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PU-Dämmung für denkmalgeschütztes Steildach: Freiburger Herderhaus wird Stadtarchiv

(23.10.2025) Die Geschichte der Universitätsstadt Freiberg am nördlichen Rand des Erzgebirges reicht bis ins hohe Mittelalter. Die Fülle der aufzubewahrenden Verträge, Urkunden und relevanten Schriftstücke ist so groß, dass die Kapazität der bisherigen Standorte des Freiberger Stadtarchivs bereits 2014 erschöpft war. Bei der Suche nach einem geeigneten neuen Standort wurde man in der Herderstraße 2 fündig. Das Gebäude selbst wurde bis ins Mittelalter datiert und zum neuen Standort des Stadtarchivs gewählt. Das Dach musste mit hochwirksamen PU-Dämmplatten von Puren vor Wärmeverlusten und großen Temperaturschwankungen geschützt werden. 

Saniertes Herderhaus mit Blick auf die hofseitige Freitreppe. (Bild: Puren GmbH) 

Bauliche Maßnahmen

Es waren zahlreiche bauliche Maßnahmen notwendig, bevor das ehemalige Wohnhaus des Oberberghauptmanns Siegmund August Wolfgang Freiherr von Herder als Stadtarchiv genutzt werden konnte.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde das sogenannte Herderhaus ursprünglich als zweigeschossiges großes Eckgebäude unter Einbeziehung eines mittelalterlichen Vorgängerbaus errichtet und beheimatete nach umfassendem Umbau, Erweiterung und Aufstockung von 1848 bis 1902 eine Knabenbürgerschule. Danach als Kindergarten, Gewerbebau und schlussendlich wieder als Wohnhaus genutzt, weist das Bauwerk bis heute Gestaltungselemente aus der Entstehungszeit auf. Hierzu gehören unter anderem ein Spätrenaissance-Eingangsportal, ein polygonaler renaissancezeitlicher Treppenturm, Renaissanceportale, Kreuzgratgewölbe, eine bemalte Lehmfelderdecke, Rechteckfenster der Renaissance sowie eine hofseitige Freitreppe, dem bislang frühesten nachgewiesenen neogotischen Bauwerk in Freiberg.

Der gläserne Übergang aus dem Erweiterungsbau ermöglicht den Blick auf die neugotische Freitreppe. (Bild: Puren GmbH) 

Benötigte Sicherheitsanforderungen

Im Erdgeschoss des neuen Stadtarchivs ist der öffentliche Bereich angeordnet. Im 1., im 2. OG und im Dachgeschoss befinden sich Magazine, Büro-, Arbeits- und Sozialräumen sowie Räumen für die Gebäudetechnik, die nicht öffentlich zugänglich sind. Die notwendigen Sicherheitsanforderungen für Archive konnten durch diese Trennung im Rahmen der Sanierung einfach und kostengünstig realisiert werden. Zusätzlich erhielt das Stadtarchiv einen Erweiterungsbau mit Tiefgarage und weiteren rund 600 m² Magazinfläche.

Neben zahlreichen Maßnahmen zur Substanzerhaltung des Bestandsbaus mussten alle vorhandenen Decken durch Stahlbetondecken ersetzt werden, um die zu erwartenden hohen Verkehrslasten aufnehmen zu können. Für die Magazinbereiche war eine zusätzliche Bohrpfahlgründung und die Ableitung der hohen Verkehrslasten der Decken über eine neue Stützen- Riegel-Konstruktion entlang der Außenwände erforderlich.

Neues Dach

Da der teilweise noch erhaltene Dachstuhl aus dem 19. Jahrhundert stammte und zahlreiche starke Holzschädigungen aufwies, musste das Dach komplett erneuert werden. Zusätzlich war der Dachstuhl für die gestiegenen Schneelastanforderungen nicht mehr stark genug bemessen. Zudem wurden die im Zuge des Wohnungsausbaus hergestellten Schleppgauben ebenfalls rückgebaut. Nun wird das neue Dach durch einzelne Fledermausgauben aufgelockert. 

Einlattung des neuen Daches für die nachfolgende Deckung mit Biberschwanzziegeln mit Segmentschnitt in Doppeldeckung. (Bild: Puren GmbH) 

Eingesetzte PU-Dämmung

Die rund 1.000 m² umfassende Dachfläche wurde mit Puren Unterdach Dämmelementen in 140mm Dicke gedämmt. Die abschnittsweise verlegten PU-Hartschaumplatten mit umlaufender Nut und Feder und beidseitigen diffusionsoffenen Kaschierlagen weisen gemäß DIN 4108-4 einen Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit λB (Lambda B) = 0,026 W/(mK) auf.

Auf den Hochleistungsdämmplatten sind oberseitig diffusionsoffene Unterdachbahnen UDB-A aufkaschiert, die werkseitig mit einem „Kleber-auf-Kleber”-System ausgerüstet ist. Damit wird eine dauerhafte Winddichte sowie eine kapillarfreie Verklebung im überlappenden Nahtbereich ermöglicht. Die Überlappungen lassen sich zudem auch mit Heißluft oder Quellschweißmittel wasserdicht verschweißen. 

Die leichten Platten lassen sich für die Ausbildung von Dachdetails wie Kehlen, Gauben oder Graten gut zuschneiden. Die Dachteilflächen waren dank der verlegten Dämmschicht aus PU-Hartschaumplatten in Verbindung mit den passenden First- und Gratstreifen sowie dem Dichtklebeband dauerhaft witterungsgeschützt. Ortsübliche Biberschwanzziegel mit Segmentschnitt in Doppeldeckung bildeten die abschließende Dachdeckung. 

Zur Dämmung der rund 1.000 m² umfassenden Dachfläche kamen puren Unterdach Dämmelemente in 140 mm Dicke zum Einsatz. (Bild: Puren GmbH) 

An einem Ort

Das sanierte Herderhaus konnte am 28. Februar 2023 seinen neuen Nutzern übergeben werden. Die offizielle Eröffnung folgte nach dem Umzug aller bisherigen fünf Standorte des Stadtarchivs in das neue Domizil im Oktober 2024. Besuchern stehen im neuen Gebäudekomplex an der Herderstraße 2 ein hochmoderner Lesesaal, Computer für Gastrecherchen in der Archivdatenbank sowie eine Freihandbibliothek mit umfangreicher Fachliteratur zur Geschichte der Stadt und des Freiberger Landes zur Verfügung.

Bautafel

Weitere Informationen können per E-Mail an Puren GmbH angefordert werden.

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