Systemen immer weit vorn.

Einfluß höherer Zinsen und höherer Förderung ab 2024

Dass die Nachfrage nach Wärmepumpen laut DAA von KW 38 zu KW 39 etwas zurückgeht, könnte mit der erneuten Erhöhung des Leitzinses in diesem Zeitraum zusammenhängen. Hier könnte die Zinserhöhung den Investitionswillen gedämpft haben. Eine zusätzliche Begründung wäre ebenso die ab 2024 angedachte höhere Förderung auf den Heizungstausch. Der prozentuale Zuschuss der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) könnte unter bestimmten Voraussetzungen ab 2024 beim Heizungstausch hin zu Erneuerbaren auf bis zu 75% der Investitionssumme steigen. Doch auch in der Förderfrage herrscht Anfang Oktober 2023 noch keine gänzliche Klarheit.

DAA Einschätzung 

Malte Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer, schätzt die aktuelle Entwicklung so ein: „In Summe stellte sich die Marktlage in Q3 im Vorjahresvergleich relativ angespannt dar. Es herrscht spürbare Verunsicherung auf Seiten der Nachfrage, aber auch auf Anbieterseite. In 2022 und 2023, u. a. politisch induzierte, erwartungsvoll aufgebaute zusätzliche Kapazität, vor allem in den Märkten Photovoltaik und Wärmepumpe, läuft aktuell zum Teil ins Leere. Unternehmen stehen so verstärkt im Wettbewerb. Daraus resultierend sind die Cost per Order signifikant gestiegen, der Druck auf viele Unternehmen wächst. Prinzipiell ist zwar eine Abkühlung des Marktes, aber auch ein Innovationsschub bei Technologien, Prozessen und Geschäftsmodellen zu beobachten. 2024 wird ein spannendes Jahr für alle Marktteilnehmer. Als DAA sind wir davon überzeugt, dass der fortschreitende Ausbau der Erneuerbaren auch durch die kürzlich zu beobachtenden negativen externen Effekte nicht aufzuhalten sein wird.” 

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