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Lehm-Holz-Massivdecke reduziert CO₂-Fußabdruck

(21.5.2025) Holz-Lehm Massivdecken verbinden die Stärken beider Materialien: Holzbalken tragen das Gewicht, während Lehm für Schall- und Brandschutz sorgt. Beim Anbieter für energieeffiziente und nachhaltige Bausysteme, Leipfinger-Bader, wird eine tragende Balkenstruktur mit Lehm in einer Rohdichte von 2,2 kg/dm³ ausgegossen. Dank des neuen Gießverfahrens erfolgt die Herstellung schnell und wirtschaftlich, wobei die statische Dimensionierung nach Holzbauregeln möglich bleibt.

Die Holzelemente werden manuell zusammengefügt, bei Leipfinger-Bader mit Lehm vergossen und als Fertigteile zur Baustelle geliefert. (Bild: Leipfinger-Bader) 

Mit über 250 kg/m² Flächengewicht bietet das System hervorragenden Schallschutz. Der Lehm schützt gleichzeitig das Holz vor Feuer – angestrebt wird die Feuerwiderstandsklasse REI90 (feuerbeständig), die noch durch Brandversuche nachgewiesen werden soll. Zukünftig ist ein vollautomatisierter Herstellungsprozess geplant.

Reduzierter CO₂-Fußabdruck

Im Vergleich zu Stahlbetondecken senkt diese Bauweise den CO₂-Ausstoß erheblich. Holz speichert Kohlenstoff, während Lehm wenig Verarbeitungsenergie benötigt. So entsteht eine positive Klimabilanz. Die thermische Masse des Lehms verhindert zudem erhöhten Energiebedarf in der Nutzungsphase. Nach dem Lebenszyklus können alle Komponenten getrennt und wiederverwertet werden. Schon heute nutzt Leipfinger-Bader Filterschlämme aus Kieswerken für das Lehmgemisch. Künftig sollen Sand- und Kiesanteile durch Beton- und Ziegelbruch ersetzt werden.

Julian Trummer entwickelte das Konzept der Holz-Lehm Massivdecke als Student an der TU München und ist jetzt bei Leipfinger-Bader als Forschungs- und Entwicklungsingenieur tätig. (Bild: Thomas Straub) 

Ökologisch und wirtschaftlich

Der innovative Gießprozess mit Fließmitteln aus der Lebensmittelindustrie, ersetzt aufwendiges Stampfen. Dadurch entstehen ähnliche Materialeigenschaften wie bei Stampflehm, jedoch zu deutlich niedrigeren Kosten – ohne Kompromisse bei CO₂-Bilanz, Wiederverwertbarkeit oder Unbedenklichkeit.

Der Aufbau besteht aus einer Holzbalkenstruktur mit Lehmeinschub und Hohlraumbedämpfung, Holzwerkstoffplatte als obere Beplankung. (Bild: Julian Trummer) 

Erste praktische Anwendung

Das Bürogebäude des Verbands für Ländliche Entwicklung in Tirschenreuth nutzt bereits 650 m² vorgefertigte Holz-Lehm Decken- und Dachelemente. Die unbehandelten Oberflächen zeigen die natürliche Materialität im Innenraum.

Weitere Informationen können per E-Mail an Leipfinger-Bader angefordert werden.

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