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Velux Architektur-Wettbewerb: Preisvergabe für herausragende Tageslichtkonzepte

(19.8.2025) Seit 2005 lobt Velux den Velux Architektur-Wettbewerb aus, bei dem außergewöhnliche Tageslichtkonzepte ausgezeichnet werden. 79 Projekte wurden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eingereicht, aus denen die Jury einen Neubau sowie vier Umbauten und Bestandssanierungen prämierte. 

Erster Platz

Über den ersten Platz durften sich Innauer Matt Architekten mit einem Preisgeld von 6.000 Euro freuen. Mit dem Erweiterungsbau des Museums Bezau schufen sie eine interessante Symbiose von Alt und Neu.

Museum Bezau von Innauer Matt Architekten, Bezau (Bild: Velux/Dominic-Kummer) 

Ein Bregenzerwald-Haus, dessen Kern bereits im 16. Jahrhundert entstand, wurde dabei um einen dreigeschossigen Anbau ergänzt. Im Museum entfaltet sich ein kunstvoll inszeniertes Wechselspiel dunkler und heller Räume mit hohen und niedrigen Decken, in die Licht abwechselnd von oben und von der Seite einfällt. Die Dachfenster dienen dabei nicht nur dem Lichteinfall, sondern auch zur Belüftung und natürlichen Klimatisierung der Ausstellungsräume.

Zweiter Platz

Das Projekt Kindergarten Horn von Lukas Imhof Architektur aus Zürich belegte den zweiten Platz: dieser Neubau beeindruckt mit klarer Struktur, gelungener Lichtführung und prägnantem Farbkonzept. Das zentrale Element für die Raumwirkung sind zwölf Flachdach-Fenster. Um unter den quadratischen Flachdach-Fenstern kreisrunde Oberlichter anbringen zu können, wurde flüssiger Gips über eine CNC-gefräste Form gegossen und mit Netzen armiert. Aus den so entstandenen, viertelkreisförmigen Elementen wurden auf der Baustelle die Oberlichter zusammengesetzt.

Kindergarten Horn, Lukas Imhof Architektur (Bild: Velux / Hannes Heinzer) 

Dreimal dritter Platz

MET Architekten aus Basel konnten mit der Einreichung Sanierung und Dachgeschossausbau Sekundarschule Pestalozzi in Basel, die vom Spannungsfeld serieller Tageslichtöffnungen und individueller Raumzuschnitte lebt, überzeugen.

Sanierung und Dachgeschossausbau Sekundarschule Pestalozzi, Basel (Bild: Velux / Ruedi Waltir) 

Mit dem Umbau des ehemaligen Pfarrhauses Elisabethen in Basel waren Vécsey Schmidt Architekten erfolgreich: sie beschränkten sich auf wenige, gezielte Eingriffe, wodurch insbesondere im bisher ungenutzten Dachraum eine komplexe und spannungsvoll belichtete Raumfolge entstanden ist. 

Umbau des ehemaligen Pfarrhauses Elisabethen, Basel (Bild: Velux /Barbara Buehler) 

Ebenfalls auf dem dritten Platz liegt die Demo Working Group mit dem Dachgeschossausbau Balth in Köln, bei dem die Mehrgeschossigkeit einiger Bereiche mit Licht- und Sichtverbindung eine spannungsvolle und dynamische Tageslichtatmosphäre schuf.

Zu der Entscheidung der Fachjury

Folgende Fragen leiteten die Beurteilungen der Fachjury: Haben Überlegungen zum Tageslicht den Entwurf von Anfang an mitbestimmt? Wie passen Licht- und Raumkonzept zusammen? Wo sind die Fenster platziert und wie wird deren Licht im Raum gelenkt, gebrochen, an Materialoberflächen reflektiert?

Dass die qualitätvollsten Beiträge zum Wettbewerb das Licht, das durch Dachfenster einfällt, lediglich als Rohmaterial betrachten, das im Innenraum durch Laibungen, Wandoberflächen und Entblendungsgitter weiter geformt wird – und dadurch Raum schafft, fand die Jury sehr bemerkenswert. 

Weitere Informationen zum Award und den Preisträgern stehen unter: velux.de/architektur/aw2025 zur Verfügung.

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