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Studie im Rahmen von BRAWA zeigt unterschiedliche Effektivität von Alarmierungen 

(2.5.2025) Eine zweistufige Studie zeigt Unterschiede in der Wirksamkeit von Warntönen und akustischen Warnsignalen. Die aus den Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse für die Gestaltung von Alarmierungssystemen, könnten künftig für mehr Sicherheit sorgen. Optimierte Signaltondesigns können dazu beitragen, dass Menschen auch unter Stress schnell und richtig handeln. Im Ernstfall müssen 120 Sekunden reichen, um sich vor dem Brandrauch und Brandgas in Sicherheit zu bringen, weshalb die Wahl des richtigen Alarmsignals von entscheidender Bedeutung sei.

Wahrnehmung eines Warnsignals bis zur richtigen Handlung. (Quelle: Hekatron) 

Die Studie wurde im Rahmen des Forschungsprojektes BRAWA (Brandschutz durch Helfermotivation und geringe Brandwahrscheinlichkeiten) durchgeführt und liefert fundierte Kenntnisse darüber, wie akustische Signale das Situationsbewusstsein, die Interpretation und die Handlungsabsicht von Menschen beeinflussen.

Gängige Tonmuster auf dem Prüfstand

Der Einsatz bestimmter Alarmtöne kann zu einer schnellen und präzisen Reaktion in Notfällen beitragen, so das Ergebnis der Studie. Weiterhin sorgen Sprachansagen für zusätzliche Klarheit und stärken die Handlungsbereitschaft. Getestet wurden acht Alarmierungstonmuster (teilweise bereits in der Praxis eingesetzt) mit unterschiedlichen Frequenzen sowie die Kombination von Alarmierungstönen und Sprachansagen.

„Die Ergebnisse zeigen, dass ein Alarmton dann besonders gut wahrgenommen wird, wenn er unmittelbar als typische Warnung zugeordnet werden kann und zudem einen hohen Erregungsgrad bewirkt, Menschen also emotional direkt anspricht. Sirenenähnliche Tonmuster und solche mit alternierenden Schrittweiten zeigen im Zusammenhang mit Brandalarmen in der Studie die höchste Wirksamkeit”, so Dr. Sebastian Festag, Risikoforscher bei Hekatron und Projektbeteiligter. 

Verwendete Tonmuster der Studie im Rahmen des Forschungsprojektes BRAWA. (Quelle: Hekatron) 

Ein breites Frequenzspektrum mit hohen und tiefen Frequenzen zwischen dem Bereich unterhalb von 1000 Hz und oberhalb von 3000 Hz verstärkt die emotionale Reaktion und erreicht Menschen mit altersbedingten Hörverlusten. Als besonders wirkungsvoll zeigen sich Tonmuster S2, S5 und S7. Die Pieptonfolge S3 (T-3 Muster mit unterschiedlichen Frequenzen) wirkte nur mäßig effektiv, da diese leicht mit Umgebungsgeräuschen verwechselt werden kann.

Das Forschungsprojekt BRAWA

BRAWA (Brandschutz durch Helfermotivation und geringe Brandwahrscheinlichkeiten) konzentrierte sich auf den Schutz historischer Gebäude vor Bränden. Der Forschungsverbund mit Partnern aus Industrie und Forschung sowie assoziierten Partnern untersuchte die technischen Möglichkeiten und ein Helferkonzept für die Brandfrüherkennung und Brandbekämpfung bei historischen Bauten. Denn Burgen, Schlösser, Kirchen oder Museen sind besonders brandgefährdet. Das Forschungsprojekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Sicherheitsforschungsprogramms gefördert.

Projektpartner

Assoziierte Partner

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